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RN-Kirchturm-Serie (12): Der Belzheimer Kirchturm und sein Schmankerl

RN-Kirchturm-Serie (12)

Der Belzheimer Kirchturm und sein Schmankerl

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    Der Belzheimer Kirchturm thront auf einem Hügel.
    Der Belzheimer Kirchturm thront auf einem Hügel. Foto: Peter Urban

    Er steht schon erhaben da, der Turm der Sankt-Michaels-Kirche in Belzheim. So auf seinem Hügel, umgeben von einer geradezu wehrhaften Friedhofsmauer, die übrigens früher tatsächlich zum Schutz vor Mensch und Tier erbaut worden ist. Die Kirche selbst ist vergleichsweise jung, 1608 anstelle der im gleichen Jahr abgebrannten romanischen Wehrkirche vom Landkomptur des Deutschen Ordens, Konrad Schuzbar, aus Tuffquadern errichtet.

    Der Turm mit seinen vier quadratischen Unter- und zwei achteckigen Obergeschossen steht vor der Westfassade. Ein kleines architektonisches Schmankerl: das Kranzgesims des Langhauses läuft als Gurtgesims um den Turm weiter. Im Unterbau hat dieser kreisrunde Fenster, darüber gekuppelte Rundbogenfenster als Schallöffnungen und ganz im Oberbau so genannte hochovale Fenster.

    Die Aussicht von St. Michael in Belzheim ist besonders schön

    Wenn man über eine schmale Leiter dem Glockenstuhl aufs Dach bis unter den achtseitigen Kuppelhelm mit Spitze steigt, hat man eine herrliche Aussicht in alle Richtungen: quer über das Ries, zur Synchronkirche im benachbarten Ehingen und über das ehemalige Deutschorden-Schlösschen hinweg hinüber zur Antoniuskapelle.

    Ein prima erhaltenes mechanisches Uhrwerk kann man im ersten Stock besichtigen, es würde auch heute noch funktionieren, wenn man denn wollte. Alles ist noch da: Die Kabelzüge, Umlenkrollen, sogar ein altes Ölkännchen steht verlassen irgendwo auf einem Fenstersims. Der Glockenstuhl wirkt imposant, nur noch ein Joch ist aus Holz. In einen Querbalken ist in großen römischen Ziffern die Jahreszahl 1882 eingehauen. Vor den Schallöffnungen fällt ein megafonartiger Lautsprecher auf. Und richtig: er verstärkt das Geläut, den Hügel hinab und hinaus ins Ries.

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