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Nördlingen: Zwei Rieser Abgeordnete für Berlin

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Zwei Rieser Abgeordnete für Berlin

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    Der Wahlkreis 254 hat gewählt.
    Der Wahlkreis 254 hat gewählt. Foto: Jan-Luc Treumann (Symbol)

    Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis feststeht, wer künftig dieses Land regiert. Zu viele Optionen scheinen an diesem Wahlabend möglich zu sein. Doch eines ist schon jetzt klar: Ein Rieser wird wahrscheinlich irgendwie mitmischen. Denn Nordschwaben wird künftig aller Voraussicht nach von zwei Riesern in Berlin vertreten: dem Nördlinger Ulrich Lange (CSU) und dem Alerheimer Christoph Schmid (SPD).

    Ulrich Lange, CSU, hat erneut das Direktmandat im Wahlkreis Donau-Ries/Dillingen gewonnen.
    Ulrich Lange, CSU, hat erneut das Direktmandat im Wahlkreis Donau-Ries/Dillingen gewonnen. Foto: Josef Heckl

    Dieses mal deutlich schlechteres Ergebnis für CSU-Direktkandidat Lange

    Lange hat den Einzug ins Parlament erneut über das Direktmandat geschafft. Doch sein Ergebnis ist deutlich schlechter als vor vier Jahren – zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurde es mit 41,1 Prozent angegeben, ein Wahllokal in Wertingen war noch nicht ausgezählt. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte Lange noch 47,0 Prozent der Stimmen bekommen, 2013 waren es sogar 60,6 Prozent. Schon in den vergangenen Wochen, als die Umfragen der Union ein deutlich schlechteres Ergebnis vorhersagten, war Lange sichtlich angespannt gewesen. So sagte er am Wahlabend auch gegenüber unserer Zeitung: „Ich war noch nie so nervös vor einer Wahl.“ Und: „Mir fällt ein halbes Bergmassiv vom Herzen.“

    Schmid war 2017 als Neuling bei der Bundestagswahl angetreten, als möglicher Nachfolger der langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten Gabriele Fograscher aus Nördlingen. Damals holte der Alerheimer Bürgermeister 18,1 Prozent der Stimmen. Am Sonntagabend scheint es zunächst, als ob Schmid dieses Ergebnis nicht mehr erreichen könnte. Vor allem im Bereich Dillingen wählen viele Bürgerinnen und Bürger die AfD – und zwar auf Platz zwei, hinter den Christsozialen. Als dann aber die Ergebnisse aus dem Ries kommen, dreht sich das, jetzt liegt Schmid auf Platz zwei. In Oettingen überholt der Sozialdemokrat sogar seinen Konkurrenten Lange – er erhält 34,4 Prozent, der Nördlinger 33,4 Prozent.

    Mehr als 20 Sozialdemokraten aus Bayern werden im Bundestag sitzen

    Im gesamten Wahlkreis kommt Schmid zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe auf 19,2 Prozent. In den Bundestag zieht er aller Voraussicht nach über die Liste ein. Hochrechnungen sehen die Bayern-SPD bei über 17 Prozent, Schmid steht auf Platz neun – und er selbst spekuliert, dass mehr 20 Sozialdemokraten aus dem Freistaat im Bundestag sitzen werden: „Ich bin jemand, von dem die Leute jetzt auch etwas erwarten. Da bin ich jetzt auch in der Bringschuld, das Vertrauen zurückzuzahlen.“

    Christoph Schmid, SPD, wird aller Voraussicht nach über die Liste der Bayern-SPD in den Bundestag einziehen.
    Christoph Schmid, SPD, wird aller Voraussicht nach über die Liste der Bayern-SPD in den Bundestag einziehen. Foto: Josef Heckl

    Bei den Zweitstimmen sieht das Ergebnis für den gesamten Wahlkreis zum Redaktionsschluss die AfD auf Platz drei, sie erhält 11,0 Prozent. Allerdings liefert sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihren Konkurrenten: Die FDP kommt auf 10,0 Prozent, die Grünen auf 9,5 Prozent, die Freien Wähler auf 9,6 Prozent. Für den Landkreis Donau-Ries steht das Wahlergebnis zum Redaktionsschluss bereits fest, dort erreichen die Grünen den dritten Platz hinter CSU (35,4) und SPD (17,8) und holen 10,1 Prozent. In der Stadt Nördlingen sind sie mit 13,1 Prozent noch stärker, dort kommt die AfD nur auf 8,8 Prozent – und die Freien Wähler nur auf 6,6 Prozent.

    In seiner Heimatstadt wählen Ulrich Lange 42,9 Prozent aller Stimmberechtigten, Christoph Schmid kommt hier auf 27,3 Prozent.

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