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Stammbaum: Müller mit edler Abstammung

Stammbaum

Müller mit edler Abstammung

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    Die untere Mühle in Laub war auch Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Seefried. Auf dem Bild zu sehen sind Pankraz jr, der Vater Pankraz sr., Anton, Mutter Theresia und die beiden Töchter Pauline und Laurentia.
    Die untere Mühle in Laub war auch Anfang des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Seefried. Auf dem Bild zu sehen sind Pankraz jr, der Vater Pankraz sr., Anton, Mutter Theresia und die beiden Töchter Pauline und Laurentia. Foto: Seefried

    Ein echter Ritter soll sein Vorfahre gewesen sein, erzählt Georg Seefried aus Laub. Der Mann mit dem klangvollen Namen Hans von See lebte im 11. Jahrhundert auf seinem Herrensitz in Polsingen. Ob der Ritter von seiner Burg aus über das Ries wachte oder ob er viele Schlachten schlug und an den Kreuzzügen teilnahm, ist allerdings nicht überliefert. An besondere Heldentaten glaubt man in der Familie jedenfalls nicht. „Der wird ein rechter Raubritter gewesen sein“, habe Seefrieds Onkel immer gemutmaßt, erzählt der Rentner schmunzelnd.

    Wie aus dens „von Sees“ die Seefrieds wurden, ist dafür in alten Archivakten umfassend belegt. „Wegen glücklich vollzogener Friedensverhandlungen“, so steht es auf einem Dokument, durfte Otto von See auf Anordnung Kaiser Karls IV das Wort „fried“ an seinen Namen anhängen. Von 1365 an nannte sich

    Als erster nicht adeliger Müller in Laub wird 1516 „Caspar Seefridt“ genannt. Ihm gehörte die oberere Mühle, die er vermutlich von seinem Vater Konrad geerbt hatte. Bis ins letzte Jahrhundert verdienten die Seefrieds ihr Auskommen als Müller. Zeitweise war sowohl die oberer als auch die untere Mühle im Besitz der Familie. Das Haus, in dem heute neben Georg Seefried und seiner Frau auch sein Sohn lebt, wiederum mit Frau und Kindern, steht an der Stelle, an der sich früher die untere Mühle befand. Auch der Mühlbach fließt noch direkt am Haus vorbei. Nur erfüllt er heute eher einen dekorativen statt praktischen Zweck.

    Georg Seefried hat im Laufe der Jahre viel Material und Wissen über seine Familie zusammengetragen. Und dass, obwohl er sich selbst nie besonders für die Geschichte seiner Ahnen interessiert hatte, wie er erzählt. Doch immer wieder kamen entfernte Verwandte auf ihn zu, die mit ihren Nachforschungen auf den Lauber Familienzweig stießen. Auch der ehemalige Dorfpfarrer Michael Haas trug mit seinem großen Interesse an der Ahnenforschung dazu bei, dass die Familiengeschichte soweit erforscht ist. Der Pfarrer hatte zu jedem Haus im Dorf eine Chronik erstellt und den Bewohnern geschenkt.

    So hat Georg Seefried zum Beispiel erfahren, dass es ein Familienmitglied im 17. Jahrhundert sogar bis zum Nördlinger Bürgermeister gebracht hatte. Oder dass sein Urgroßvater Franz-Joseph Seefried ganz unvermittelt zu etwas Geld gekommen ist. Ganze 400 Dollar habe er 1857 aus den USA geerbt. Dessen Onkel Franz-Anton wanderte drei Jahre zuvor nach Amerika aus. Selbst die Zeitungsannonce, in der er sein Weggehen angekündigt hatte, findet sich heute in Seefrieds Unterlagen. Nahe Detroit im Bundesstaat Michigan wurde Franz-Anton vom Blitz getroffen und starb so auf tragische Weise. Weil der Mann wohl auch in

    In Laub haben sich die Seefrieds im Laufe der Jahrhunderte weit verbreitet. Rund 16 Familien mit diesem Nachnamen leben heute in dem kleinen Ort zwischen Wemding und Oettingen.

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