Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Wirtschaft: Einzelhändler bereiten die Öffnung vor

Wirtschaft

Einzelhändler bereiten die Öffnung vor

    • |
    Gabriele und Armin Kloiber führen gemeinsam die Goldschmiede Herrle & Schweda. Am Montag öffnen sie das Ladengeschäft wieder – unter besonderen Umständen und mit strengen Sicherheitsvorkehrungen.
    Gabriele und Armin Kloiber führen gemeinsam die Goldschmiede Herrle & Schweda. Am Montag öffnen sie das Ladengeschäft wieder – unter besonderen Umständen und mit strengen Sicherheitsvorkehrungen. Foto: David Holzapfel

    Harte Wochen liegen hinter dem Einzelhandel. Aber Armin Kloiber ist optimistisch. Er führt mit seiner Frau Gabriele Kloiber die Goldschmiede Herrle & Schweda in Nördlingen – und bereitet sich auf die Öffnung am Montag vor. Nach sechs Wochen Stillstand. „Die Hygienemaßnahmen sind uns sehr wichtig“, sagt er. Kloiber zählt auf: Markierungen forderten Kunden auf, Abstand zu halten. Über den Stadtmarketingverein erhalte er Desinfektionsmittel. Und an der Kasse schützt eine Scheibe Kunden und Personal vor Ansteckungen. „Diese Maßnahmen sind neu, aber wir müssen uns daran gewöhnen. Das wird uns eine ganze Weile erhalten bleiben“, sagt Kloiber.

    Als sich Kanzlerin und Ministerpräsidenten einigten, hatte er gehofft, dass auch im Freistaat schon am 20. April die Geschäfte öffneten. Nun hat es eine Woche länger gedauert. Er sei gespannt, wie gut sich die Ausfälle der vergangenen Wochen aufholen lassen. Insgesamt blickt Kloiber optimistisch in die Zukunft, immerhin kann er jetzt wieder öffnen. Eine Sache aber bereitet ihm Kopfzerbrechen: „Anlässe wie Konfirmationen oder Hochzeiten fallen aus oder werden verschoben. Das wirkt sich natürlich auf uns aus.“

    Marko Stark bereitet hingegen das fortgeschrittene Frühjahr Sorge. Der Inhaber des Schuhhauses Stark erklärt, die Schließung im März sei genau in die Zeit gefallen, in der Übergangsschuhe wie Sneaker nachgefragt seien. Abhängig davon, wie das Wetter nun wird, könnte es sein, dass viele sich bereits nach sommerlichem Schuhwerk umsehen. Was die Hygienemaßnahmen anbelangt, macht er sich viele Gedanken. „Wir bitten mit Schildern darum, Abstand zu halten, haben Desinfektionsmittel besorgt und stellen Masken zur Verfügung.“ Darüber hinaus will er weitere Vorkehrungen treffen. „Um zu vermeiden, dass sich die Wege von Kunden überschneiden, können sie die Hintertür als Ausgang nutzen.“ Außerdem will Stark im Außenbereich hinter dem Geschäft eine Anprobe ermöglichen. „Vielen kommt es sicherlich gelegen, wenn sie ihre Schuhe nicht in einem geschlossenen Raum anprobieren müssen.“ Auch werde man darauf achten, dass sich nur vier bis fünf Personen im Geschäft aufhalten – weit entfernt voneinander, jeder in einer eigenen Ecke. „Wir haben auch viele Rückmeldungen von Kunden bekommen, die sich zur Risikogruppe zählen. Deshalb werden wir unseren Lieferdienst aufrechterhalten.“ Stark ist überwältigt von der Solidarität, die dem Geschäft in den vergangenen Wochen entgegengebracht worden sei. Man habe 180 Bestellungen ausgeliefert. Das sei zwar nur ein kleiner Teil des üblichen Geschäfts, aber dennoch eine große Hilfe gewesen.

    Auch für Anita Thorwarth ist die fortgeschrittene Saison ein großes Thema. Die Inhaberin des Oettinger Geschäfts Mode Hölderle dekoriert gerade neu. Als sie ihren Laden schließen musste, hatte das Frühjahr gerade erst begonnen, jetzt hält bereits langsam der Sommer Einzug, sagt sie. Abstand, Desinfektion und Mundschutz – darauf lege sie viel Wert, betont Thorwarth. Um auch Kunden einen Besuch zu ermöglichen, die sich sonst nicht trauten, möchte sie diesen Einzelberatungen nach Terminabsprache anbieten. Was Thorwarth noch Sorge bereitet, ist die Distanz: „Beim Ankleiden zu helfen, wird in dieser Situation nur schwierig möglich sein.“

    Immerhin habe man die Zeit gut nutzen können: Sie habe mit ihrem Team das sogenannte digitale Schaufenster des Geschäfts ausgebaut. Schon bisher konnten Kunden auf der Internetseite des Geschäfts sehen, welche Mode es anbietet. Nun finden sie darüber hinaus Informationen zum jeweiligen Preis und den vorrätigen Größen. So könnten Kunden sich vorher informieren und kürzer im Laden aufhalten – oder sich melden und die Ware liefern lassen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden