Seit Jahrzehnten ist die Bundesstraße 25 zwischen Donauwörth und der Anschlussstelle Feuchtwangen-Nord der Autobahn 6 eine der zentralen Verkehrsverbindungen im nördlichen Schwaben und westlichen Mittelfranken. Zwischen Donauwörth und Möttingen verläuft sie seit gut zehn Jahren dreispurig. Das ist dem stetig zunehmenden Verkehrsaufkommen geschuldet. Die meisten Kommunen an der Straße werden inzwischen umfahren. Was noch fehlt, ist Möttingen und auf fränkischer Seite Dinkelsbühl.
Seit geraumer Zeit richtet sich im Landkreis Donau-Ries der Fokus auf den dreispurigen Ausbau des Teilabschnitts zwischen Möttingen und Nördlingen, über den viel diskutiert wurde und der nicht unumstritten ist. Das zuständige Staatliche Bauamt in Augsburg will mit den drei Fahrbahnen in erster Linie die Verkehrssicherheit vor dem Hintergrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens insbesondere des Schwerlastverkehrs verbessern und quasi als Nebeneffekt die Fahrdauer zwischen den beiden Kommunen verringern. Der Ausbau soll in den kommenden Jahren in vier Bauabschnitten erfolgen. Für drei Bereiche liegt bereits Baurecht vor.
B25 in Möttingen: Was Kritiker sagen
Kritiker des Großprojektes sagen, wegen einer geringfügigen Fahrzeitverkürzung von wenigen Minuten brauche es keinen derartigen Flächenverbrauch. Dies sei nicht verhältnismäßig, heißt es. Man solle vielmehr auf öffentliche Verkehrsmittel setzen und diese finanziell fördern. Dem Sicherheitsargument wird hingegen wenig widersprochen.
Inzwischen haben die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt begonnen. Dessen Baubeginn hatte sich um gut zwei Jahre verzögert, weil der Nördlinger Landwirt Georg Schabert gegen den Planfeststellungsbeschluss vor Gericht gezogen ist (wir berichteten). Er sah sich durch den Verlust eines sechs Hektar großen Grundstückes unmittelbar an der Trasse in seiner Existenz bedroht. Letztlich kam es nach viel Hin und Her zu einer Einigung zwischen dem Staatlichen Bauamt und Schabert, der daraufhin seine Klage zurückzog und den Weg für den ersten Ausbauteil freimachte.
Dieser beginnt an der Anschlussstelle Nördlingen-Süd und endet nach knapp zwei Kilometern kurz vor dem Steppachgraben, der die B 25 unterquert. Mit einer Brücke wird der Heuweg aus Richtung Reimlingen an die Bundesstraße in einem recht ungewöhnlichen Straßenverlauf, der an eine Brezel erinnert, angebunden. Deswegen entstand der Begriff „Brezel-Lösung“, die anfangs vielerorts für Kopfschütteln sorgte, inzwischen aber von allen Beteiligten hingenommen wird. Der zweite Ausbaubereich reicht dann bis zur Einmündung nach Grosselfingen und Balgheim, der dritte bis zum Abzweig nach Enkingen.
Unterführung für die Kreuzung Grosselfingen/Balgheim
Wie berichtet, haben sich das Staatliche Bauamt und die zuständige Naturschutzbehörde auf den Bau einer Unterführung an der Kreuzung Grosselfingen/Balgheim verständigt. Auch dieser Knotenpunkt gab im Vorfeld Anlass für Diskussionen. Ursprünglich wollte das Bauamt die Kreuzung weitgehend in ihrem bisherigen Zuschnitt belassen, weil es erhebliche Widerstände seitens des Naturschutzes gegen eine Brücke oder eine Unterführung vor dem Hintergrund des Vorkommens der Wiesenweihe gab, einem streng geschützten Greifvogel aus der Familie der Habichtarten. Nicht zuletzt wegen Protesten aus der Bevölkerung für mehr Sicherheit an der nicht ungefährlichen Kreuzung und dem Drängen des CSU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lange bei den zuständigen Stellen wird es jetzt eine „höhenfreie Kreuzung“ (so der Fachjargon) geben. Aktuell erstellt das Straßenbauamt den Vorentwurf für diesen vierten und letzten Bauabschnitt.
Die öffentliche Diskussion um den B-25-Ausbau hat sich weitgehend beruhigt, wenngleich Zweifel am Sinn dieses bedeutenden Infrastrukturvorhabens da und dortbleiben. Beim Staatlichen Bauamt ist man erleichtert, dass nach dem holprigen Start des Projektes inzwischen für drei der vier Abschnitte Baurecht vorliegt und es zu keinen weiteren gerichtlichen Auseinandersetzungen gekommen ist. Ob der Bauzeitplan letztlich eingehalten werden kann, liegt an den Finanzmitteln des Bundes. Beim Auftakt zu den Bauarbeiten hatte Lange schon einmal anklingen lassen, dass die Mittel künftig weniger reichlich fließen würden, als zuletzt.
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