Hackerangriff trifft Rathaus in Oettingen
Ein Notfallteam arbeitet mit Hochdruck an der Analyse, Bewertung und Bewältigung des Vorfalls. Auch das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist involviert.
Karl Kolb, Bürgermeister in Megesheim und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen, hatte am Freitagvormittag einen wichtigen, wenngleich ungewöhnlichen Termin im Oettinger Rathaus. Der Anlass: Die Nordrieskommune ist eine von rund 10000 Städten und Gemeinden in Deutschland, die Opfer eines Hackerangriffs auf die „Exchange-Server“ (E- Mail-Dienst des Unternehmens Microsoft) ihrer Verwaltungen wurden. Die Oettinger Verwaltung kann deshalb auf diesem Weg derzeit nicht erreicht werden.
Microsoft Exchange Server: Hackerangriff auf Oettinger Verwaltung
Kolb ist deshalb involviert, weil auch die VG-Gemeinden am Oettinger Server hängen. Unserer Zeitung sagte er nach der Krisensitzung, ein aufmerksamer Mitarbeiter habe bemerkt, dass „EDV-mäßig“ etwas nicht stimme. „Die Verwaltung hat sich daraufhin umgehend darum gekümmert und den Vorfall an die zuständigen Stellen weitergeleitet.“ Im Landratsamt in Donauwörth sei die Informationssicherheitsbeauftragte für die Gemeinden, Maria Baturova, kontakiert worden und habe sich umgehend des Falles angenommen. Nach einem ersten Überblick schätzt Karl Kolb die Angelegenheit aus seiner Sicht für die VG als nicht besonders schwerwiegend ein.
E-Mails an Oettingen: Diese Woche geht nichts mehr
Baturova selbst äußerte sich Freitagmittag auf RN-Anfrage in einer schriftlichen Erklärung zu dem Vorgang. Ein Notfallteam, bestehend aus EDV-Verantwortlichen, der Verwaltungsleitung und ihr selbst, arbeite mit Hochdruck an der Analyse, Bewertung und Bewältigung des Vorfalls. Das Ganze sei auch an das bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gemeldet worden, um dessen Expertise zu nutzen. Zudem habe sie einen Experten für Cyber-Attacken zu Rate gezogen.
VG-Vorsitzender Kolb bittet um Verständnis, dass derzeit noch nicht mehr gesagt werden könne. Er hoffe auf eine zeitnahe Aufklärung und mit einem baldigen Funktionieren des E-Mail-Verkehrs der Stadt, sodass sich die Bürgerinnen und Bürger wieder auf diesem Weg an die Oettinger Verwaltung wenden könnten.
Microsoft teilte inzwischen mit, dass Privatpersonen oder deren Exchange-Server offenbar nicht angegriffen worden seien.
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