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RN-Kita-Serie (2): So läuft der Umbau der Montessori-Kita in Nördlingen

RN-Kita-Serie (2)

So läuft der Umbau der Montessori-Kita in Nördlingen

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    Hier entsteht das neue Obergeschoss für das Montessori-Kinderhaus in Nördlingen. Bislang hatte die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde dieses vermietet, nun bekommt die Kita neue Räume.
    Hier entsteht das neue Obergeschoss für das Montessori-Kinderhaus in Nördlingen. Bislang hatte die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde dieses vermietet, nun bekommt die Kita neue Räume.

    In einer neuen Serie stellen die Rieser Nachrichten Kitas aus Nördlingen und Umgebung vor. Wie viel Platz gibt es dort für die Kinder, was ist für die Kleinen geboten? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich die Serie. Teil zwei beschäftigt sich mit dem Montessori Kinderhaus in Nördlingen.

    Auf der kleinen Anhöhe kurz vor dem Reimlinger Tor steht ein dreistöckiger Flachbau, der der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Nördlingen gehört. Die Räume im Untergeschoss sind an die nebenan liegende Liselotte-Nold-Berufsfachschule vergeben. Das Obergeschoss nutzten die Rummelsberger Dienste für junge Menschen, erklärt Dekan Gerhard Wolfermann. Doch sie benötigen diese Räume nicht länger.

    Montessori Kinderhaus in Nördlingen wird ausgebaut

    Deshalb könne das Montessori Kinderhaus, das bis jetzt nur im Erdgeschoss über Räume verfügt, nun auch in die obere Etage einziehen. Dadurch verdoppelt sich die Fläche für die Kindergarten- und Krippengruppe, die deshalb erweitert wird. Bereits seit 2019 würde geplant, so Wolfermann, im September 2021 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

    So sehen die Innenräume des Montessori-Kinderhauses am Reimlinger Tor in Nördlingen aus.
    So sehen die Innenräume des Montessori-Kinderhauses am Reimlinger Tor in Nördlingen aus.

    Deren Lärm würde schon manchmal stören, da der Umbau direkt über den bereits vorhandenen Räumen stattfindet, meint Leiterin Annika Schneider. Doch nun, da sie das Herausreißen der Wände hinter sich hätten, könne man das aushalten. Bei der Planung wie auch im gesamten Umbauprozess hatten sie und ihr Team ein großes Mitspracherecht, freut sich Schneider. Das Obergeschoss werde komplett neu gestaltet und wirkt durch die breite Glasfront hell und lichtdurchflutet.

    Die Krippe der Montessori Kita bleibt im Untergeschoss

    Für die zwei zukünftigen Gruppenräume, den dazwischen liegenden Kreativraum, ein Esszimmer und einen Nebenraum werden Trennwände im Trockenbauverfahren eingezogen. Nach dem Umbau ziehen dort zwei Kindergartengruppen zu je 25 Kindern ein. Ob diese nach einem teiloffenen oder offenen Konzept angelegt werden, sei noch nicht entschieden, meint Schneider.

    Die Krippe verbleibe im Untergeschoss und wird auf zwei Gruppen mit je zwölf Kindern aufgestockt. Auch ein Aufzug werde eingebaut, sagt Dekan Wolfermann. Dies sei wichtig, um die Inklusion zu gewährleisten, es ist aber auch Vorschrift, wenn Kita-Baumaßnahmen über ein Erdgeschoss hinausgehen.

    Was Maria Montessori ausmacht

    „Hilf mir, es selbst zu tun“ sei der Leitsatz von Maria Montessori, der ihre Arbeit begleite, erklärt die Leiterin des Kinderhauses. Deshalb verfüge das Stammpersonal über ein Montessori-Diplom oder -Zertifikat. Maria Montessori war eine Reformpädagogin, die neben ihrem pädagogischen Konzept auch didaktisches Spiel- und Entwicklungsmaterial entwarf, das auch in der Kita eingesetzt wird, so Schneider.

    Das Montessori-Kinderhaus in Nördlingen.
    Das Montessori-Kinderhaus in Nördlingen. Foto: Helga Egetenmeier

    Ihr Ansatz sei, Kinder in ihrer Persönlichkeit zu respektieren und in ihrer Selbstentfaltung zu unterstützen. Kinder würden aus ihren Fehlern lernen und bräuchten die Erwachsenen nicht dafür. Der individuelle Lernprozess habe Vorrang vor vorgefertigten Lernangeboten, erklärt Schneider. So entwickelte Montessori auch die „Übungen des praktischen Lebens“ als spielerische Form, den Alltag zu erlernen. Die Kinder üben zum Beispiel, Reis oder Wasser von einem Gefäß in ein anderes zu schütten, damit sie lernen, sich selbst ein Getränk in ein Glas einzuschenken.

    Wie viel der Gebäudeumbau in Nördlingen kostet

    Zum Konzept gehöre auch, dass die Erzieherinnen den Gruppenraum für die Kinder jeden Tag neu gestalten. Dafür stellen sie auf Tabletts unterschiedliche Übungen bereit, zwischen denen die Kinder sich entscheiden können. Schneider merkt an, dass auch die Eltern eine wichtige Rolle in dem Konzept von Montessori spielen und sich aktiv mit einbringen müssen.

    Durch den erhöhten Zuzug nach Nördlingen steige auch der Bedarf an Kita-Plätzen, erklärt Dekan Wolfermann die aktuellen Investitionen. Er schätzt, dass die Kosten des Gebäudeumbaus für das Montessori-Kinderhaus unter einer Million Euro bleiben werden. Der Eigenanteil der Kirche liege bei fünfzehn Prozent. Karl Stempfle vom Nördlinger Liegenschaftsamt präzisiert die geschätzten Kosten auf 920.000 Euro, wobei der Eigenanteil der Stadt bei 300.000 Euro liege. Vom Freistaat Bayern bekomme die Stadt dazu eine Sonderförderung, so Stempfle, da der Kindergarten um Regelplätze erweitert wird.

    Eine Übersicht zu allen Artikeln der Kita-Serie finden Sie hier:

    Einblicke in die Kitas in Nördlingen: Welche Kita passt zu meinem Kind?

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