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Oettingen: Wie Konzert-Absagen die Künstler belasten

Oettingen

Wie Konzert-Absagen die Künstler belasten

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    Open Air der Residenzkonzerte 2019: Wird es in diesem Jahr in eben diesem Rahmen stattfinden können?
    Open Air der Residenzkonzerte 2019: Wird es in diesem Jahr in eben diesem Rahmen stattfinden können?

    Günter Simon, der Vorsitzende des Kuratoriums Oettinger Residenzkonzerte, steht gerade vor der schwierigen Herausforderung, abzuwägen, ob seine Institution die geplanten Konzerte für 2020 bis einschließlich Juli absagen soll oder ob man eventuell noch warten kann. Das am 16. Mai geplante Eröffnungskonzert ist den Auswirkungen des Coronavirus bereits zum Opfer gefallen, auch die Vorplanungen für das am 14. Juni terminierte zweite Konzert „sind schon irgendwie lächerlich“, wie er sagt, da ja selbst Proben in den vergangenen Wochen nicht möglich waren.

    Im Gespräch mit den Rieser Nachrichten bedauert Günter Simon vor allem die Künstler, für die die Absagen ein finanzieller Totalausfall sind: „Kein Auftritt, keine Gagen, für Künstler ist das ein finanzielles Desaster, während sich der Verlust bei Veranstaltern wie uns im Rahmen hält.“ Er berichtet von einer Geigerin, allein dieser Künstlerin seien für 2020 130 Konzerte abgesagt worden. Als Veranstalter fühlt er sich auch von der Politik im Stich gelassen, weil es keine konkreten Regelungen gibt, keine Lösungen, wie man mit Abstands- und Hygieneregeln umgehen soll und keine Definition existiert, was zum Beispiel eine Großveranstaltung ist und in welchem Rahmen man Kulturveranstaltungen infolgedessen abhalten kann. „Wir denken im Moment zweigleisig“, sagt Günter Simon, „wir warten einerseits ab, weil wir hoffen, dass Konzerte doch noch realisiert werden können, andererseits arbeiten wir an kleineren Alternativen in Form von Kammermusik mit reduzierten Besetzungen.“ Doch dann wird es schwierig, die Veranstaltungen finanziell tragbar zu gestalten, wenn zum Beispiel im großen Festsaal nur ein Viertel oder gar ein Sechstel des normalen Umfangs an Publikum platziert werden kann.

    Hoffnung noch nicht aufgeben

    Auch ein Konzept für den Umgang mit bereits gebuchten Karten und Abonnements hat man im Kuratorium schon erarbeitet: „Wir bieten drei Möglichkeiten, die Besucher können ihr Geld zurückerhalten, sie können ihr Geld in Gutscheine für das nächste Konzertjahr umwandeln oder – darum bittet er im Sinne „seiner“ Künstler – die bezahlten Beträge als Spenden deklarieren. „In diesem Falle werden wir die Gelder den Künstlern oder den Orchestern zukommen lassen und damit einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass diese nicht ganz im Regen stehen.“

    Noch will Günter Simon die Hoffnung auf Besserung der Lage nicht aufgeben, er wünscht sich, dass das Open-Air-Konzert mit dem Oettinger Bachorchester am 5. Juli stattfinden kann. Wenn alle Stricke reißen, dann eben mit reduzierter Besetzung und Abstand haltendem Publikum, so seine Vorstellung.

    Ansonsten bleibt ihm nur, die Freunde der Kultur im Allgemeinen und der Oettinger Residenzkonzerte im Besonderen auf die Webseite zu verweisen, die – je nachdem, wie sich die Lage entwickelt – auf der Startseite www.oettinger-residenzkonzerte.de alle nötigen Informationen bereithält.

    Weitergehen wird es in Oettingen auf jeden Fall, für 2021 stehen nahezu alle Termine und selbst für 2022 ist vieles „schon in trockenen Tüchern“.

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