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Klosterkirche Auhausen muss für mehr als vier Millionen Euro saniert werden
![Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria und St. Godehard in Auhausen gehörte ehemals zum Benediktinerkloster Auhausen. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria und St. Godehard in Auhausen gehörte ehemals zum Benediktinerkloster Auhausen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Nur in kleinen Schritten gelingt die Finanzierung: Kürzlich gab es 50.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die fast einzigartige Verglasung.
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Fünfzigtausend Euro sind eine Menge Geld. Wenn dieser Betrag allerdings für ein monumentales Bauwerk wie die St.-Maria-und-St.-Godehard-Basilika in Auhausen als Restaurierungsbeitrag aufgerufen wird, ist das leider nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Einen symbolischen Fördervertrag in genau dieser Höhe übergab jüngst Manfred Kiesel, Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Leopold Weckbach von Lotto Bayern an Pfarrer Wolfgang Layh.
Die DSD unterstützt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie Glücks-Spirale die Restaurierung der Butzenverglasung einiger Hochchorfenster in der Kirche. Das Gotteshaus gehört zu den über 560 Denkmälern, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie Glücks-Spirale allein in Bayern fördern konnte.
Bau der Klosterkirche Auhausen geht auf das Jahr 1120 zurück
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria und St. Godehard in Auhausen gehörte ehemals zum Benediktinerkloster Auhausen. Mit dem Bau der Kirche wurde vermutlich um 1120 begonnen. Aus dem frühen 16. Jahrhundert sind ein Flügelaltar, Fragmente von Bleiglasfenstern im Chor und das Chorgestühl erhalten. Während des Bauernkrieges von 1525 wurden Kirche und Kloster geplündert. Die Glasfenster wurden zerschlagen, das Chorgestühl und die in der Kirche aufgestellten Grabmäler schwer beschädigt.
Ein riesiges Gerüst, das bereits im Hochchor aufgestellt ist, zeugt vom Aufwand, der allein für die Restaurierung der Butzenverglasung aufgewendet werden muss. Der leitende Architekt Josef Ruhland erläuterte die besondere Bedeutung der extrem dünnen Gläser, die so weltweit nur noch im Freiburger Münster zu finden sind. Außerdem hat ein Hagelsturm in den vergangenen Jahren den Fenstern insgesamt sehr zugesetzt, sodass ein (möglichst unsichtbares) Hagel-Schutzgitter montiert werden muss, um die Schadensgefahr bei künftigen Unwettern minimieren zu können.
Dach ist marode, Glocken müssen saniert werden
Doch die Scheiben seien bei Weitem nicht die einzige Baustelle, die in der Klosterkirche anstehen, so Pfarrer Layh. Das darüberliegende Dachgebälk sei komplett marode, so, dass sogar dicke Eichenbalken im Laufe der Jahrhunderte „zusammengefault“ seien, sagt Layh. Außerdem müssen die Glocken in den beiden Türmen dringend saniert werden, der Glockenstuhl selbst wieder auf Holzjoche umgebaut werden. Aus der ältesten Glocke aus dem Jahr 1264 ist ein Klöppel herausgebrochen und muss wieder ersetzt werden, eine Reparatur, die – so der Pfarrer – seines Wissens in den letzten beiden Jahrhunderten niemand mehr gemacht habe.
Schon länger ist die, gelinde gesagt, „etwas fehlerhafte“ Stabilität sowohl des Kirchenschiffes selbst als auch der beiden Glockentürme bekannt und wird Stück für Stück restauriert werden müssen. Die Verfahren sind jeweils aufwendig und verlangen absolute Spezialisten auf ihrem jeweiligen Gebiet. „Und wenn das dann alles fertig ist, könnten wir endlich auch mal daran denken, dass das Gotteshaus auch wieder mal schön verputzt werden könnte“, fügt Wolfgang Lahy mit einem Lächeln hinzu.
![Die Kirchengemeinde in Auhausen erhielt einen Förderbescheid in Höhe von 50.000 Euro. Die Kirchengemeinde in Auhausen erhielt einen Förderbescheid in Höhe von 50.000 Euro.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Insgesamt fließen in die dringlichsten Arbeiten im ersten Bauabschnitt, der gerade durchgeführt wird, 1,8 Mio. Euro. Der zweite Bauabschnitt im Kirchenschiff selbst wird mit 2,4 Mio. Euro grob geschätzt. Nicht eingerechnet ist eine angedachte Öffnung einer Seitentüre im Zuge der Sanierung des gesamten Klosterareals. „Wir werden also schon noch einige weitere Tropfen für unsere Steine brauchen“, meint Pfarrer Layh zum Abschluss.
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