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Baldingen: Warum Baldingen im 30-Jährigen Krieg dem Erdboden gleich gemacht wurde

Baldingen

Warum Baldingen im 30-Jährigen Krieg dem Erdboden gleich gemacht wurde

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    Dorfbuch Baldingen, Autor und Herausgeber Helmut Guckert Dorfbuch Baldingen, Autor und Herausgeber Helmut Guckert
    Dorfbuch Baldingen, Autor und Herausgeber Helmut Guckert Dorfbuch Baldingen, Autor und Herausgeber Helmut Guckert Foto: Peter Urban

    Die Chronik des Dorfes steht und am Samstag, 9. Dezember, stellt sie Helmut Guckert um 19.30 Uhr im Schützenheim Baldingen zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Es ist ein gewaltiges Werk geworden. Auf über 600 Seiten beschreibt der Autor und Herausgeber das Gestern und Heute des Nördlinger Stadtteils

    Beim Fest zum 50-jährigen Bestehen der Goldbachschützen Baldingen 2014, bei dem Helmut Guckert als Schirmherr fungierte, kam die erste Idee auf, dessen Vorträge und Präsentationen, die er mit Akribie recherchiert und mit Begeisterung vorgetragen hatte, in einem Buch zu verewigen. „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen“, zitiert Helmut Guckert Hans-Friedrich Bergmann, „und wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten.“

    Von archäologischen Funden bis zur Geschichte der Baldinger Vereine

    Keine Generation vor uns durfte so viel erleben wie die unsere, meint der Autor weiter, und er bezeichnet seine mit diesem Buch (vorerst) erledigte Aufgabe, diesen kurzen Zeitabschnitt für die nachfolgenden Generationen zu dokumentieren, als überaus bereichernde und interessante Aufgabe: „Diese Veränderungen zeigen sich auch in unserem Dorf. Oft weiß man nach ein paar Jahren nicht mehr, wie es vorher ausgesehen hat.“ 

    Für die Dokumentation dieses Wandels zeigt sich auch Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner in einem Grußwort zum Buch dankbar: „Helmut Guckert hat diesen Wandel nicht nur aufmerksam beobachtet und als langjähriger Stadtrat aktiv mitgestaltet, sondern auch über die Jahrzehnte hinweg sachkundig dokumentiert.“ Von archäologischen Funden zur Frühgeschichte hin zur Geschichte der Baldinger Vereine ist der Bogen gespannt. Angereichert um Erkenntnisse aus Literatur und archivarischen Quellen, die Erinnerungen von Zeitzeugen, zahlreichen Fotos, Statistiken, Karten- und Planungsmaterial ist diese Chronik ein wirklich umfassendes Werk, meint der OB: „Dass das Ergebnis dieser jahrelangen Recherche- und Sammlungstätigkeit nun als Buch vorliegt, ist ein Meilenstein in der Geschichte Baldingens. Vieles ist hier festgehalten, was nirgends steht. Manches davon wäre wohl in wenigen Jahren vergessen gewesen.“ 

    Baldingen war schon vor 5000 Jahren besiedelt

    Doch man kann das Buch nicht nur allgemein lesen, es sind so viele interessante Details darin enthalten, dass man sich regelrecht „festlesen“ kann. Beispiele gefällig? Schon vor 5000 Jahren war Baldingen besiedelt, im 30-Jährigen Krieg wurde Baldingen dem Erdboden gleichgemacht, „um freie Sicht auf den Feind zu haben“, seit 1680 gibt es in Baldingen Feldgeschworene, die man früher „Untergänger“ nannte, einer davon war der Wirt der „Bretzge“; noch vor 80 Jahren hat ein Landwirt zehn Menschen ernährt, heute sind es 160; in der Talergasse konnte man 1984 beim Hochwasser Boot fahren. Diese und viele andere Informationen – von wichtig bis witzig – sind im Buch zu finden. Bei der Vorstellung am Samstag im Schützenheim unterstützt die Marching Band Bude Baldingen die Präsentation und den Buchverkauf: Für 29 Euro ist es für jede und jeden Interessierten zu haben.

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