Sie steht mitten im Dorf und nochmal geschützt im ummauerten Friedhof: die katholische Kirche St. Alban. Das erste Gotteshaus wurde um das Jahr 1400 erbaut, jedoch 1928 mit Ausnahme des Chorturmes abgebrochen und nach Plänen eines Nürnberger Architekten neu gebaut. So ist nur der quadratische Unterbau des Turmes aus der Zeit des Grafen Berchthold III. von Graisbach erhalten geblieben. Im Untergeschoss fällt das spätgotische Kreuzrippengewölbe mit gut erhaltenem Wein- und Eichenlaubstuck aus dem Jahr 1708 auf.
Heute freilich muss das Schmuckgewölbe mit so profanen Dingen wie Heizkessel und modernen Alarminstallationen konkurrieren. Und mit der Holztreppe, die hinauf führt in den Turm, der um 1750 um ein zweigeschossiges Oktagon mit Ecklisenen und rundbogigen Schallöffnungen erhöht wurde. Ist man dann im ersten Stock, fällt die originelle sparsame Holztreppenkonstruktion auf: die Treppenstufen sind schräg geschnittene Holzbalken, so dass für zwei Stufen nur ein Balken benötigt wurde. So steigt man über zwei fast leere Dachböden bis in die Glockenstube mit den drei relativ neuen Bronzeglocken aus der Heidelberger Glockengießerei, die 1975 eingeweiht wurden: die Marienglocke, die Josefsglocke und die Michaelsglocke. Nur über eine simple Aluleiter und eine enge Öffnung kommt man ins ganz oberste Geschoss direkt unter den kupfergedeckten Zwiebelhelm. Hier ist die Technik für Geläut und Turmuhr verbaut, an den Wänden findet man Graffitis aus mehreren Jahrhunderten. Die kleinen ovalen Fensteröffnungen zu vier Seiten erlauben einen herrlichen Ausblick über das Dorf und zum Teil das gesamte Ries. Leider hat der Holzkonstruktion in Turm und Dachboden der Zahn der Zeit, oder besser gesagt, das Gebiss des Holzwurmes zugesetzt, was in Zukunft chemisch bekämpft werden wird. Der schlichten Schönheit von Kirche und Turm, die schon 2004 außen aufwendig renoviert wurden, wird das jedoch nichts anhaben können.
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