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Utzmemmingen: Waldkindergarten: Bewegung gegen die Minusgrade

Utzmemmingen

Waldkindergarten: Bewegung gegen die Minusgrade

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    Kinder und Betreuer des Natur- und Waldkindergartens Nördlingen müssen sich derzeit warm anziehen und viel bewegen, um die Kälte auszuhalten.
    Kinder und Betreuer des Natur- und Waldkindergartens Nördlingen müssen sich derzeit warm anziehen und viel bewegen, um die Kälte auszuhalten. Foto: Schopf

    Die kleine Rebekka hat die Wahl. Kindergärtnerin Hanna Aich hält ihr zwei Mützen hin. Rot und blau. „Welche willst du haben?“, fragt sie. Die Dreijährige überlegt kurz, dann antwortet sie entschlossen: „Beide.“

    Es ist kalt derzeit. Der Winter hat die Region fest im Griff. Besonders zu spüren bekommt das unter anderem der Nördlinger Waldkindergarten des Bayerischen Roten Kreuzes. Dessen Kinder und Mitarbeiter verbringen täglich mehrere Stunden im Freien. Oberstes Gebot derzeit: Vielschichtige, warme Kleidung. „Die Kinder haben bis zu sieben Lagen an“, sagt Leiterin Aich. Die Kleinen laufen besonders dick eingepackt herum, um sich gegen die Minusgrade zu schützen. „Wenn sie sich wieder ausziehen, sind wir oft erstaunt, wie dünn die Kinder eigentlich sind“, sagt Erzieherin Franziska Krischdat und lacht.

    Für die Kinder im Waldkindergarten sind die Temperaturen kein Problem  

    Für die derzeit 15 Kinder seien die Temperaturen aber weniger ein Problem. Sie bewegen sich viel und kommen so schneller auf Temperatur. Dazu bringen Eltern jeden Tag einen Kanister mit erhitztem Wasser mit, mit dem sich die Kinder aufwärmen können. Anders bei den Erziehern. Die müssen zum Beaufsichtigen öfters mal stehen. „Wir frieren dadurch schneller“, sagt Krischdat. Das Personal hat deshalb seine ganz eigenen Tricks, um den Tag über nicht allzu sehr zu frieren. Melkfett an den Füßen, Plastiktüten in den Schuhen oder einfach nur die Wollsocken von Oma.

    Vor allem Hände und Füße sind anfällig für die Kälte. An den Füßen machen manche Eltern einen Fehler, beobachtet Aich. „Sie ziehen den Kindern zwei Socken übereinander. Dabei ist es kontraproduktiv, wenn man kaum noch Platz in den Schuhen hat.“ Hilfreicher sei es, Ersatzsocken dabei zu haben.

    Aber der Winter hat für die Kinder auch seine guten Seiten. Sie können Schlitten fahren, Schneemänner bauen oder Kunstwerke aus Eis anfertigen. Und wem es zu kalt ist, kann jederzeit in den Bauwagen des Kindergartens, der mit einem Holzofen beheizt ist. „Wir sind zwar ein Waldkindergarten“, sagt Krischdat. „Aber es bringt auch nichts, wenn wir die ganze Zeit draußen sind und dafür frieren.“ Besonders beliebt im Wagen ist derzeit die Kuschelecke – vor allem bei den Kleinsten und den Mädchen. „Die Jungs wollen eigentlich immer raus“, sagt Aich.

    Zur Brotzeit sitzen alle zusammen im warmen Wagen

    Zur Brotzeit sitzen alle zusammen im beheizten Wagen. Dann wird es schnell heiß, wenn man sich nicht von einigen der Kleidungslagen befreit. „Ich würde mich jetzt am liebsten ausziehen und draußen abkühlen“, sagt der fünfjährige Jona, nachdem er einige Minuten in der Nähe des Ofens sitzt.

    Die Kinder im Waldkindergarten sind die Kälte durch die Aktivitäten im Freien mittlerweile gewohnt. Andere Kinder sind das teilweise nicht. „Deshalb nehmen wir im Winter in der Regel keine neuen Kinder auf“, sagt Aich. Neuankömmlinge sollen im Frühling oder Herbst an niedrigere Temperaturen herangeführt werden.

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