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Cyber-Mobbing: Nördlinger Schüler werden mit E-Mails bedroht - die Kripo ermittelt

Cyber-Mobbing

Nördlinger Schüler werden mit E-Mails bedroht - die Kripo ermittelt

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    Schüler in Nördlingen wurden in den vergangenen Monaten durch E-Mails bedroht. Die Kripo ermittelt.
    Schüler in Nördlingen wurden in den vergangenen Monaten durch E-Mails bedroht. Die Kripo ermittelt. Foto: M. Müller, dpa (Symbol)

    Die Kriminalpolizei Dillingen ermittelt an der Realschule Maria Stern in Nördlingen, weil mehrere Schüler von einer unbekannten Person mit E-Mails bedroht werden.

    Eine Mutter hat sich nun an unsere Redaktion gewandt. Sie will andere Eltern warnen, aber auch „wachrütteln“ und den Fall deshalb öffentlich machen. Immer wieder habe ihr Kind in den vergangenen Wochen und Monaten Anrufe erhalten. Der Täter habe unter anderem Verträge auf dessen Namen abgeschlossen. Handys seien gekauft, sogar Reisen gebucht worden. Die E-Mails sollen von einer Adresse ausgehen, mit denen auch die Schüler im Unterricht agieren und die Endung der Schul-E-Mails habe. Cybermobbing auf eine besonders einschüchternde Art. Die Schulleitung hat vor einigen Wochen die Polizei eingeschaltet.

    Die Eltern mussten die Kaufverträge widerrufen, das Kind war noch nicht einmal 14 und somit nur beschränkt geschäftsfähig, teilt die Nördlingerin weiter mit. Ohne die Einwilligung sind die Verträge unwirksam. Doch das sei nur ein kleineres Problem. Der Unbekannte löse bei einigen Schülern und deren Familien Angst aus.

    Die Schulleitung will sich vorerst nicht äußern

    In den Sommerferien sollen die Belästigungen zunächst aufgehört haben. Dann ging es weiter. In einer E-Mail am Donnerstagabend soll sogar eine Morddrohung abgeschickt worden sein. Am frühen Freitagnachmittag ging die Kripo auch dieser Spur nach.

    Im Gespräch mit unserer Redaktion schildert die Mutter, dass sie Angst um ihr Kind habe. Ihr Handy trage sie ununterbrochen in der Hosentasche. Eigentlich hoffte sie, dass es nicht klingle. Dass ihr keine schlimme Nachricht übermittelt werde. Die Belästigungen würden die Familie nicht loslassen. „Man hat die Vorfälle die ganze Zeit im Kopf“, sagt die Mutter weiter. Lernen sei in dieser Zeit für die Kinder fast nicht möglich. Sie erzählt weiter, dass die E-Mail-Adressen in der Schule sogar zurückgesetzt worden seien, die Belästigungen seien dennoch weitergegangen. Die IP-Adressen ließen sich offenbar nicht zurückverfolgen.

    Kriminalpolizei plant Informationsabend zu Cybermobbing

    Der Leiter der Kriminalpolizei Dillingen, Martin Lechner, bestätigt auf Nachfrage der Rieser Nachrichten, dass in sämtliche Richtungen ermittelt werde. Dass der Täter aus dem Umfeld der Schule stamme, seien bislang nur Spekulationen, die er nicht bestätigen könne. Die Kripo plane mit der Schulleitung einen Informationsabend zur Sache selbst und zum Themenkomplex Cybermobbing.

    Die Schulleitung verweist auf die Stellungnahme der Polizei und will sich zu dem Fall vorerst nicht äußern. Aus „ermittlungstaktischen Gründen“, sagte Schulleiter Thomas Möckel auf Nachfrage.

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