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RN-Kirchtumserie (23): St. Peter und Paul in Ebermergen: War die Kirche ein Tauschgeschäft?

RN-Kirchtumserie (23)

St. Peter und Paul in Ebermergen: War die Kirche ein Tauschgeschäft?

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    Die Kirche St. Peter & Paul in Ebermergen. Für das genaue Baudatum gibt es keine konkreten Nachweise.
    Die Kirche St. Peter & Paul in Ebermergen. Für das genaue Baudatum gibt es keine konkreten Nachweise. Foto: Urban

    Der neue Teil der RN-Kirchturmserie beschäftigt sich mit St. Peter und Paul in Ebermergen. Einige Geheimnisse um diesen Turm sind noch nicht geklärt.

    Die Kirche St. Peter und Paul liegt auf einer kleinen Erhebung westlich der alten Wörnitzbrücke in Ebermergen. Im Kern ist sie eine gotische Chorturmkirche. Der südliche Teil des Kirchenschiffs stammt aus dem 14. Jahrhundert, Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff nach Norden hin erweitert, auch der Turmaufbau mit seinem charakteristischen Zeltdach stammt wahrscheinlich aus dieser Zeit.

    Die Glocken bei St. Peter und Paul in Ebermergen sind etwas Besonderes

    Wann die Kirche allerdings wirklich erbaut worden ist, dafür fehlen sämtliche Nachweise. Ein Indiz allerdings könnte eine Urkunde des Bischofs Siboto von Augsburg aus dem Jahr 1243 sein, in die eine noch ältere Urkunde vom 8. Juli 1181 eingearbeitet worden ist, worin Bischof Hartwig I. von Augsburg einen Tausch mit dem Kloster Lorch bestätigt, in dem es um eine „ecclesiam Ebermaeringen“ geht, also ein Kirchengebäude. Leider ist kein Kirchenname darin erwähnt.

    Heute steht die schmucke Dorfkirche immer noch inmitten des kleinen Friedhofes, der Weg hinauf im Inneren des Turmes führt über uralte winklige Holztreppen, die mit jeder Stufe die lange Geschichte des Gebäudes atmen lassen. Die Enge der Glockenstube ist allerdings auch für das Ries bemerkenswert, der Betrachter wundert sich, wie die Stahljoche samt Glocken da jemals hineingefummelt werden konnten.

    Drei Stahl- und eine Bronzeglocke (Bild) ergeben in Ebermergen ein ganz besonderes Geläut.
    Drei Stahl- und eine Bronzeglocke (Bild) ergeben in Ebermergen ein ganz besonderes Geläut.

    Dabei ist auch das Geläut etwas ganz Besonderes: Es ist alles andere als die Regel, dass Stahl- und Bronzeglocken gemeinsam erklingen. Beim vierstimmigen Geläute der Ebermergener Kirche ist das aber so. Die eine Bronzeglocke ist mit 165 Jahren die älteste. Ihre mit Girlanden und Engelsfiguren gesäumte Inschrift lautet: 1849 gegossen von Andreas Schmidt.

    Die drei ergänzenden Stahlglocken stammen aus dem Jahr 1929, sind also 80 Jahre jünger. Trotzdem harmonieren sie ausgezeichnet. Und trotz der Enge kann man auch an diesem Glockenstuhl vorbei noch höher hinauf gelangen, man sollte dafür aber einen gewissen Körperumfang nicht überschreiten...

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