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Oettingen: Oettingen ist für die Hesselbergbahn

Oettingen

Oettingen ist für die Hesselbergbahn

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    Die Stadt Oettingen hat sich für die Reaktivierung der Hesselbergbahn ausgesprochen
    Die Stadt Oettingen hat sich für die Reaktivierung der Hesselbergbahn ausgesprochen Foto: Verena Mörzl

    Alle Fraktionen des Oettinger Stadtrates haben sich in einer Grundsatzentscheidung für die Reaktivierung des südlichen Teils der Hesselbergbahn zwischen Nördlingen und Wassertrüdingen ausgesprochen. Sie folgten damit einer Empfehlung des Bauausschusses. Mit dem Votum verbunden ist aber eine Forderung.

    Oettingen ist die erste Kommune, die sich klar positioniert

    Und zwar die, dass im Falle einer Wiederbelebung der Strecke die Stadtteile keine Nachteile beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erfahren. Oettingen ist damit die erste Kommune im Ries, die sich öffentlich klar positioniert hat.

    Bürgermeister Thomas Heydecker betonte, mit dem Beschluss sende der Stadtrat ein deutliches Signal in Richtung Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, die bisher nach eigener Aussage ein Bekenntnis der Region zu dem seit Langem diskutierten Infrastrukturprojekt vermisse. Er räumte ein, dass es noch eine Reihe von Fragezeichen dahinter gebe. Mit einem Bahnanschluss würde die Stadt jedenfalls attraktiver und der Nahverkehr im Nordries insgesamt verbessert. Der Landkreis brauche einen nachhaltigen ÖPNV, wofür Oettingen ein Signal setzen wolle.

    Skeptisch äußerte sich Bernhard Raab (Stadtteil-Liste). Die Informationen über die Hesselbergbahn seien sehr ungenügend, meinte er. Für ihn stelle sich die Frage nach den Konsequenzen für die Stadtteile im Falle einer Reaktivierung. Er befürchte nämlich Nachteile, wenn der Landkreis den ÖPNV umstellen und an den Zugverkehr anpassen müsse. Für seine Fraktion stelle sich die Frage, ob nicht ein Busverkehr sinnvoller wäre. Im Übrigen habe er Zweifel, dass die Bahnlinie wirtschaftlich betrieben werden könnte. Raab verwies in diesem Zusammenhang auf die Stilllegung der Strecke Mitte der 1980er Jahre.

    Grundsätzliches Votum für Hesselbergbahn "wesentlich"

    Widerspruch kam dazu von Dr. Karl Lill (SPD). Man könne diese Zeit vor 30 Jahren mit der heutigen nicht vergleichen, zumal jetzt ganz andere Voraussetzungen herrschten. Ein „Nein“ zur Hesselbergbahn würde deren gesamte Entwicklung „abwürgen“. Ein grundsätzliches Votum dafür sei wesentlich, egal was später dabei herauskomme. Katharina Kaufmann (PWG) sieht Zugfahren als Alternative zum Auto, gerade für die Oettinger Ortsteile. Im Vergleich zu den Kosten für den Bau von Umgehungsstraßen gepaart mit einem enormen Flächenverbrauch sei die Bahn einfach nachhaltiger. Ihr Fraktionskollege Rudolf Österle ergänzte, die Grundsatzentscheidung pro Bahnstrecke dürfe nicht als Selbstläufer betrachtet werden. Sollten sich neue Voraussetzungen ergeben, gelte es entsprechend als Stadt darauf zu reagieren.

    Thomas Fink und Rudolf Löhe (beide CSU/FWG-Fraktion) sehen bei einer möglichen Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke ebenfalls den Nachhaltigkeitsgedanken im Vordergrund. Wesentlich für Fink: In den Stadtteilen dürfe es zu keinen Verschlechterungen im ÖPNV kommen. Löhe betonte, eine Bahnanbindung gehöre mittlerweile zur Grundversorgung in einer Kommune und dürfe nicht nur rein wirtschaftlich betrachtet werden. Uneingeschränkte Zustimmung kam auch von der SPD. Durch einen Bahnanschluss für Oettingen steige der Standortvorteil der Stadt, erklärte Fraktionschef Robin Bhattacharyya.

    Stellplatzgebühr für Wohnmobile soll diskutiert werden

    Noch einmal diskutieren will der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung über die Stellplatzgebühr für Wohnmobile am Schießwasen, die acht Euro beträgt. Fabian Schäff (CSU/FWG) hält dies für zu viel und plädiert für fünf Euro. Außerdem bemängelte er, dass es noch keine App-Lösung gebe. Thomas Fink schlug vor, für die Besucherregistrierung im Wörnitzflussbad die Luca-App einzuführen. Klaus Winter (CSU) hält diese App auch in der örtlichen Gastronomie für geeignet. Rathauschef Heydecker sagte, die

    Im Schnelldurchgang erläuterte der Bürgermeister schließlich noch den Stand der Dinge in Sachen Innenstadtbelebung. Wie berichtet, hat sich Oettingen für ein entsprechendes Förderprogramm des Freistaates Bayern beworben. Die Stadtverwaltung habe ihre Vorschläge eingereicht und erwarte in den nächsten Wochen die Entscheidung, welche genehmigt würden, so Heydecker. Unter anderem geht es dabei um die Belebung des Marktplatzes und diverse Investitionen in ein einheitliches Stadtbild.

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