Die Stadt Nördlingen legt seit geraumer Zeit einen besonderen Schwerpunkt auf ein ausreichendes Angebot im Bereich der Kinderbetreuung. Während sie bei den sogenannten Regelgruppen in den Kindergärten mit rund 700 Plätzen relativ gut aufgestellt ist, gibt es bei den Krippen einen gewissen Nachholbedarf.
Um diesem Mangel zu begegnen, plant die Verwaltung in den nächsten Jahren zunächst in Baldingen weitere Krippenplätze zu schaffen. Im Haushalt der Jahre 2025/26 sind dafür rund vier Millionen Euro vorgesehen. Derzeit gibt es im größten Stadtteil 27 Plätze für die unter Dreijährigen. Zwölf davon sind in einem Container auf dem dortigen Sportgelände untergebracht, der als Zwischenlösung dient. Ziel der Verwaltung ist es, durch einen Neubau bis 2027 entsprechende zusätzliche Kapazitäten für insgesamt vier Krippengruppen mit 48 Plätzen zu schaffen.
Fünf Varianten werden analysiert
Laut Stadtkämmerer Bernhard Kugler befinden sich die Vorbereitungen verwaltungsintern im Anfangsstadium. Es gebe aktuell fünf Erweiterungsvarianten. Diese müssten zunächst jedoch durch ein Planungsbüro hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile analysiert werden, bevor der Stadtrat zu gegebener Zeit sich für eine Variante entscheiden werde. Der Auftrag hierfür laufe über ein sogenanntes VgV-Verfahren. Dies bedeute, dass die Planungsleistungen europaweit ausgeschrieben werden müssen. Mit einer baulichen Umsetzung, sprich der Fertigstellung, rechnet Kugler realistischerweise nicht vor Ende 2026.
Wo der Neubau entstehen wird, ist noch offen. Drei Grundstücksalternativen gibt es laut Kugler: in südlicher Richtung zur B 29, nach Westen zur B 25 und in nördlicher Richtung auf der vorhandenen Sportanlage. Im Zuge der Bauarbeiten soll im Bestandsgebäude der Kita eine neue Küche eingebaut und zudem ein Speisesaal geschaffen werden.
Weitere Krippen-Erweiterungen in Nördlingen geplant
Neben den städtischen Vorhaben verweist der Stadtkämmerer auf weitere in Aussicht stehende Krippen-Erweiterungen innerhalb des Stadtgebietes. Zum einen werde Sebastian Haag als Investor auf dem Gelände des künftigen Egerviertels eine entsprechende Einrichtung bauen. Darüber hinaus plant die katholische Kirchengemeinde Sankt Josef einen Neubau mit zusätzlichen Krippenplätzen im Wemdinger Viertel. Für die Stadt ist die Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen eine teure Angelegenheit. Die Kämmerei veranschlagt derzeit für die Schaffung eines Krippenplatzes umgerechnet Kosten von rund 60.000 bis 70.000 Euro brutto.
Die Baldinger Kindergartenleiterin Veronika Stoller sagte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass sie und ihr Team sich auf die Erweiterung des Krippen-Bereichs an der Kindertagesstätte sehr freuten.
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