Diese Woche war es wieder nicht zu überhören: Das schöne Wetter lockte viele Motorradfahrer ins Kartäusertal, nicht wenige rasten über die Kreisstraße, wie Pendler berichten. Einige Anlieger fühlen sich nicht nur im kleinen Örtchen Christgarten in den Sommermonaten gestört, sondern auch in den umliegenden Dörfern. Eines davon ist Aufhausen. Die Kreisstraße DON 1 schlängelt sich durch den Ort. Der dortige Bürgermeister Andreas Bruckmeier ruft im aktuellen Mitteilungsblatt nun auf, im Kampf gegen den Lärm aktiv zu werden.
In dem Schreiben der Gemeinde wird detailliert über den Bayerischen Lärmaktionsplan informiert. Bruckmeier schildert, dass es sich um einen Aufruf der Regierung von Oberfranken handle. Es gehe in erster Linie um Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr, der gerade in der Ortsdurchfahrt von Aufhausen "eine gewisse Rolle" spiele. Die Regierung von Oberfranken beteiligt die Öffentlichkeit zentral für alle bayerischen Regierungsbezirke.
Bürger können angeben, wo sie sich von Lärm gestört fühlen
Wer sich also gestört fühlt, kann dies im Internet auf www.umgebungslaerm.bayern.de kundtun. Dort gibt es einen Fragebogen, der ausgefüllt werden kann. Gefragt wird unter anderem nach Beeinträchtigungen in der Freizeit, beim Schlafen und beim Arbeiten. Bis zum 30. September kann sich jeder außerhalb von Ballungsräumen zu seinem Lärmproblem äußern. Wer keinen Internetzugang besitzt, kann einen Brief mit den Schilderungen an die Regierung von Oberfranken verfassen (Postadresse: Regierung von Oberfranken, Sachgebiet 50, Postfach 110165, 95420 Bayreuth).
Ende 2023 beginnt dann eine zweite Phase. Bürgerinnen und Bürger sollen den Angaben zufolge dann noch einmal beteiligt werden. Nach Angaben der Initiatoren können sie sich dann nochmal im Detail zu den Ergebnissen äußern. Die Informationen münden dann in der Ausgestaltung der Lärmaktions-Planung - besser gesagt in den Aktionen, die den Lärm verhindern sollen. Der endgültige Lärmaktionsplan soll bis zum 18. Juli 2024 fertiggestellt sein.
Solange müssen die Anwohner der Kreisstraße DON 1 im Kartäusertal nicht warten, bis an die Vernunft der Fahrer appelliert wird. Sobald wie möglich sollen in Christgarten Lärmdisplays aufgestellt werden. Außerdem ist gemeinsam mit dem ADAC eine Plakat-Kampagne vorgesehen. Der Starttermin steht allerdings noch nicht fest. Die Aktion "leise kommt an" umfasst Schilder mit Aufdrucken wie: "Easy Leiser! Rücksicht kommt an. Danke" oder "Bitte nicht röööhren". Der ADAC setzt auf Appelle und ist gegen Kollektivstrafen, der Verein gibt an, der Großteil der Biker sei rücksichtsvoll unterwegs.