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Freizeit: Spielplatz für mehrere Generationen: Anlieger diskutieren mit

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Spielplatz für mehrere Generationen: Anlieger diskutieren mit

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    Auch bei kälteren Temperaturen bietet der Spielplatz am Loderanger einige sonnige Ecken. Die großen Grünflächen sollen nach dem neuen Konzept einmal umgegraben werden, um Bäume und Büsche zu pflanzen. Neue Spiel- und Fitnessgeräte für Kinder und Senioren werden dazu kommen.
    Auch bei kälteren Temperaturen bietet der Spielplatz am Loderanger einige sonnige Ecken. Die großen Grünflächen sollen nach dem neuen Konzept einmal umgegraben werden, um Bäume und Büsche zu pflanzen. Neue Spiel- und Fitnessgeräte für Kinder und Senioren werden dazu kommen. Foto: Sophia Huber

    Es tut sich was für die Bewohner der Mühlgasse, der Hansengasse, am Loderanger und entlang der Löpsinger Mauer. Nachdem die ehemalige Kneipe „Plauderecke“ mit Biergarten im kommenden Sommer möglicherweise wieder eröffnet wird, steht auch der Planungsentwurf für den Mehrgenerationenspielplatz am

    Der Entwurf wurde bereits Anfang des Jahres in einer Bauausschusssitzung diskutiert. Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel fasst zusammen: „Die Fläche des Spielplatzes soll aufgewertet werden – was da ist, kann man mit einbinden, aber es kommen auch neue Geräte dazu, um die Qualität zu steigern.“ Auch für Senioren sollen entsprechende Fitnessgeräte angeboten werden. Zudem werden die Wege neu gemacht und mehr Bäume und Büsche gepflanzt. Mitte November stellten Vertreter der Stadt in einer Anliegerversammlung den Entwurf vor und diskutierten mit einigen Anwohnern. Zehn der 14 eingeladenen Anliegerhaushalte waren laut Sigel vertreten.

    Brief an den Oberbürgermeister

    Dass die Anwohner in die Diskussion mit eingebunden wurden, lag möglicherweise daran, dass die Stadtratsmitglieder im Vorfeld nicht mit den Bewohnern gesprochen hatten. Daraufhin verfasste ein Anwohner des Loderangers, dessen Haus und Garten direkt an den Spielplatz grenzen, einen Brief an den Oberbürgermeister und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen. Mit einer Unterschriftenliste im Anhang, auf der fast alle Bewohner des Loderangers unterschrieben haben. „Mit erheblicher Verwunderung haben wir in den Rieser Nachrichten lesen können, dass unter den 16 größeren anstehenden Bauprojekten der Stadt, die Errichtung eines Mehrgenerationenspielplatzes beschlossen ist“, schreibt der Bewohner in diesem Brief. Er sei verwundert gewesen, dass nicht mit den Anliegern gesprochen wurde.

    Die Beschlussfassung für den neuen Spielplatz liegt noch nicht vor. „Erst wenn der Mehrgenerationenspielplatz im Haushalt 2020 erwähnt wird, wird angefangen zu bauen“, sagt Sigel. Er sieht den neuen Entwurf positiv. Seiner Meinung nach sei an der Fläche lange nichts gemacht worden. Zudem würde der Bund das Projekt mit bis zu 60 Prozent fördern.

    Die Anlieger sind unterschiedlicher Meinung. Im Gespräch mit unserer Zeitung äußern manche Bedenken, einige sind eher gleichgültig, es gibt aber auch eine Stimme, die in freudiger Erwartung ist. Die Anwohner möchten unerkannt bleiben. „Eigentlich ist es mir egal und ich hab’ auch nichts dagegen“, meint ein Anwohner des Loderangers. Er fragt sich nur, ob sich die Investition lohne, da er nicht glaubt, dass viele Senioren die Geräte nutzen würden. Auch Sigel gibt zu: „Der Weg zum Spielplatz über das Kopfsteinpflaster ist zugegeben nicht gerade seniorenfreundlich.“ Allerdings seien Vertreter der Lebenshilfe, des Altenheims St. Vinzenz und auch der Seniorenbeirat bei den Planungen mit eingebunden gewesen.

    Negative Erfahrungen mit Jugendlichen

    Im Brief sprechen die Anlieger auch von negativen Erfahrungen, vor allem mit Jugendlichen, die den Spielplatz nachts nutzen würden: „Vom Dreck und Abfall, der über unsere Zäune fliegt, von brennenden Papierkörben, von nächtlichen bis zur Bewusstlosigkeit alkoholisierten Jugendlichen, das alles erleben wir hier.“ Dazu komme der Lärm, der aufgrund der Stadtmauer durch den Hall verstärkt werde. Dennoch haben die Briefverfasser ihre Meinung nach der Anliegerversammlung revidiert: „Grundsätzlich haben wir nichts gegen den Mehrgenerationenspielplatz“, sagt der Anwohner. Dennoch verstehe er nicht, warum beispielsweise die Tore nachts nicht abgesperrt werden könnten. Sigel begründet das mit dem Spielplatz als öffentlich zugänglichem Ort. Man habe zwar die Möglichkeit, den Spielplatz abzusperren, er plädiere aber für die soziale Kontrolle. „Wenn Familien oder eventuell auch Biergarten-Besucher den neuen Spielplatz mit nutzen, wird die Jugend vielleicht weniger Unruhen verursachen“, meint Sigel.

    Eine Anwohnerin sieht das ähnlich: „Der Platz ist so groß und toll, wenn man den sauber herrichtet und auch für Senioren ansprechend gestaltet, freu’ ich mich“, sagt die Anliegerin, die künftig Wohnungen am Loderanger vermieten will. Sie verstehe die Bedenken einiger Anwohner, glaubt aber, dass sich die Probleme mit den Jugendlichen schon wieder beruhigt haben.

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