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Warum ein Bebauungsplan von 1966 die Gemeinde Alerheim beschäftigt
![Das Baugebiet in Rudelstetten hat den Gemeinderat beschäftigt. Das Baugebiet in Rudelstetten hat den Gemeinderat beschäftigt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Im Gemeinderat wurden die Beschwerden aus den Bürgerversammlungen thematisiert, die Wirtschaftswege können aber nicht saniert werden. Ein Bauantrag wird diskutiert.
![Warum ein Bebauungsplan von 1966 die Gemeinde Alerheim beschäftigt Gitte Händel ist als Freie Mitarbeiterin für die Rieser Nachrichten unterwegs. Sie berichtet aus Gemeinderäten und über die wissenschaftlichen Institutionen Nördlingens.](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop67936696/2343059262-cv1_1-w40-owebp/gitte-haendel-mit-schultern?t=.jpg)
Ärger über die Jugendbude in Wörnitzostheim oder die Wirtschaftswege in den Ortsteilen hatten die Einwohnerinnen und Einwohner bei den Bürgerversammlungen beschäftigt. Doch im Rat ging auch um einen alten Bebauungsplan aus den 1960er-Jahren.
In Wörnitzostheim gab es ein Thema, das die Gemüter bei den Bürgerversammlungen erhitzte: Anwohner hatten sich dort über Gäste der Bude beschwert. Das Urinieren in den Garten der Nachbarn war einer der Vorwürfe. Geklagt worden sei weniger über Musik, sondern mehr über das laute Reden und Lachen, wenn Besucher der Bude draußen sitzen, so Gemeinderat Manfred Luff. Wichtig war den Räten, dass eine Lösung gefunden wird, die die an sich gute Gemeinschaft zwischen Jung und Alt nicht gefährde. Bürgermeister Alexander Joas werde das persönliche Gespräch suchen und beispielsweise auf die Einhaltung der Hausordnung drängen. Zudem wolle er darauf hinweisen, dass auch im Außenbereich der Bude die Regeln der Biergartenverordnung zählen und ab 22 Uhr Nachtruhe herrschen muss.
Die Wirtschaftswege in Alerheim können nicht saniert werden
In allen Ortsteilen wurde der schlechte Zustand der Wirtschaftswege beklagt. Für eine grundlegende Sanierung sei kein Geld vorhanden, reparieren werde man aber, wo man könne, versicherte der Gemeinderat. Auch um die Gewässerpflege werde man sich kümmern. Neue Baugrundstücke werde es in absehbarer Zeit nicht geben. Die Nachfrage sei eingebrochen und die Erschließungskosten sehr hoch. Außerdem gebe es innerorts noch Baugrundstücke wie in Rudelstetten. Diese würden aber von den Eigentümern nicht verkauft, so Bürgermeister Joas.
Einzelne Problemstellen wie den Vorplatz der Kirche in Rudelstetten oder die Regenrinne im Unterdorf in Wörnitzostheim werde sich die Gemeinde ansehen und die nötigen Reparaturen vornehmen. In Bühl wird die Digitalisierung der Sirene erfolgen.
Alter Plan für Garage in Rudelstetten: "So baut heute keiner mehr"
Welchen Aufwand ein Bebauungsplan aus dem 1966 verursachen kann, wurde bei einem Bauantrag deutlich. Der Neubau ist in Rudelstetten am Ortsrand im Bereich der Neuapostolischen Kirche geplant. Die Bauherren hätten sich möglichst weitgehend an die alten Vorgaben gehalten. Der Neubau werde auch gut in den dortigen Bestand hineinpassen, so Bürgermeister Joas. Trotzdem sei jede Abweichung vom Bebauungsplan genehmigungspflichtig.
Ein Beispiel ist die Garage: 1966 wurden Garagen mit Flachdach vorgesehen, mit einer Abdeckung aus Eternit. „So baut heute keiner mehr“, war sich der Gemeinderat einig. Jetzt wird es ein „Satteldach mit zweckentsprechender Deckung“ – zwei Änderungen, zwei notwendige Beschlüsse. Für die Gemeinde ist dieses Verfahren jedoch kostengünstiger, als einen neuen Bauplan zu erstellen, denn es wird dort nur noch einen Neubau geben. In der Sitzung wurden außerdem die Hausnummern für den Bereich vergeben, die Zufahrt zu den Grundstücken ist nach Widmung jetzt ein öffentlicher Feldweg.
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