Zum ersten Mal hat die Mutter des Kleinkindes, das im Oktober 2021 auf schreckliche Weise in einem Bopfinger Ortsteil ums Leben gekommen war, im Prozess gegen ihren ehemaligen Lebensgefährten vor Gericht ausgesagt. In der knapp vierstündigen Befragung konnte allerdings die Kernfrage nicht geklärt werden: Warum hat die Frau nicht eingegriffen, als dieser den Bub malträtierte, obwohl dies angesichts massiver blauer Flecken und Verletzungen offenkundig war? Das habe sie nicht glauben wollen, sagte sie, obwohl ihr großer Sohn ihr Bilder gezeigt und gesagt habe, sie könne ihm nicht erzählen, dass dies alles von Stürzen herrühre. Zu diesen Ausflüchten hatte ihr Lebensgefährte gegriffen und sie habe ihm geglaubt. In ihrer Anhörung am Dienstag berief sie sich auf Erinnerungslücken, verfiel gelegentlich in Schweigen oder verwickelte sich in Widersprüche.
Bopfingen/Ellwangen