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Unwetter: Diese Spuren hat Orkan "Sabine" im Ries hinterlassen

Unwetter

Diese Spuren hat Orkan "Sabine" im Ries hinterlassen

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    Auf der Marienhöhe beseitigte die Feuerwehr einen entwurzelten Baum.
    Auf der Marienhöhe beseitigte die Feuerwehr einen entwurzelten Baum.

    Statt tobender Kinder im Schulhof der Nördlinger Grundschule Mitte war am Montagmorgen hauptsächlich „Sabine“ zu hören. Bereits in der Nacht zog das Sturmtief durch das Ries. Der Wind pfiff in sämtlichen Tonlagen durch die Gassen. Bayernweit fiel der Unterricht aus – auch im Landkreis.

    Die Böen hoben Dachplatten an und ließen sie wie eine schaurig schiefe Tonleiter klingen. Manche von ihnen lösten sich und fielen im Nördlinger Stadtgebiet auf die Gehwege. Wie Nördlingens stellvertretender Feuerwehr-Kommandant Andreas Tegeler sagte, wurde ein Teil von Sankt Georg abgedeckt, weshalb der Parkplatz hinter der Kirche gesperrt wurde. Auf der Nördlinger Marienhöhe beseitigte die Feuerwehr noch am Morgen einen entwurzelten Baum.

    In der Stettiner Straße fiel eine Tanne auf ein Gebäude. „Ich glaube, insgesamt sind wir hier verschont worden“, meinte Tegeler. Laut Kreisbrandrat Rudolf Mieling musste ein Gebäude in Nördlingen gesichert werden, weil eine Glaskuppel beschädigt wurde und es so in den Verkaufsraum regnete.

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    Eine Birke auf dem Oettinger Friedhof und eine Fichte im Wildgehege nahe des Oettinger Freibads an der Wörnitz konnten dem Sturm ebenfalls nicht standhalten. Stadtbaumeister Klaus Obermeyer sagte außerdem, dass einige Bürger trotz Unwetterwarnung am Sonntagabend die Mülltonnen auf die Straßen gestellt haben, was Unverständnis auslöste. Sie wurden zum Teil ebenfalls umgeblasen.`

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    Die Bilanz dieser Sturmnacht in Oettingen: „Sehr ruhig“, sagte Kommandant Daniel Härtle, auch auf erneute Nachfrage zum Redaktionsschluss. Auch die Polizeiinspektionen im Landkreis meldeten keine größeren Einsätze. Schilder seien umgekippt und ein Lastwagen am Vormittag am Ortsausgang Nördlingens Richtung Ederheim auf die Seite gefallen, so ein Polizeisprecher. Gegen 12 Uhr wurde die Staatsstraße 2214 zwischen dem Kreisverkehr Kronhof und Amerbach wegen der Gefahr umstürzender Bäume gesperrt. Die Straßenmeisterei leitete den Verkehr um.

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    Sachschäden auf der einen, schulfrei auf der anderen Seite: An der Nördlinger Grundschule Mitte konnten am Sonntagabend noch vor 21 Uhr alle Eltern erreicht werden, wie Rektorin Birgit Obermair auf RN-Nachfrage sagte. „Gerade noch rechtzeitig“ habe die Telefonkette funktioniert. An der Oettinger Grund- und Mittelschule kamen in der Früh zwei Schüler an. Schulleiterin Ursula Hertle sagte, dass sie dann von Verwandten betreut werden konnten und nicht als einzige in der Schule bleiben mussten.

    Einige Schüler hätten an diesem stürmischen Montag mit dem Bus durch Waldgebiete fahren müssen. Hertle zufolge ist es wichtig gewesen, dass der Unterricht entfallen ist, „um die Unfall-Gefahr zu bannen“. Sie sei am Sonntagabend schon in Habachtstellung gewesen, als die ersten Meldungen von geplanten Schulausfällen bekannt geworden waren.

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    Bis auf zwei Mädchen war der Nördlinger Bahnhof am Montagvormittag verwaist. Sie hofften, bestenfalls mit einem der späteren Züge nach Donauwörth zu kommen. Doch die Züge standen still. Auf der Homepage der Bahn wurde zunächst nicht angezeigt, dass auch die Verbindungen am Nachmittag ausfallen. Das Unternehmen aktualisierte aber um kurz nach elf auch diese Infos und schrieb: „Das Sturmtief gewinnt über Bayern an Stärke. Der Zugverkehr bleibt bis auf Weiteres eingestellt.“ Als Alternative von Nördlingen nach

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    Eine Postbotin radelte am Vormittag gegen den Wind. Sie erzählte, dass sie selbst entschied, wann es zu gefährlich wird. Bei einem starken Regenschauer am Vormittag habe sie sich untergestellt. Sie nahm das Unwetter mit Humor und hoffte, dass sie nicht von einer Böe umgeweht werde, wenn sie aus der Straße hinausfahre.

    Die nordschwäbische Polizei rückte bis Montagmittag zu insgesamt 218 Einsätzen aus. Auch am Nachmittag ging noch eine Vielzahl von Notrufen und Mitteilungen aufgrund des Unwetters ein, weshalb die Polizisten laut Präsidium oft im Dauereinsatz waren.

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