Nahwärme in Alerheim: Haushalte sollen 2025/26 angeschlossen sein
Mit dem Spatenstich rückt das Nahwärmenetz in Alerheim ein Stück näher. Was das Projekt insgesamt kostet.
Knapp 1,5 Jahre nach der Gründungsversammlung wird das Projekt „Nahwärme Alerheim-Mitte“ jetzt auch sichtbar: am 21. Juni war Spatenstich für die Heizzentrale Am Badanger. Nach der Gründung erfolgte die Anerkennung der Genossenschaft im September. Seitdem wurde zügig an der Umsetzung des Nahwärmekonzeptes gearbeitet.
Mittlerweile gibt es einen Gestattungsvertrag mit der Gemeinde Alerheim, der es der Genossenschaft erlaubt, ihre Leitungen im öffentlichen Gemeindegrund zu verlegen. Die Detailplanung für die Heizzentrale ist abgeschlossen, die ersten Aufträge sind vergeben. „Einerseits ist die Energiewende politisch gewollt, andererseits mussten wir lernen, dass die Mühlen sehr langsam mahlen“, sagt Vorstandsvorsitzender Manuel Rau. Er bezieht sich auf die Beantragung von Fördermitteln aus dem Programm für effiziente Wärmenetze. Um den Bau vorantreiben zu können, wurde ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn genehmigt, die Förderzusage traf jetzt pünktlich zum Spatenstich ein. Der Zeitplan der Genossenschaft ist sportlich, bis zur Heizperiode 2025/2026 sollen alle Haushalte angeschlossen sein. Die Arbeiten sollen dabei bevorzugt an regionale Firmen vergeben werden, betont Manuel Rau.
Alerheimer Nahwärme-Genossenschaft arbeitet bislang ehrenamtlich
Die Genossenschaft lebt vom Engagement der Initiatoren. „Irgendwann wird es eine Aufwandsentschädigung geben“, sagt Rau im Vorgespräch, die bisherigen Leistungen seien ausnahmslos ehrenamtlich erbracht worden. Dafür bedankte sich auch der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hertle in seiner Ansprache vor dem Spatenstich bei Aufsichtsrat und Vorstand. Zum Aufsichtsrat, dem Kontrollgremium, gehören außer ihm Paul Feistle, Helmut Mareis und Richard Löfflad. Der Vorstand, der für die operative Ausführung verantwortlich ist, besteht aus Manuel Rau, Martin Lettenmeier, Karl Engel und Manfred Schick.
Zur Genossenschaft Nahwärme Alerheim-Mitte gehören jetzt 104 Anschlussnehmer, die öffentlichen Gebäude eingerechnet. Der Wärmebedarf liegt bei 2,9 Millionen Kilowattstunden. Ob sich noch Spätentschlossene beteiligen können? „Ohne Probleme ist das wegen der festgelegten Kapazitäten von Kraftwerk und Leitungen nicht mehr möglich. Wir werden aber jeden Einzelfall prüfen“, sagt Rau.
Die Trasse des Nahwärmenetzes ist über sieben Kilometern lang. Für Trasse, Heizkraftwerk und Grundstück werden 4,15 Millionen Euro investiert. Aus Mitteln der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze erhält die Genossenschaft 1,6 Millionen Euro. Zusätzlich wird ein Kredit von etwa einer Million Euro nötig sein. Die Kosten für den einzelnen Anschluss liegen inklusive Genossenschaftsbeitrag wie geplant bei 12.500 Euro. „Trotz der Kostensteigerungen sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, betont Manuel Rau. Auch Bürgermeister Alexander Joas hebt in seiner kurzen Ansprache das Engagement der Initiatoren hervor und hofft auf ein gutes Miteinander und einen möglichst reibungslosen Ablauf der Maßnahmen.
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