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Nördlingen: Warum am Berger Tor in Nördlingen vorerst doch kein Kreisverkehr gebaut wird

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Warum am Berger Tor in Nördlingen vorerst doch kein Kreisverkehr gebaut wird

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    Die Pläne für einen Kreisverkehr an der Ulmer Straße und dem Nähermemminger Weg liegen vorerst auf Eis.
    Die Pläne für einen Kreisverkehr an der Ulmer Straße und dem Nähermemminger Weg liegen vorerst auf Eis. Foto: Philipp Wehrmann

    Radler sollen auf die Straße. Dieses Ziel verfolgt die Stadt im Radwegekonzept. Im Bereich der Ulmer Straße und dem Nähermemminger Weg in der Nähe des Berger Tors funktioniert das bislang nicht. Die Stadt betrachtet die Kreuzung als Unfallschwerpunkt.

    Seit längerem wird daher diskutiert, einen kleinen Kreisverkehr an der bisherigen Kreuzung zu errichten. Bei der Nördlinger Polizei war man skeptisch. Zwischen 2014 und 2016 habe die Polizei Nördlingen an der Kreuzung zum Nähermemminger Weg sechs Verkehrsunfälle gezählt, viermal war ein Radler beteiligt. Dabei waren sie meist vom Emmeramsberg direkt in Richtung Berger Tor unterwegs, anstatt abzusteigen und die Straßenseite zu wechseln. Zwischen 2017 und 2019 sei die Zahl dann auf drei Unfälle zurückgegangen, nur einmal war noch ein Radler beteiligt. Die Polizei befürchtete, dass durch einen Kreisel neue Konfliktpunkte entstünden. Mit einer provisorischen Lösung wäre man aber einverstanden gewesen, wie es im Vorfeld der Bauausschusssitzung am Dienstag hieß.

    Der Kreisverkehr sollte 19 Meter breit sein. Seine Querungsinseln an den Ausfahrten und die Mittelinsel sollen allesamt überfahrbar sein, damit große Fahrzeuge den Kreisverkehr problemlos passieren können. Es sei möglich, aber unangenehm, darüber zu fahren, wie es vom Planer hieß.

    Er stellte eine provisorische und eine dauerhafte Variante vor. Die Kosten dafür liegen bei 50000 bis 70000 Euro für die vorläufige Version, bei etwa 300000 Euro für die Dauerlösung.

    Stadtratsmitglieder halten den Kreisverkehr für nicht notwendig

    Mehrere Ausschussmitglieder bezweifelten die Notwendigkeit der Maßnahme. Insbesondere der Umstand, dass am Kreisel kein Zebrastreifen über den Nähermemminger Weg führe, sondern nur über die anderen beiden Ausfahrten, zog Kritik auf sich. Die Nördlinger würden wohl weiterhin über den Nähermemminger Weg laufen, befürchteten manche. Steffen Höhn (CSU) betonte, man solle lieber den Nähermemminger Weg in den Blick nehmen und über eine dortige Geschwindigkeitsbegrenzung nachdenken. Rita Ortler (SPD) hingegen sprach sich deutlich für den Kreisel aus. Er sei die konsequente Fortsetzung der Baustelle am Emmeramsberg und schaffe „Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer“.

    Die Maßnahme am Emmeramsberg war dann der Grund für das Gremium, die Entscheidung über den Kreisverkehr um ein Jahr zu vertagen. Die Straße sowie der Friedhofsweg erhalten derzeit eigene Ausfahrten auf die Ulmer Straße, weshalb diese planmäßig noch bis 27. November gesperrt ist. Künftig sollen Radler von dort aus mit Markierungen auf der Straße auf die andere Seite gelotst werden, um dort ihren Weg in die Innenstadt fortzusetzen. Ziel des Radwegekonzepts sei es, Radler auf die Straße zu bringen und sie sichtbar zu machen, sagte Oberbürgermeister David Wittner. Er schlug deshalb vor, binnen der zwölf Monate zu beobachten, wie sich die Situation nach der Baumaßnahme am Emmeramsberg entwickelt. Das Gremium stimmte diesem Plan mit elf Stimmen gegen fünf Vetos aus den Fraktionen Grüne-Frauenliste und SPD zu.

    Bei einem anderen Verkehrsprojekt im Stadtgebiet macht das Gremium allerdings einen Schritt vorwärts. Der rund 500 Meter lange Bleichgraben zwischen Löpsinger und Baldinger Tor soll saniert werden. Dort herrschen enge Bedingungen, schilderte ein beauftragter Ingenieur. Wittner nannte den Zustand der Straße „miserabel“.

    Joggingstrecke an Bleichgraben abgelehnt

    Die Idee aus dem Gremium, am Rand eine Joggingstrecke einzurichten, wies der Planer ab – dafür fehle der Platz. Die Straße soll 3,70 bis 5,10 Meter breit werden. Die Uferbefestigung an der Eger wird instandgesetzt. Zudem soll der Parkplatz am Baldinger Tor hergerichtet werden. Er soll künftig über eine einzelne Zufahrt verfügen.

    Der Geh- und Radweg wird dem Plan zufolge weiterhin so verlaufen wie bisher. Die Zahl der Stellplätze steigt durch die Umstrukturierung von 21 auf 24. Am Rand des Bleichgrabens sollen sechs Parkplätze eingezeichnet werden – auf der Fläche wurde allerdings schon bisher geparkt.

    Nun beruft die Verwaltung auf Auftrag des Bauausschusses eine Anliegerversammlung ein, arbeitet Wünsche in die Pläne ein und legt sie dann erneut dem Gremium vor. Zusätzlich soll Geld für die Umsetzung der Maßnahme im Haushaltsjahr 2021 beantragt werden. Der Planer rechnet für die Straße mit dem Parkplatz mit Gesamtkosten von etwa einer Million Euro.

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