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Schwörsheim: Warum der Breitbandausbau in Schwörsheim auf sich warten lässt

Schwörsheim

Warum der Breitbandausbau in Schwörsheim auf sich warten lässt

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    Breitband in Schwörsheim? Das könnte dauern.
    Breitband in Schwörsheim? Das könnte dauern. Foto: Uwe Anspach/dpa

    Bürgermeister Dietmar Höhenberger traute seinen Augen kaum: Knapp 70 Bürgerinnen und Bürger waren am Dienstagabend in den Saal des Gasthauses Zum Goldenen Stern zur Bürgerversammlung gekommen. Eine Zahl, mit der Höhenberger nicht gerechnet hatte, wie er unserer Zeitung gegenüber sagt. Er werte den regen Besuch als großes Interesse der Schwörsheimer an den aktuellen Themen der örtlichen Kommunalpolitik, was nur zu begrüßen sei. Was besprochen wurde.

    Der Bürgermeister präsentierte in seinem Vortrag eine breite Themenpalette. Sie reichte von statistischen Angaben zur Kommune über den Gemeindehaushalt bis hin zur laufenden Kanalsanierung im Ort, dem Breitbandausbau und dem umstrittenen Mobilfunkausbau. In der Diskussionsrunde mit den Besuchern gab es dazu dann auch einige kritische Wortmeldungen.

    Mobilfunk: In Schwörsheim geht nicht viel voran

    Hier gehe derzeit nicht viel voran. Dies liege nicht an der Untätigkeit der Verwaltung oder des Gemeinderates, sondern an den Gegebenheiten. Damit meinte Höhenberger in erster Linie einen letztlich nicht genehmigten Standort auf der Flur zwischen Munningen, Schwörsheim und Haid, für den es in der Bevölkerung einen Konsens gegeben habe. Die Naturschutzbehörden hätten jedoch ihr Veto eingelegt.

    Derzeit sei das Grundstück einer Privatperson zwischen Munningen und Haid nahe an der Verbindungsstraße eine Alternative. Der Eigentümer wolle dies jedoch nur zur Verfügung stellen, wenn es eine weitgehende Zustimmung in der Bürgerschaft darüber gebe. Ein Zuhörer aus Haid übte deutliche Kritik.

    Höhenberger sieht keine Alternative

    Der Mast käme an dieser Stelle viel zu nahe an den Ort, weshalb man gesundheitliche Gefährdungen der Einwohner nicht ausschließen könne. Höhenberger sieht jedoch derzeit keine Alternative. Er müsse an junge Menschen und nicht zuletzt an die Gewerbetreibenden denken, die auf einen guten Mobilfunkempfang in Schwörsheim angewiesen seien. Wie es weitergehe, müsse man abwarten.

    Die Bauarbeiten sind Höhenberger zufolge rund drei Wochen im Verzug. Dies ändere allerdings nichts an dem Ziel, im Herbst 2022 das Vorhaben abzuschließen. Die Straßenoberflächen erhielten nach Bauabschluss größtenteils eine provisorische Teerschicht vor dem Hintergrund einer späteren Vollsanierung und des vorgesehenen Breitbandausbaus.

    „Ich bitte um Verständnis, dass wir aufgrund unserer Haushaltslage nicht alles auf einmal machen können“, betonte der Bürgermeister. Die Kosten für das Großprojekt lägen nach wie vor bei rund 1,8 Millionen Euro. Vom Staat gebe es 50 Prozent Förderung. Die einzelnen Haushalte beteiligten sich mit zwei Abschlagszahlungen.

    Breitband in Schwörsheim wird nicht schnell kommen

    Höhenberger versicherte den Anwesenden, einen Breitbandausbau in Schwörsheim anzustreben. Er dämpfte allerdings Hoffnungen, dass dieser schnell erfolgen werde. Rund 80 Prozent der Haushalte im Ort hätten bei einer Befragung Interesse an einem Glasfaseranschluss bekundet, was „viel“ sei. Die weitere Vorgehensweise stelle sich so dar: Bis zum Jahresende werde von einem Fachbüro ein Masterplan erstellt, der Aussagen über die erforderlichen Baumaßnahmen und Kosten enthalten soll.

    Zudem werde mit anderen Gemeinden in der Umgebung abgeklärt, ob Interesse an einer interkommunalen Zusammenarbeit bestehe, damit eine größere Anzahl potenzieller Breitbandanschlüsse zusammenkomme, um größeres Interesse bei den Anbietern zu wecken. Wenn darüber Klarheit herrsche, könne eine Förderung durch den Bund, co-finanziert vom Freistaat Bayern über das laufende Gigabit-Zuschussprogramm, beantragt werden.

    Die Ausschreibung des eigentlichen Ausbaus, der mittels Glasfaserleitung bis direkt ins Haus erfolge, sowie die Einholung von Angeboten der interessierten Telekommunikationsunternehmen könnten daraufhin 2022 erfolgen. „Das heißt aber nicht, dass es 2023 schon losgeht“, baute der Rathauschef gleich vor. Wenn es bei solchen Projekten immer länger dauere, liege dies „ärgerlicherweise“ größtenteils an den Anbietern. Diese hätten nämlich große Probleme, Tiefbaufirmen zu finden.

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