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Schwörsheim: Gemeinderäte sind teils schockiert über den Zustand der Kanäle

Schwörsheim

Gemeinderäte sind teils schockiert über den Zustand der Kanäle

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    Die Gemeinde Munningen muss viel Geld in die Sanierung der Kanäle in Schwörsheim stecken.
    Die Gemeinde Munningen muss viel Geld in die Sanierung der Kanäle in Schwörsheim stecken.

    Die Gemeinde Munningen steht vor einer Millioneninvestition für das Kanalnetz im Ortsteil Schwörsheim. Um nur die kurzfristigen Sanierungen zur Schadensbehebung umzusetzen, muss die Kommune nach Angaben des Planungsbüros Pfost aus Nördlingen einen Betrag von 1,8 Millionen Euro aufwenden.

    Diplom-Ingenieur Reinhard Pfost war zur jüngsten Gemeinderatssitzung gekommen, um dem Gremium den Ernst der Lage darzulegen. Eine Kamerabefahrung der Kanäle habe ergeben, dass in bestimmten Abschnitten dringender Handlungsbedarf bestehe. Andere Stellen wiederum seien noch in Ordnung, so Pfost. Mitunter habe die Befahrung „massive Schäden“ zu Tage gebracht. So liefen beispielsweise im Bereich des Pfarrhofes große Mengen von Fremdwasser in den Schmutzwasserkanal, das dort überhaupt nichts zu suchen habe und der Gemeinde durch die zusätzlich anfallende Menge erhebliche Mehrkosten bei der Aufbereitung in der Oettinger Kläranlage verursache.

    „In einem Teilbereich in der Hauptstraße haben wir sogar Güllereste festgestellt“, sagte der Experte, der gleichzeitig darauf hinwies, dass im Schwörsheimer Kanalnetz „ewig“ nichts mehr gemacht worden sei. Reinhard Pfost wies zudem auf einen „Rattenschwanz“ hin, der auf die Kanalsanierung folge. Straßenabschnitte müssten saniert werden und auch die Versorgungsunternehmen (Strom, Gas, Breitband) würden sicher gleich mit aufspringen. Die Gemeinderatsmitglieder zeigten sich teilweise erschrocken über den Zustand des Kanalsystems und waren sich am Ende mit Bürgermeister Dietmar Höhenberger einig, dass dringend etwas unternommen werden müsse.

    Kanäle in Schwörsheim: Förderung zwischen 50 und 90 Prozent möglich

    Ingenieur Pfost ging auch auf mögliche staatliche Fördermittel ein, die sich zwischen 50 und 90 Prozent bewegten. Allerdings würden diese nur gewährt, wenn eine Gemeinde in den zurückliegenden 30 Jahren sich um ihre Kanäle gekümmert und bereits Geld dafür ausgegeben habe. Die jeweiligen Summen würden auf die Einwohnerzahl des jeweiligen Ortes umgelegt und ergäben einen Schwellenwert, der Voraussetzung für eine Förderung des Staates sei. Schwörsheim erfülle diesen Wert derzeit nicht.

    Bürgermeister Höhenberger will prüfen, ob die Förderkriterien erfüllt werden könnten, wenn die Kommune jetzt einen Millionenbetrag für die Kanalsanierung aufwende. Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung will er dies abklären. Unabhängig davon ist für den Rathauschef klar, dass die Verschuldung Munningens durch die anstehenden Investitionen in Schwörsheim ansteigen werde.

    Auf eine entsprechende Frage unserer Zeitung betonte Höhenberger, er wolle „auf alle Fälle“ im Zuge der Kanal- und Straßensanierungen den Glasfaserausbau im Ort mit vorantreiben.

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