Das Blaulicht flackert in der ganzen Straße im Oettinger Westen. Am frühen Abend ist der Brand gelöscht, der gegen 16 Uhr ausgebrochen ist, doch noch immer sind viele Einsatzkräfte vor Ort, werden mit Tee und weiteren Getränken versorgt. Drei Feuerwehrleute gehen zum Kontrollgang in die erste Wohnung in der Straße, sie messen den Kohlenmonoxid-Gehalt – jede Stunde werden die Wohnungen auf diese Weise kontrolliert, schildert Kreisbrandmeister Anton Meyr. Er und der Oettinger Kommandant betonen vor allem eine Kleinigkeit, die dafür gesorgt hat, dass niemand schwerer verletzt worden ist.
Gegen 16 Uhr werden die Feuerwehren alarmiert, dass im Dachgeschoss eines Reihenhauses ein Feuer ausgebrochen ist. Schon früh entscheiden sich die Einsatzkräfte dafür, nachzualarmieren, sagt der Oettinger Kommandant Thomas Foltin vor Ort unserer Redaktion: „Wir wussten nicht, wie es sich entwickelt. Wenn wir erst zu spät nachalarmieren, haben wir ein Problem.“ Daher sind neben der Oettinger Feuerwehr auch die Wehren aus Hainsfarth und Megesheim mit Atemschutzgeräten vor Ort – rund 80 Männer und Frauen sind an diesem Nachmittag und Abend im Einsatz, dazu Polizei und das BRK.
Brand in Oettingen: Feuer ist nach einer halben Stunde unter Kontrolle
Im Dachgeschoss einer Wohnung bricht das Feuer aus, drei weitere Wohnungen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Kreisbrandmeister Meyr sagt, es habe eine sehr starke Rauchentwicklung gegeben. Das Feuer blieb zwar in einer Wohnung, doch weitere seien verraucht: „Der Rauch sucht sich seinen Weg.“ Nach etwa einer halben Stunde sei das Feuer unter Kontrolle gewesen, es habe nicht auf die angrenzenden Wohnungen übergriffen. Danach habe man mit Lüftern versucht, den Rauch aus den Wohnungen zu bekommen. Je weiter der Abend voranschreitet, zeigt sich draußen aber eine andere Schwierigkeit, wie Kommandant Foltin sagt: „Der Nebel macht uns zu schaffen – der drückt von oben und die Abgase können nicht richtig abziehen.“
Zwei Personen werden mit einer leichten Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, die restlichen Bewohnerinnen und Bewohner bleiben nach Angaben von Feuerwehr und Polizei unverletzt – sie seien bei Familienmitgliedern und Bekannten untergekommen. Schon beim Eintreffen der Wehren haben alle Personen den Gebäudekomplex verlassen, der Grund dafür sei für die Einsatzkräfte bereits von außen zu hören gewesen, so Foltin: „Zum Glück waren Rauchmelder installiert. Jeder war gleich raus, das war extrem wichtig.“ Auch der Kreisbrandmeister betont: „Glücklicherweise haben die Rauchmelder gewarnt und die Menschen waren so früh draußen.“
Kriminalpolizei hat den Fall in Oettingen übernommen
Laut Meyr war die Oettinger Feuerwehr sehr schnell vor Ort, „sonst wäre es schlimmer ausgegangen“. In den Gebäuden sei viel Holz verbaut, das Feuer hätte sich entsprechend ausbreiten können. Kommandant Foltin ist ebenfalls froh, dass das Feuer zügig unter Kontrolle gebracht worden ist, die Rauchschwaden seien aber „enorm“ gewesen. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, bringe die Nördlinger Feuerwehr am Abend noch frische Atemschutzgeräte.
Noch in der Nacht soll das Dach abgedeckt werden, um die Wohnung so mit einer Wärmebildkamera nach möglichen Glutnestern zu untersuchen. Zuvor inspiziert aber die Kriminalpolizei noch die Wohnung, die auch die Ermittlungen in dem Fall übernommen hat. Beamte trafen gegen halb sieben in Oettingen ein. Die Ursache des Brandes ist noch unklar. Nach einer ersten, noch frühen Schätzung der Polizei vor Ort, liegt der Schaden bei rund 300.000 Euro.
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