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Bopfingen: Bopfinger Hallenbad bleibt zu – Bürger sind verärgert

Bopfingen

Bopfinger Hallenbad bleibt zu – Bürger sind verärgert

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    Das Bopfinger Hallenbad bleibt in diesem Winter wegen einer drohenden Gasmangellage geschlossen.
    Das Bopfinger Hallenbad bleibt in diesem Winter wegen einer drohenden Gasmangellage geschlossen. Foto: Uwe Anspach, dpa (Symbolbild)

    Viele Vorwürfe musste sich Bopfingens Bürgermeister Gunther Bühler kürzlich in der Bürgerfragestunde des Gemeinderats anhören. Mehrere Bürger waren ins Rathaus gekommen, um ihrem Ärger ob der Schließung des Hallenbads über den Winter Luft zu machen.

    Eine Bürgerin, die für eine Aqua-Gymnastikgruppe sprach, bezeichnete die Schließung des Bades als „unsozial“. Bürgermeister Bühler sah dies als „harten Vorwurf“, zeigte aber Verständnis für den Unmut der Bürger. Er entgegnete, man müsse den allgemeinen Zusammenhang sehen. Man laufe in ein konkretes Problem, eine Gasmangellage. Nun wollte die Bürgerin wissen, welchen langfristigen Plan die Stadt denn hier verfolge, um diese in den Griff zu bekommen. Zudem würden andere Städte wie Neresheim auch ihr Bad über den Winter offen halten. Bürgermeister Bühler: „Jede Stadt macht das anders. Wir sind seit Jahren dran, zum Beispiel immer wieder Photovoltaik-Anlagen zu errichten. In der Gemeinde Schloßberg wird beispielsweise die alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt.“

    Bopfinger Vereine waren nicht mit ins Boot genommen worden

    Ein weiterer Vorwurf, dem sich der Bürgermeister aussetzen musste, war, dass die Vereine bei der Entscheidung, das Bad zu schließen, nicht mit ins Boot genommen worden. Bühler entgegnete, man habe hier eine Abwägung getroffen. Man sei von Bund und Land aufgerufen worden, Gas zu sparen. „Das Hallenbad ist einer unserer größten Verbraucher. Man hat entschieden, dass man dort ansetzt, wo am meisten verbraucht wird“, so Bühler. Man wolle schauen, dass man im Frühjahr, sobald die Gasmangellage vorbei ist, das Bad wieder öffne.

    Der Vorschlag, Wassertemperatur oder Raumluft an einzelnen Tagen abzusenken, sei nicht wirtschaftlich, so Bühler. „Das wäre eine energetische Katastrophe“. Auch eine komplette Absenkung der Temperatur, wie es in anderen Bädern im Kreis praktiziert wird, sieht Bühler nicht als sinnvoll an. „Wie lange bleiben denn da die Badegäste noch? Und Schwimmkurse machen sie bei 24 Grad auch nicht mehr. Das ist für die Kinder viel zu kalt.“

    Kinder können in Bopfingen jetzt nicht schwimmen lernen

    Die seien auch ein großes Problem, wie eine weitere Bürgerin erläuterte. Denn schon durch die vergangenen beiden Corona-Jahre seien viele Kurse ausgefallen; die Kinder könnten entweder nicht schwimmen lernen oder keine richtige Routine bekommen.

    Bühler entgegnete, man sei bereits mit den beiden DLRG-Abteilungen in Bopfingen und Trochtelfingen im Kontakt und wollte die Maßnahmen Mitte Januar überprüfen. Sobald die Gasmangellage sich enstpanne, sollten wieder Schwimmkurse angeboten werden, um den Rückstand aufzuholen, denn „das Thema Kinder geht vor“, so Bühler. Man mache das alles nicht leichten Herzens, müsse aber als Stadt seinen Beitrag leisten.

    Auch eine Schwimmerin der DLRG war in die Bürgerfragestunde gekommen. Sie machte sich Sorgen, da sie und ihre Vereinskolleginnen und -kollegen nun nicht mehr trainieren könnten und sich so auf Badeaufsichten vorbereiten könnten. Auch sie fragte sich, warum das Neresheimer Bad offen bleiben könne. „Jede Stadt bewertet das anders. Hoffentlich irren wir uns, und wir sehen die Sache zu pessimistisch. Aber ich glaube eher, dass die, die Bäder offen lassen, den Ernst der Lage nicht erkannt haben“, so Gunter Bühler.

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