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Oettingen: Brücken-Gegner starten Bürgerbegehren

Oettingen

Brücken-Gegner starten Bürgerbegehren

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    Alte Brücke im Freibad Oettingen - diese alte Brücke im Freibad Oettingen soll abgerissen werden.
    Alte Brücke im Freibad Oettingen - diese alte Brücke im Freibad Oettingen soll abgerissen werden. Foto: Diana Hofmann

    Der Streit um die Sanierung des Flussfreibades geht in die nächste Runde. Nun haben die Gegner des geplanten neuen Standortes der Wörnitz-Brücke ein Bürgerbegehren mit dem Titel „Erhalt des bisherigen Brückenstandortes im Freibad Oettingen“ gestartet. Für ein erfolgreiches Begehren müssten mindestens zehn Prozent der Wahlbeteiligten der Stadt unterschreiben, also gut 400 Menschen. Dann könnte es zu einem Bürgerentscheid kommen, in dem darüber abgestimmt würde, ob die Brücke an ihrer bisherigen Position bleibt oder, wie vom Stadtrat beschlossen, an anderer Stelle neu gebaut wird, nämlich auf der Höhe des Wehres.

    Die Frage, die im Bürgerbegehren mit Ja oder Nein beantwortet werden muss, ist einfach. „Sind Sie dafür, dass im Rahmen der Neugestaltung der Standort der Fußgängerbrücke zur westlichen Liegewiese beibehalten wird?“ Initiatoren des Begehrens sind Rita Barth, Friedrich Gruber und Roswitha Riedelsheimer, als ihre Stellvertreter fungieren Ute Königer, Gunther Lenner und Karl Riedelsheimer. Man wolle versuchen, die notwendigen Stimmen für einen Entscheid zusammenbekommen, sagt Barth. In einigen Läden würden die Listenzettel bereits ausliegen: in der Buchhandlung Wilhelm, der Lottostelle und der Postfiliale Bork.

    Wie berichtet, hatte der Oettinger Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung darüber beraten, ob das Thema im Oktober noch einmal auf die Tagesordnung kommen soll. Die Räte entschieden mehrheitlich: Es soll nicht. Den Beschluss, den Standort der Brücke im Zuge der Sanierung zu verändern, hatte das Gremium ursprünglich bereits im Juni gefasst. Vorausgegangen war ein umfangreicher Ideenwettbewerb, in dem Architekturbüros und Stadtplaner ihre Vorstellungen für eine Neugestaltung des Freibades einer Jury vorstellten. Als Gewinner dieses Wettbewerbs ging das Konzept der Dresdner Architektenbüros Storch, JBS und Raum und Bau hervor. Ein zentrales Element ihrer Planung ist die Verlegung der Brücke: Sie soll künftig ein Begegnungsort und das optische Rückgrat des neuen Freibades werden.

    Kurz nach dem Beschluss des Stadtrates im Juni schrieben über 20 Oettinger Bürger einen Brief an die Rieser Nachrichten, in dem sie die Entscheidung kritisierten. Die damaligen Kritikpunkte finden sich nun in ähnlicher Formulierung auf der Unterschriftenliste des Begehrens. Der neue Standort erschwere den Bademeistern die Sicht auf das Geschehen, heißt es dort; der Zugang der Brücke führe durch einen sensiblen Badebereich; der natürliche Charakter des Flussbades werde außerdem optisch beeinträchtigt.

    Die Sanierung des Freibades ist ein Großprojekt der Stadt, die Gesamtkosten belaufen sich auf gut eine Million Euro. Noch dieses Jahr sollen die ersten Arbeiten ausgeschrieben werden, im Herbst 2017 ist der Baubeginn vorgesehen. Bürgermeisterin Petra Wagner hatte in der jüngsten Stadtratssitzung deutlich gemacht, dass sie nicht vorhat, an den fortgeschrittenen Plänen, in denen die Verlegung der Brücke eine zentrale Rolle spielt, noch derart grundsätzlich zu rütteln. Die Mehrheit des Gremiums unterstützte sie in dieser Haltung. Wagner hatte zuvor bereits bemängelt, dass die Kritiker nicht im Vorfeld des Stadtratsbeschlusses vom Juni auf sie zugekommen seien, um ihre Ansichten vorzubringen. In der Sitzung hatten Stadträte auch die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens ins Spiel gebracht. Nun kommt es so.

    Von der Stadtverwaltung heißt es nun, man sehe die neue Entwicklung entspannt. „Dass der Weg des Bürgerbegehrens offen steht, war ja klar“, sagt Günther Schwab, Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen. Seiner Auskunft nach handelt es sich erst um das fünfte Bürgerbegehren in der Geschichte der Stadt.

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