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Pandemie: Flüchtlingsunterkunft steht unter Quarantäne

Pandemie

Flüchtlingsunterkunft steht unter Quarantäne

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    Sicherheitspersonal bewacht das Flüchtlingsheim.
    Sicherheitspersonal bewacht das Flüchtlingsheim. Foto: Philipp Wehrmann

    Vor dem Nördlinger Flüchtlingsheim im Wemdinger Viertel sind zwei Kleinbusse geparkt. Zwei Sicherheitsleute sitzen auf der Kofferraumkante, haben einen Klapptisch vor sich aufgestellt, darauf steht ein Ventilator. Sie werden in der Hitze warten müssen, bis das Ausmaß eines möglichen Corona-Ausbruchs im Nördlinger

    Am Mittwoch war die Polizei wegen Hilferufen bei der Unterkunft ausgerückt. Zwei Bewohner wurden im Krankenwagen nach Augsburg gefahren. Ein Video, das unserer Redaktion vorliegt, zeigt Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die in Schutzanzügen im Gang der Unterbringung arbeiten. Jetzt steht die Einrichtung unter Quarantäne.

    Am Donnerstagvormittag ist neben den Sicherheitsleuten der Hausmeister vor Ort. Er darf nichts sagen, verweist auf die Regierung von Schwaben. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigt die Behörde, dass die Einrichtung unter Quarantäne steht.

    Eine Person, die seit Samstag nicht mehr in der Einrichtung wohne, sei positiv auf das Virus getestet worden. Sie befinde sich außerhalb Schwabens in Quarantäne. Zwei Heimbewohner standen demzufolge eng mit dem Infizierten in Kontakt. Sie wurden in eine Quarantäneeinrichtung in Augsburg verlegt.

    Das Heim steht nun 14 Tage unter Quarantäne. Der Sicherheitsdienst bewacht das Gebäude laut der Regierung von Schwaben rund um die Uhr. 49 Personen waren zuletzt in der Unterkunft gemeldet. Abzüglich der infizierten Person und der zwei engen Kontakte verbleiben 46 in dem Gebäude. Ein Cateringdienst versorge sie. Die Unterkunft sei mit einer Kapazität von 90 Plätzen zuletzt relativ schwach belegt gewesen, wie es von der Regierung von Schwaben heißt. Die Bewohner seien durch das Personal sowie Aushänge über Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln informiert worden. Das Personal sei angewiesen, streng auf deren Einhaltung zu achten. Desinfektionsspender seien aufgestellt worden. Sämtliche Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft einschließlich Unterkunftspersonal wurden am gestrigen Donnerstag vom Gesundheitsamt auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Weitere Testungen werden erfolgen. Auch das Gesundheitsamt Donau-Ries schilderte den Sachverhalt auf Nachfrage unserer Redaktion. Dass die gesamte Einrichtung wegen einer Infektion und zwei engen Kontakten unter Quarantäne gestellt wurde, begründet die Behörde mit „schwer verfolgbaren Kontakten“. Wo sich der Infizierte angesteckt hat, ist den Behörden nicht bekannt. Kontakte in Schulen und Kindertagesstätten schließt das Gesundheitsamt aus. Als der Betroffene sich zuletzt in Nördlingen aufhielt, hätten die Ferien bereits begonnen.

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