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Raiffeisenbank Munningen: Als die Bankgeschäfte noch im Wohnzimmer stattfanden

Raiffeisenbank Munningen

Als die Bankgeschäfte noch im Wohnzimmer stattfanden

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    Ehrungen (von links): Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Markus Glück, Friedrich Weng, Helmuth Beck und Vorstandsvorsitzender Helmuth Wiedenmann.
    Ehrungen (von links): Aufsichtsratsvorsitzender Prof. Dr. Markus Glück, Friedrich Weng, Helmuth Beck und Vorstandsvorsitzender Helmuth Wiedenmann. Foto: Raiba

    Die Raiffeisen-Volksbank Ries hat ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum in Munningen mit einem Festabend und einem Kindernachmittag gefeiert. Im Jahr 1889 hatten sich Munninger Bürger in einer Genossenschaft zusammengeschlossen und den Darlehenskassenverein in ihrem Ort gegründet (einen ausführlichen Bericht über die wechselvolle Geschichte der dortigen Genossenschaft hatten die Rieser Nachrichten am 8. September veröffentlicht). Vorstandsvorsitzender Helmuth Wiedenmann ehrte jetzt ehemalige Verwaltungsmitglieder vor rund 200 Gästen im Schützenhaus. Außerdem erhielten die örtlichen Vereine eine Jubiläumsspende.

    „Was so alt ist, muss sich bewährt haben“, sagte Bürgermeister Dietmar Höhenberger. Er gratulierte der Genossenschaft zum Jubiläum und dankte den Verantwortlichen: „Sie leisten Großes für die Region.“ Jeder zweite Munninger ist heute Mitglied in der RVB Ries.

    Bereichsleiter Alexander Kotz ließ die Geschichte der Raiffeisengenossenschaft Munningen in einem kurzen Rückblick Revue passieren.

    Raiffeisen selbst, so führte Vorstandsvorsitzender Helmuth Wiedenmann in seiner Festansprache aus, hätten stets christliche Motive angetrieben. Er erlebte eine Zeit tief greifenden Wandels: Die Gewerbefreiheit, die technische und industrielle Revolution veränderten das Leben der Menschen rasant - auch in den ländlichen Gebieten. Die Bauern litten oft große Not.

    Raiffeisen brachte die Leute zusammen, gründete Hilfsvereine, nahm reiche Bürger in die Pflicht. Er erkannte jedoch, dass die Zusammenschlüsse nur dann dauerhaft erfolgreich sein konnten, wenn sich alle verantwortlich fühlen. Die Idee der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung war geboren.

    Auch heute seien Genossenschaften erfolgreich, so Wiedenmann. Das liege vor allem daran, dass die Genossenschaften die bestmögliche Förderung ihrer Mitglieder im Fokus hätten. Die Mitbestimmung sei damals wie heute gegeben.

    Die Menschen geben der Bank ihr Gesicht

    Die Genossenschaft werde immer von Menschen getragen, die der Bank ein Gesicht geben, so Wiedenmann. Drei dieser Menschen hob er mit Ehrungen besonders hervor:

    Friedrich Weng war von 1961 bis 1982 Geschäftsführer in Munningen. Bis zur Einweihung des Bankgebäudes 1965 wurden alle Geschäfte in seinem Wohnzimmer abgewickelt. Im Jahr 1975 wurde Weng in den Vorstand berufen.

    Nach dem Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Oettingen übernahm er die Geschäftsstellenleitung. „Sie waren 35 Jahre lang das Raiffeisen-Gesicht in Munningen, herzlichen Dank“, sagte Helmuth Wiedenmann.

    Ebenfalls mit Urkunde und Blumenstrauß geehrt wurde Helmuth Beck, der insgesamt 20 Jahre das Lager der Genossenschaft verwaltete. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Eduard Kienberger sen. nicht am Festabend teilnehmen. Er war von 1961 bis 1982 Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenkasse Munningen, später wurde er in den Vorstand der Raiffeisenbank Oettingen berufen. Als Geburtstagsgeschenk für alle Munninger übergaben Vorstandsmitglied Paul W. Ritter und Bereichsleiter Alexander Kotz Spenden an die örtlichen Vereine. So freuten sich der Krieger- und Reservistenverein, der FC Wenzlöscher, die Freiwillige Feuerwehr, der Gartenbau- und Verschönerungsverein, der Schützenverein, der Bauwagen, der Kegelclub Losodica sowie der Katholische Kirchenchor und der Evangelische Posaunenchor über jeweils 250 Euro. Die Vereine wollen von einem Teil des Geldes einen Defibrillator für Munningen anschaffen.

    Ritter versprach, noch mal einen Betrag draufzulegen. Der Defibrillator könne gerne in den Räumen der RVB Ries in Munningen installiert werden.

    Durch das Programm führte Eduard Kienberger jun. als genossenschaftlicher Beirat. Musikalisch gestaltet wurde der Festabend vom Kirchenchor (Leitung: Elisabeth Laznicka) und vom Posaunenchor (Leitung: Markus Bucher).

    Am Kindernachmittag hatten rund 40 Kinder teilgenommen, das Glücksrad gedreht, Zauberer Charly bestaunt und am Luftballonwettbewerb teilgenommen. (pm)

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