Die Galluskirche in Baldingen war gut gefüllt und fast mystisch illuminiert, als das Projekt „S’Chörle“ sein erstes (Mitsing-)Konzert veranstaltet hatte. Wobei der Name „S’Chörle“ eine leichte Untertreibung ist, denn das neu gegründete Ensemble besteht aus erfahrenen Musikern, allesamt Könner, die in der christlichen Popularmusik zu Hause sind.
Die Baldingerin Kathrin Meyer, seit frühester Kindheit eine begeisterte Sängerin. Sie hat mit Elke Prügel (Gitarre), Elisabeth Kny, Johanna Schulze, Sonja Roller, Matthias Roller und Christian Polonio (Klavier) Sangeskollegen (auch aus Stuttgart und Neuburg/Donau) um sich versammelt, um ein außergewöhnliches Programm aus Pop, Gospel und Spirituals auf die christliche Bühne zu bringen. Die Zuhörer sollen dabei nicht nur passiv akustisch unterhalten, sondern aktiv zum Mitmachen animiert werden.
S'Chörle macht christliche und weltliche Musik
Kathrin Meyer, die sowohl für die Organisation als auch die Arrangements verantwortlich ist, bezeichnet das gemeinsame Konzept so: „Unser Programm umfasst christliche und weltliche Musik, sowohl Vortragsstücke zum Zuhören und Genießen als auch Musik zum Mitmachen; bekannte Lieder, bei denen man einfach mitsingen oder summen kann, kurze Stücke, die wir gemeinsam einüben und Möglichkeiten zum Mitklatschen oder Schnipsen – aber immer unterhaltsam und bewegend.“
Am Premierenabend in Baldingen ist das bestens gelungen. Bereits mit dem ersten Titel wurde das Thema des Abends bestimmt: „I’m Gonna Sing!“ und bei „O Lord, Hear My Pray’r“ kam zum ersten Mal Gänsehaut auf. Doch S’Chörle will nicht nur, dass mitgesungen wird, es will auch zeigen, wie anspruchsvoll seine Musik sein kann. Ein ganzer Block wird ausschließlich vom Chor bestritten, und Kathrin Meyer bittet hier das Publikum sogar, zwischen den Stücken nicht zu applaudieren. Um dann aber wieder bei Titeln wie „Hard to Say I’m Sorry“ von Chicago, Bill Withers „Lean on Me“ oder „Stand by Me“ von Ben E. King das Auditorium einzubeziehen.
Der Chor reagiert auf die Mitsingenden
Das Einzigartige an diesem Konzept wird schnell klar: Der Chor reagiert unmittelbar auf die Mitsingenden – braucht das Publikum Unterstützung, greifen die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Können ein, ist das Publikum sicher, überlassen sie den Part, so gut es geht, ihren Gästen. Das ist genauso originell wie erfolgreich, das Publikum dankte es sowohl mit großem Applaus als auch mit Engagement, der letzte Titel hätte auch für den Erfolg des Abends stehen können: „United We Stand“.
Die Initiatorin, die mit ihrem „Chörle“ sehr zufrieden war, sagte anschließend: „Unser Wunsch ist, mit unseren Konzerten auch in andere Gemeinden zu kommen. Wir möchten das gemeinsame Singen und Musizieren als christlichen Begegnungsraum anbieten, in dem jeder durch die Musik in der Gemeinschaft das für sich mitnehmen kann, was er gerade braucht. Sei es Spaß, Klangerlebnis, Trost oder sich berührt zu fühlen.“ Gemeinden, die an einem Konzert interessiert sind, dürfen sich gerne bei Kathrin Meyer (s.choerle@gmx.de) melden. Auch Musiker, die beim Ensemble mitmachen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen.