Schon länger steht fest, dass in der Gemeinde Wallerstein die Kanäle saniert werden müssen. Aufgrund von mehreren Faktoren wurde das Projekt aber verschoben. Diese Woche besprach der Gemeinderat das Vorgehen und erste Pläne. Ein Schritt für das Vorhaben wird das Aufstellen einer Liste der betroffenen Straßenzüge und der konkreten Kosten sein. Diese beinhaltet auch, welche Straßen offen und geschlossen saniert werden müssen. Die Bauarbeiten werden mehrere Millionen Euro kosten. Einen Beschluss zu den Plänen gibt es aber noch nicht. Doch einige Dinge sind schon bekannt.
Der Augsburger Bauingenieur Josef Tremel stellte das Projekt vor. Die meisten Kanäle, sagte er, seien soweit intakt, sodass sie geschlossen saniert werden könnten. In dem Fall wird ein Roboter durch das sogenannte Inliner-Verfahren die Kanäle von innen mit einem Schlauch und UV-Licht aushärten.
Das Siedlungsgebiet in Wallerstein könnte zum Beispiel geschlossen renoviert werden, da die Kanäle relativ neu seien, erklärte Tremel. Straßen, die dafür statisch nicht mehr stabil genug sind, müssen offen saniert werden. Dann müssten Straßen aufgemacht werden, um Teile des Kanals auszutauschen. Im Zuge dieser offenen Kanalarbeiten soll auch überlegt werden, ob die dazu gehörigen Straßen miterneuert werden.
In Wallerstein werden für die Kanäle einige Straßen aufgerissen
Offene Baumaßnahmen wird es auf jeden Fall in der Felsenstraße und Mittelstraße in Wallerstein geben. Die Unterdorfstraße in Birkhausen muss auch offen saniert werden, zeitlich bestünde dort aber kein Druck, sagte Tremel. In Wallerstein werden derzeit die Kanäle im Hahngarten erneuert. Die Bauarbeiten sollten dort bis Juni 2021 abgeschlossen sein, schätzt der Ingenieur. In Ehringen sei viel geschlossen machbar, doch auch Kanäle im Bereich der B25 müssten dort erneuert werden. Bis Anfang März soll der Ingenieur dem Gemeinderat eine Liste vorlegen. In dieser sollen die Straßenzüge zusammengefasst, das Vorgehen sowie die expliziten Kosten aufgeführt werden. Priorität hätten die Schmutz- und Mischwasserkanäle, Regenwasserkanäle sollten als letztes gemacht werden.
Das wird rund sechs Millionen Euro kosten. Die Summe orientiert sich am Mittelwert der Kosten der vergangenen Jahre. „Davon sind drei Millionen Euro effektive Kosten für die Gemeinde“, erklärte Bürgermeister Joseph Mayer. Trotzdem muss die Gemeinde zuerst die vollen Kosten tragen, da der Zuschuss rückwirkend an die Gemeinde geht. Ein Zeitplan zu den Kanalarbeiten wird in einer Haushaltsberatung noch besprochen.
Wallersteiner Räte wollen Bürger wegen Fehlanschlüssen kontaktieren
Der Gemeinderat hat bislang noch nichts beschlossen. Die Baumaßnahmen sollen auch die Trennung von Regen- und Schmutzwasserkanälen unter Privatgrundstücken einschließen. Das würde bedeuten, dass für jedes Grundstück zusätzliche Anträge eingereicht werden müssen. Rat Klaus Engelbrecht erinnerte daran, dass die Gemeinde in diesen Fällen zuerst mit den Grundstücksbesitzern sprechen müsse. „Wir brauchen ein wie, wo, was und das wird es kosten, für jedes Haus, das wir den Bürgern zeigen können“, sagte Mayer dazu. Die Gemeinde will erst einen Beschluss fassen, wenn Details bekannt sind.
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