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Nördlingen: Wieder geöffnet: Große Freude bei den Rieser Schuhhändlern

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Wieder geöffnet: Große Freude bei den Rieser Schuhhändlern

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    Er darf wieder öffnen: Marco Stark vom gleichnamigen Schuhhaus in Nördlingen.
    Er darf wieder öffnen: Marco Stark vom gleichnamigen Schuhhaus in Nördlingen. Foto: Bachmann

    In der allerersten Sekunde dachte Marco Stark: Das ist ein Aprilscherz. Doch dann recherchierte er nach, ob das wirklich stimmte, was in einem Newsletter einer Fachzeitschrift verkündet wurde: Dass Schuhgeschäfte ab dem 1. April wieder öffnen dürfen. Kurze Zeit später hatte Stark Gewissheit – ja, das stimmte tatsächlich. Und vor seinem Geschäft in der Nördlinger Drehergasse warteten an jenem Morgen auch schon drei Kunden. Doch nicht alle Händler nehmen die Nachricht froh auf.

    Aber noch einmal kurz zurück zu Marco Stark. „Wir sind überglücklich“, sagt Stark, „das ist etwas ganz anderes. Wir leben ja vom Kundenkontakt, von der Kommunikation, vom persönlichen Gespräch.“ Aber auch die Menschen seien froh, wieder ins Geschäft kommen zu können. Gerade, wer Schuhe unter orthopädischen Gesichtspunkten einkaufen müsse, tue sich mit Bestellungen schwer. Wie berichtet, hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in der vergangenen Woche entschieden, dass Schuhe zur Grundversorgung gehören.

    Schuhgeschäfte dürfen in Bayern öffnen

    Deshalb dürfen in Bayern diese Fachgeschäfte unabhängig von der Inzidenz im jeweiligen Landkreis wieder öffnen – genauso wie Buchhandlungen, Blumenläden, Geschäfte für Babybedarf sowie Bau- und Gartenmärkte – so der Stand zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe.

    „Jetzt sind nur noch Textil und Schmuck geschlossen“, bilanziert Steffen Rissmann, Geschäftsführer der Steingass-Filialen in Nördlingen, am Dienstag. Und das ist für ihn absolut unverständlich: „Da fehlen mir die Worte. Alles wird auf unserem Rücken ausgetragen.“ Nicht nur neue Schuhe bräuchten die Menschen nach Monaten des Lockdowns. Dem ein oder anderen könne ja vielleicht auch seine Kleidung nicht mehr so ganz passen. Rissmann erwartet nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie endlich ein ordentliches Konzept von der Politik: „Für uns ist ja gar nichts mehr planbar.“

    Modehändler darf noch nicht öffnen: "Das Geld liegt im Lager"

    Jeden Morgen schaue er als erstes auf die Corona-Zahlen, um dann zu sehen, welche der Steingass-Filialen in welchem Landkreis demnächst auf- oder zumachen könnte. Schon zweimal habe man die Frühjahrsware nicht verkaufen können: „Wir wissen gar nicht mehr wohin mit den Sachen.“ Allein für die Nördlinger Filialen habe er zuletzt 5000 weitere Kleiderbügel ordern müssen: „Das Geld liegt im Lager.“

    Ganz anders ist die Situation im Schuhhaus Jung in Oettingen, das ebenfalls seit dem 1. April geöffnet hat. Mitarbeiter Michael Engelhardt freut sich riesig, wieder mit den Kunden sprechen zu können: „Es ist viel, viel schöner, den Leuten in die Augen sehen zu dürfen.“ Zwar hat er mit den Kunden auch in den Wochen zuvor kommuniziert. Doch es sei eben etwas anderes, über WhatsApp zu schreiben und den Kunden Tüten vor die Haustüre oder die Ladentür zu stellen: „Im Laden kann man auch mal ein Späßchen machen und gemeinsam lachen.“ Und: Die Menschen könnten aus dem gesamten Sortiment des Schuhhauses wählen und müssten sich nicht zwischen den zwei oder drei Paar entscheiden, die man ihnen zur Auswahl zur Verfügung gestellt habe. „Die Kunden, die da waren, waren begeistert“, sagt Engelhardt.

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