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RN-Kirchturm-Serie (1): Kirchturm-Serie der Rieser Nachrichten: Der Daniel in Nördlingen

RN-Kirchturm-Serie (1)

Kirchturm-Serie der Rieser Nachrichten: Der Daniel in Nördlingen

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    Der Turm der St. Georgskirche, der Daniel, überragt Nördlingen.
    Der Turm der St. Georgskirche, der Daniel, überragt Nördlingen. Foto: Richard Lechner

    Egal, aus welcher Himmelsrichtung man ins Ries kommt, man sieht ihn schon von Weitem: den Daniel. Exakt 89,9 Meter ist er hoch, gebaut auf einem Fundament von zwölf Metern im Quadrat und mit dreieinhalb Meter dicken Mauern aus Suevit, dem berühmten Schwabenstein. „ …und der Herr erhöhte Daniel und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land …“.

    Der Turm Daniel verdankt seinen Namen einem biblischen Zitat

    Sein Name geht auf dieses biblische Zitat aus dem Buch Daniel zurück. Im Jahre 1454 wurde mit seinem Bau begonnen und nach 36 Jahren wurde ihm 1490 schließlich ein hölzernes Notdach aufgesetzt. Dem Herrn war das aber wohl nicht schmuck genug und so schlugen immer wieder Blitze ein. Es brannte einige Male dort oben, bis er fast 50 Jahre später, 1539, endlich seinen Kuppelhelm mit der Laterne aufgesetzt bekam. Gestützt wird der Daniel von vier mächtigen gotischen Strebepfeilern bis hinauf zum ersten Turmkranz. Sie enden in starren Steinüberhöhungen, gekrönt von gemeißelten Fialen. Die ersten vier Stockwerke sind quadratisch angelegt, über dem ersten Kranz beginnt die achteckige Bauweise, drei achteckige Etagen vollenden den siebenstöckigen Bau. Innen bringt den Besucher eine Wendeltreppe aus Stein bis zum Dachboden der Kirche, danach geht es auf Holztreppen weiter, insgesamt 350 Stufen führen bis ganz nach oben, vorbei am alten Uhrwerk aus dem Jahr 1460 und einem mächtigen hölzernen Lastenaufzug. Fünf Glocken hängen an Holzjochen im Stahlglockenstuhl, die Große, die Marienglocke aus Stargard, auch Zwölf-Apostel-Glocke genannt, die Pommern-Glocke von 1952 und die Älteste, die Hosianna-Glocke von 1496, die alle Kriege überlebt hat. 1961 kamen zwei weitere Glocken, die Gebetsglocken, dazu. Von ganz oben, vom berühmten Umgang, noch über der genauso berühmten Türmerstube, sieht man weit hinaus ins Ries. Und, wie gesagt, neunundneunzig Kirchtürme soll man sehen und zählen können. Wir werden in den vielen nächsten Folgen versuchen, sie alle einzeln zu benennen.

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