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Podiumsdiskussion: Das haben die fünf Nördlinger OB-Kandidaten vor

Podiumsdiskussion

Das haben die fünf Nördlinger OB-Kandidaten vor

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    Podiumsdiskussion in Nördlingen am Donnerstag.
    Podiumsdiskussion in Nördlingen am Donnerstag. Foto: Szilvia Izsó

    Nördlingen steht eine Wahl bevor, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Die knapp 500 Besucher des Klösterle-Saals wissen: Sie wählen nicht nur einen der fünf Kandidaten dort auf dem Podium, sondern schicken auch einen neuen Stadtrat ins Rathaus. Und der muss wichtige Entscheidungen treffen.

    Zum Hallenbad etwa oder dazu, wie es mit dem Einzelhandel, dem Parkplatzproblem und dem Wohnungsmangel in Nördlingen weitergeht. Ein weiteres Indiz für die Bedeutung der bevorstehenden Wahl: Tausende verfolgen den Livestream im Internet, zwei Nördlinger Kneipen übertragen die Diskussion.

    Nördlingen Podiumsdiskussion: Hallenbad wieder einmal Walhkampfthema

    Sie beginnt mit einem Déjà-vu-Moment: War das Hallenbad nicht schon einmal Wahlkampfthema? Ja, aber passiert ist nicht viel. Was planen die Kandidaten, fragt RN-Redaktionsleiterin Martina Bachmann. Einig sind sie sich darüber, dass mehr Wasserfläche nötig ist. Steffen Höhn (CSU) will eine Sanierung und eine Sauna, einen Kinderbereich, vielleicht ein Warmwasserbecken und eine Rutsche. Rita Ortler (SPD) betont: „Uns ist der Glücksfall Tunnel über den Weg gelaufen.“ Sie wünsche sich „ein schönes Familienbad“.

    Höhn entgegnet: „Zu sagen, man hätte sechs Jahre nichts machen können wegen vier Millionen Euro, das ist ja ein schlechter Witz.“ Den Rest zahlten Bund und Bahn. Mark Tanner (FDP) sagt, besonders wichtig seien kurze Schließzeiten. David Wittner (PWG) fordert „ein Bürgerbad, keinen Schnickschnack und eine zeitnahe Umsetzung“. Wolfgang Goschenhofer (Grüne) will ein Bad in Modulbauweise, um Schließzeiten zu vermeiden. „Ich stehe hier als Oberbürgermeisterkandidat, aber auch als derjenige, der das Bad nutzt.“

    Leser-Anliegen: Keine Parkmöglichkeiten vor den Apotheken in Nördlingen

    Einige Leser hatten unserer Redaktion Fragen an die OB-Kandidaten geschickt. Eine Nördlingerin erzählte, sie sei krank gewesen und extra nach Wallerstein zur Apotheke gefahren, weil in Nördlingen kein Parkplatz zu finden gewesen sei. Noch schwieriger wäre das, gebe es das Döderlein-Gelände nicht mehr als Parkmöglichkeit. Die Moderatorin will wissen, was die Kandidaten dort vorhaben. Goschenhofer schlägt ein Parkhaus auf der anderen Seite der Lerchenstraße vor. Er spricht sich für Wohnungen auf dem Grundstück aus. Es dürfe aber nicht an einen Investor verkauft werden.

    Podiumsdiskussion in Nördlingen.
    Podiumsdiskussion in Nördlingen. Foto: Szilvia Izsó

    Höhn argumentiert gegen eine Bebauung, weil das Grundstück das letzte freie im Umfeld der Altstadt sei. Ein Feuerwehrhaus sei aber möglich. Ortler gibt ihm „vollkommen recht“. Die Stadt müsse die Altlasten angehen und könnte in diesem Schritt eine Tiefgarage bauen. Tanner will die Parkplätze ebenfalls erhalten, plädiert aber für den Bau einer Wasserstofftankstelle.

    Wittner sagt, der Parkplatz sei „momentan unverzichtbar“. Ein privater Investor könne im Hinblick auf die Altlasten mit Wohnungen auf der Fläche aber „keinen Euro verdienen“. Das Grundstück eigne sich gut für ein Feuerwehrgerätehaus.

    Was Wohnungen angeht, tut sich derzeit etwas auf dem ehemaligen Ankergelände. Das dort geplante Egerviertel ist umstritten. Ortler gibt allerdings ein „klares Statement für das

    Tanner mahnt, „die Altstadtsatzung müsse für alle gelten, nicht nur für die kleinen Häusle-Besitzer, die bis ins letzte gegängelt werden“. Wittner betont, das Egerviertel müsse „altstadtverträglich“ sein, man brauche zudem dringend eine Lösung für die Kita.

    Döderleingelände: Fragen und Antworten

    Er sei erst froh gewesen, dass sich auf dem Gelände etwas tue, doch dann seien lange keine Informationen geflossen. „Erst wenn Fakten da sind, kann ich über Dinge reden.“ Goschenhofer sagt, er habe bei der Bürgerinformationsveranstaltung als Bauingenieur Bedenken geäußert und daraufhin den Bürgerentscheid angestrebt.

    Wittner wirft er vor, gegenüber den RN aus nichtöffentlichen Sitzungen zitiert zu haben. Der reagiert vehement. „Und wenn Sie da Leserbriefe schreiben lassen von Ihren Parteimitgliedern, ich muss schon mal sagen, zitiert habe ich gar nichts.“ Höhn lobt die Entscheidung des Investors, den Stadtrat erst nach der Wahl beschließen zu lassen. Dann sei ein Dialog mit den Bürgern notwendig. Er bemängelt, die Stadt habe die Öffentlichkeit schlecht informiert.

    Der öffentliche Nahverkehr nimmt viel Raum in der Diskussion ein. Auch eine der Zuschauerfragen zielt darauf. Christa Kapfer will wissen, „warum man nach 22 Uhr nicht mehr in Nördlingen mit dem Zug ankommen kann“. Die Kandidaten sind sich einig: Wären sie OB, wollen sie tun, was geht. Der Einfluss der Stadt sei aber begrenzt.

    Der Blick aus Zuschauersicht auf die Bühne.
    Der Blick aus Zuschauersicht auf die Bühne. Foto: Szilvia Izsó

    Eine junge Zuschauerin macht mit einer Frage weiter, die ein verwandtes Thema berührt: Sie fordert Klimaschutzmaßnahmen vom künftigen OB – und macht deutlich, dass auch ihre Generation diese Wahl aufmerksam beobachtet.

    Für welche Themen stehen die Nördlinger OB-Kandidaten?

    Lesen Sie im Detail, wie sich die einzelnen OB-Kandidaten geschlagen haben:

    Steffen Höhn gibt sich pointiert bis energisch

    Rita Ortler tritt bei der RN-Podiumsdiskussion souverän auf

    OB-Kandidat Mark Tanner will gestalten

    David Wittner zeigt im Klösterle klare Kante

    Hier kommen Sie außerdem zum Kommentar von Moderatorin und RN-Redaktionsleiterin Martina Bachmann:

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