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Ries: Das Ries ist laut Kriminalstatistik so sicher wie lange nicht mehr

Ries

Das Ries ist laut Kriminalstatistik so sicher wie lange nicht mehr

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    2019 sind die Straftaten im Ries im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist von 87 auf 60 zurückgegangen. In unserem Bild schützt eine Frau ihr Rad mit einem Schloss vor Fahrrad-Dieben.
    2019 sind die Straftaten im Ries im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist von 87 auf 60 zurückgegangen. In unserem Bild schützt eine Frau ihr Rad mit einem Schloss vor Fahrrad-Dieben. Foto: Silas Stein, dpa

    Zwei Entwicklungen stechen in der jüngsten Kriminalitätsstatistik im Ries besonders hervor: Erstens sind noch nie so wenige Verbrechen begangen worden wie 2019, seitdem die Straftaten ausgewertet werden. Und zweitens kann die Polizei davon immerhin 67 Prozent aufklären.

    Zunächst ein Blick auf die Zahlen: 1282 Straftaten haben die Polizei 2019 beschäftigt, im Vorjahr waren es 1437. Beck sagt: „Das bedeutet, die Menschen, die hier in der Region leben, können sich sicher fühlen. Eine so geringe Straftatenbelastung bedeutet Lebensqualität und ist auch als Standortfaktor für die Arbeitgeber in der Region nicht unbeachtlich.“ Laut Statistik sind die Körperverletzungsdelikte von 222 auf 202 zurückgegangen.

    Im Ries seien außerdem 305 Diebstähle angezeigt worden, das sei ein Rückgang um 26 Prozent, sagt Beck, und noch immer das Gros der Straftaten. Auffällig sei, dass insbesondere die Fälle von gefährlicher Körperverletzung nach einem Anstieg im Vorjahr wieder deutlich abgenommen hätten. Dazu zählen Delikte, bei denen mit einem Gegenstand zugeschlagen wurde oder die gemeinsam durchgeführt wurden. Der Rückgang bei Einbrüchen oder Fahrraddiebstählen sei ebenfalls spürbar, so der Polizeichef.

    Kriminalität verlagert sich auch im Ries von der realen in die digitale Welt

    Eine negative Entwicklung gibt es im Bereich der Betrugs- und Vermögensdelikte. Laut Kriminalstatistik sind diese nach einem Rückgang 2018 im Folgejahr von 242 auf 251 angestiegen. „Von Jahr zu Jahr wird deutlicher, dass sich kriminelles Agieren von der realen Welt in die virtuelle Welt verlagert. Wurden früher Banken und Tankstellen überfallen, nutzen die Straftäter heute häufig die Anonymität des Netzes“, sagt Beck. In diesem Bereich der

    Beck erklärt: „Das heißt, die Kollegen nehmen hier in Nördlingen die Anzeige auf, das Opfer sitzt bei uns im Ries und der Schaden ist bei uns eingetreten, aber der Tatort steht nicht fest bzw. liegt nicht im Ries und wird deshalb nicht in der Kriminalstatistik der Nördlinger Polizei berücksichtigt.“ Raffinierte Kriminelle setzten sich an den Computer und verursachten von Jahr zu Jahr mehr Schaden. „Nahezu jeden Tag wird eine neue Idee geboren“, sagt er weiter. Mit erheblicher Intensität sei im Ries 2019 das Kriminalitätsphänomen des Callcenterbetrugs aufgetreten, bei dem Opfer telefonisch kontaktiert und durch Vortäuschung unterschiedlicher Drohkulissen oder Versprechungen letztlich zur Aushändigung bzw. Überweisung von Bargeld genötigt werden. Bestes Beispiel sei das Auftreten falscher Polizeibeamter.

    950 Straftaten von 1300 haben sich in Nördlingen ereignet

    Von den knapp 1300 Straftaten im Ries entfallen über 950 auf die Städte Nördlingen und Oettingen. Besonders zu erwähnen ist laut Beck, dass nach einem starken Straftatenanstieg im Vorjahr die Zahlen in

    843 Straftaten wurden im Stadtgebiet Nördlingen registriert. Davon klärte die Polizei laut Beck 67 Prozent auf. Als Deliktschwerpunkte gelten in Nördlingen Diebstähle (225/im Vorjahr 307), Sachbeschädigungen (122/118) und Körperverletzungen (110/106). In Oettingen waren es Sachbeschädigungen (46/41), Diebstähle (16/40) und Körperverletzungen (14/26). Die Polizei stellt außerdem fest, dass sich weder in Oettingen noch in Nördlingen Kriminalitätsschwerpunkte herauskristallisiert haben.

    Trotz angespannter Personallage bei der Polizei erarbeitet die Inspektion in Nördlingen Konzepte, um die Präsenz weiter zu erhöhen. „Polizeiliche Präsenz und Wachsamkeit schreckten die Täter ab“, sagt Beck abschließend. „Wir wollen versuchen, diese mehr als positiven Zahlen weitestgehend auf diesem Niveau zu halten.“

    Im gesamten Landkreis Donau-Ries wurden 2019 5072 Straftaten registriert. Im Vergleich zu 2018 bedeutet das einen Rückgang um 38 Fälle.

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