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Dinner für Spinner: Neues Regie-Duo erweckt Klassiker zum Leben

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Dieses Regieduo bringt frischen Wind beim Dramatischen Ensemble

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    Alexander Neumeier (links) und Oliver Böckh inszenieren in diesem Jahr "Dinner für Spinner" für das Dramatische Ensemble.
    Alexander Neumeier (links) und Oliver Böckh inszenieren in diesem Jahr "Dinner für Spinner" für das Dramatische Ensemble. Foto: Anja Lutz

    Am vorletzten Novemberwochenende wird im Klösterle ein „Dinner für Spinner“ gegeben. Für die diesjährige Produktion des Dramatischen Ensembles hat sich ein neues Regie-Duo zusammengefunden. Alexander Neumeier hat die Regie übernommen, Oliver Böckh unterstützt ihn dabei. Beide blicken auf langjährige Erfahrung im Laientheater zurück.

    Angeblich weil ihn der Regisseur wegen seiner Nase wollte, ist Oliver Böckh im Jahr 1997 zum Dramatischen Ensemble (DE) gestoßen. „Oder weil sie wussten, dass ich singen kann und jemanden für den Piratenchor gesucht wurde“, sagt der 48-Jährige lachend. In jedem Fall wurde „Peter Pan und Captain Hook“ das erste Stück, für das er für das Dramatische Ensemble auf der Bühne stand. In den verschiedensten Rollen spielte er dann in den Jahren danach mit. Anschließend folgte eine längere Pause; in der er aber stets zur Stelle war, „wenn es etwas zu singen gab“, wie er sagt. Im vergangenen Jahr war er „Mr. Mushnik“ im „kleinen Horroladen“. Ein wenig Erfahrung bringt er auch in der Regie mit, hat er doch während seines Lehramtsstudiums im Seminar eine Zusatzausbildung im Schultheater gemacht. Zwei Jahre hat er die Theatergruppe der Realschule Wassertrüdingen geleitet.

    Alexander Neumeier hat Regieerfahrung in Nördlingen und Wallerstein

    Der Film zu „Dinner für Spinner“ brachte ihn auf die Idee, das Stück auf die Bühne zu bringen. Doch für die Regie brauchte er jemanden mit mehr Erfahrung, wie er sagt. In Alexander Neumeier, geb. Plöger, hat er diesen Unterstützer gefunden. Denn Neumeier bringt Erfahrung sowohl auf als auch hinter der Bühne mit. Mit 17 Jahren ist er zum Dramatischen Ensemble gekommen, ergatterte sich in „Turandot“ mit dem Prinzen von Astrachan direkt eine Hauptrolle. Vor allem, wenn gute Sänger gebraucht wurden, war er fortan immer wieder dabei, etwa in „Manche mögens heiß“ als Gangster oder im vergangenen Jahr in „Der kleine Horroladen“ als Seymour. Auch auf der Freilichtbühne Nördlingen und in Wallerstein ist der 36-Jährige ein bekanntes Gesicht. Auf diesen beiden Bühnen konnte er auch schon erste Regieerfahrung sammeln, in den Kinderstücken des Vereins Alt Nördlingen und bei der Theatergruppe Wallerstein.

    „Ich bin stolz darauf, dass mich ein langjähriges DE-Mitglied gefragt hat und ich jetzt Regie führen darf“, sagt Alexander Neumeier. Die Stückauswahl hat man sehr bewusst getroffen, sagen die beiden Regisseure. „Die Schwierigkeit war, dass wir mit dem Erfolg des „Kleinen Horroladen“ im vergangenen Jahr ein sehr hohes Niveau erreicht haben und wir Angst hatten, dass jetzt ein weiterer Superlativ erwartet wird“, sagt Oliver Böckh. Deshalb soll es jetzt ein Stück ohne Gesang und Live-Band und mit nur wenigen Schauspielerinnen und Spielern geben. Etwas ganz anderes als im vergangenen Jahr also. Aber doch etwas einwandfrei Passendes, so Neumeier. Denn die französische Boulevardkomödie „Dinner für Spinner“ gehört zu einem Genre, das das DE ausgezeichnet bedienen kann, ergänzt sein Co-Regisseur. Es werde keine „standarderheiternde Komödie“, sondern ein Stück mit hintergründigem Witz, sehr viel Situationskomik, einer gewissen Portion Slapstick und einer hohen Geschwindigkeit zu sehen geben. Hier liegt auch eine große Herausforderung für die Schauspieler, sagt Oliver Böckh. „Die Spielerinnen und Spieler müssen sehr textsicher sein, damit sie beim schnellen Schlagabtausch das Publikum nicht verlieren.“

    DE-Schauspieler proben seit September

    Geprobt wird schon seit September. Alexander Neumeier hört dabei auch auf seine eigene Intuition. „Ich bin kein professioneller Regisseur, mache Theater seit vielen Jahren aus dem Herzen heraus. Wenn jemand in der Probe etwas anbietet oder ich eine Idee für einen Witz habe, war das eigentlich meist ein Treffer“, sagt Neumeier. Wichtig sei, dass die Leidenschaft beim Publikum ankommt. Und die sei nicht weniger wert als im Profitheater. „Wir haben unser Ziel erreicht, wenn die Leute nach dem Stück rausgehen und sagen, sie hätten nicht gemerkt, dass Laien gespielt haben“, sagt Neumeier.

    Darum geht es im Stück: Mehrere wohlhabende Bürger treffen sich regelmäßig zu einem „Dinner“. Jeder hat dabei einen „Trottel“ mitzubringen, über den man sich beim Essen lustig machen kann. Pierre Brochant (Steffen Höhn) hat für dieses Mal Francois Pignon (Gerhard Munk), einen leidenschaftlichen Streichholzmodellbauer gefunden. Doch alles kommt anders als geplant: ein Hexenschuss fesselt Pierre ans Sofa, seine Frau Christine (Bettina Greno) verlässt ihn. Francois taucht bei ihm auf - und will einfach nicht mehr gehen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf....

    Und so dürfen die Zuschauerinnen und Zuschauer vom 22. bis 24. November im Klösterle beim „Dinner“ Platz nehmen. Karten gibt es bei der Tourist-Information, Telefon 09081/84-116 oder unter www.dramatisches-ensemble.de

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