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Schwimmen: Freibad Kösingen: Sanierung beschlossen, Inhalte offen

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Freibad Kösingen: Sanierung beschlossen, Inhalte offen

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    Beschlossene Sache: Das Kösinger Freibad wird saniert, allerdings mit Einschränkungen.
    Beschlossene Sache: Das Kösinger Freibad wird saniert, allerdings mit Einschränkungen.

    Das Kösinger Freibad wird nach dem Willen des Neresheimer Gemeinderats saniert – allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Das Gremium hat mehrheitlich die Absicht erklärt, dies zu tun, die Sanierung jedoch nicht förmlich als Grundsatz beschlossen. Sollte das Stadtparlament jedoch noch einen Rückzieher machen, hätte dies möglicherweise eine gerichtliche Auseinandersetzung zur Folge. Im Eingemeindungsvertrag von 1970 habe sich die Stadt nämlich ausdrücklich zum Erhalt des

    Die Sitzplätze reichten bei weitem nicht aus, viele Besucherinnen und Besucher mussten mit Stehplätzen vorliebnehmen. Sie geizten während der Aussprache nicht mit Beifall, wenn ihnen ein Beitrag gefiel. Auf heftigen Widerspruch stießen SPD-Stadträtin Annerose Gillner, die einen Volksentscheid ins Spiel brachte und einem Neubau in der Kernstadt vorschlug. Mit diesem Ansinnen konnte sie bei ihren Kollegen nicht punkten.

    Aber auch die Verwaltung unterlag. Sie wollte einen Grundsatzbeschluss zur Freibadsanierung. Verträge seien selbstverständlich einzuhalten, widersprach Lothar Köhl, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, aber eine Grundsatzentscheidung binde in der künftigen Entscheidungsfindung und habe daher eine sehr hohe Bedeutung. Der Gemeinderat habe zwar den Eingemeindungsvertrag immer eingehalten und nie an eine Schließung des Bades gedacht. 1999 sei es umfangreich saniert worden.

    Die Überschwemmung 2017 und der Wasserverlust zwängen nun aber zu einer erneuten Sanierung. Daher sei noch unter Bürgermeister Gerd Dannenmann ein Fachbüro mit Untersuchungen beauftragt worden. Über die Ergebnisse sei der Gemeinderat erst auf Nachfragen informiert worden. Köhl: „Vielleicht verständlich, da hier ab vier Millionen die Rede ist.“ In diesen Zahlen seien nicht die Kosten für die Sanierung des Gebäudes enthalten. Die Sitzung hatte die Vorsitzende der Initiative pro Freibad, Jeannette Behringer, mit einem Appell für eine Sanierung des Bades eröffnet. Sie wies auf die Konsequenzen hin, die eine Schließung des Bades aus ihrer Sicht hätte. So ginge die Schwimmfähigkeit der Kinder weiter zurück, weniger betuchte Familien würden benachteiligt, vielleicht würde man sogar Bäderleiter Carsten Pferner verlieren. Dabei sei das Bad doch ein wesentlicher Standortfaktor für Neresheim, ein einzigartiger Begegnungsort und wichtig für das „gastliche Härtsfeld“.

    Bürgermeister Thomas Häfele plädierte dafür, eine Sanierung zügig anzugehen. Die Planung könne das städtische Bauamt übernehmen, da man kein großes Freizeitbad schaffen wolle. Kösingen sei ein guter Standort, da er Besucher aus dem weiten Umkreis, zum Beispiel auch aus dem Ries, anziehe. Einen Neubau nannte Häfele völlig unrealistisch, weil er mit geschätzten Kosten von vier Millionen nicht zu finanzieren sei.

    In diesem Jahr seien die Fristen abgelaufen, es könnten keine Anträge für Förderprogramme gestellt werden, sagte der Bürgermeister weiter. Aber im kommenden Jahr werde man die Anträge rechtzeitig stellen, sodass die Stadt 2020 mit der Sanierung beginnen könnte. Es gebe Angebote und erste Planungen, vorbereitende Maßnahmen seien getroffen. Dank einer starken Bürgerschaft und der Bereitschaft von Firmen, mitzuhelfen, werde man es schaffen, zeigte sich Häfele zuversichtlich.

    Josef Beyerle (CDU) sagte, Kösingen biete beste Voraussetzungen, sei ein idealer Standort und die Stadt könne sich die Sanierung gerade mit Blick auf die touristische Entwicklung leisten. Annerose Gillner plädierte für einen Neubau in Neresheim, denn hier seien auch die Schüler. Ortsvorsteher Dirk Hoesch war es wichtig, dass das Freibad erhalten bleibt, denn die nächsten Bäder seien in Nördlingen, Aalen und Heidenheim. Zudem sei eine Schließung nicht zum Nulltarif zu haben, es entstünden Rückbaukosten. Hoesch: „Die Ruine stehen lassen und Sie machen sich einen schlauen Lenz, das geht nicht! Und dann wollen wir ein neues Highlight für Kösingen!“

    Kösingen dürfe nicht hinten runter fallen. „Unser Wahrzeichen muss erhalten bleiben!“ Der Ortsvorsteher ließ keinen Zweifel daran, dass der Stadtteil bei einer Schließung vor den Kadi ziehen würde. Und verwies auf Schweindorf: Dort hatte die Stadt den Kindergarten schließen wollen. Die Ortschaft hatte auf den Eingemeindungsvertrag gepocht und vor dem Verwaltungsgericht Recht bekommen.

    Berthold Birkle (Freie Wähler) forderte Planungssicherheit, auch wenn er für eine Sanierung sei. Daher dürfe sich der Gemeinderat nicht auf ein Vorhaben festlegen, von dem er nicht wisse, was es am Ende kosten werde.

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