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Nördlingen: Verliebt, verlobt, verschoben: Wie Trauungen im Ries derzeit ablaufen

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Verliebt, verlobt, verschoben: Wie Trauungen im Ries derzeit ablaufen

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    Trauung mit Maske: Vieles ist anders in diesem Corona-Jahr – auch in den Rieser Standesämtern.
    Trauung mit Maske: Vieles ist anders in diesem Corona-Jahr – auch in den Rieser Standesämtern.

    Die Einladungen sind verschickt, die Erwartungen hoch. Schließlich soll die Eheschließung eines der schönsten Ereignisse des Lebens werden. Doch dann kommt die zweite Welle, ein neuer Lockdown, neue Maßnahmen. Die mittlerweile 8. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung regelt, dass Veranstaltungen, Ansammlungen sowie öffentliche Festivitäten landesweit untersagt sind. Dazu gehören auch Hochzeitsfeiern. Standesamtliche Trauungen hingegen sind weiterhin erlaubt. Dennoch müssen Brautpaare aktuell einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Eine Nachfrage bei Rieser Standesämtern.

    Vor dem Gesetz sind Eheschließungen eine Amtshandlung im staatlichen Aufgabenbereich und damit keine Veranstaltung im Sinne der Corona-Verordnung. Das teilt Simone Kugler vom Nördlinger Standesamt auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Die Traugesellschaft darf, Stand 3. November, aus maximal zwei Hausständen sowie auf Wunsch der Eheschließenden ein oder zwei Trauzeugen bestehen. Insgesamt darf eine Personenzahl von zehn nicht überschritten werden. Nicht eingerechnet sind dabei der Standesbeamte und gegebenenfalls ein Dolmetscher.

    Während der Trauungen gilt Maskenpflicht

    Des Weiteren, sagt Kugler, würde für die Anwesenden während der Trauung eine Maskenpflicht gelten. „Ansonsten können wir Eheschließungen wie bisher vornehmen“, betont die Standesbeamtin.

    Wie viele Menschen an einer Trauung letztlich teilnehmen dürfen, ist immer auch abhängig von den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten. In Nördlingen werden Trauungen meist im großen Sitzungssaal des Rathauses vollzogen. „Da gibt es keine Probleme, die Abstände einzuhalten. Es ist genug Platz da“, sagt Kugler. Im Zweifelsfall könne jedoch auf das Gewölbe im Erdgeschoss des Rathauses ausgewichen werden.

    In Nördlingen wird im November wenig geheiratet

    Dass Paare ihre Trauung aufgrund der Corona-Einschränkungen verschoben oder abgesagt hätten, das hat Kugler bislang kaum erlebt, wie sie sagt. Auch, weil in Nördlingen im November erfahrungsgemäß wenig geheiratet wird. „In diesem Monat haben wir fünf Trauungen, keines der Paare hat abgesagt.“

    Was den Dezember angeht, so fällt es der Standesbeamtin schwer, verlässliche Prognosen zu treffen. Weil nicht sicher ist, wie sich die Infektionszahlen im Landkreis und – damit einhergehend – die Maßnahmen entwickeln werden. Es habe jedoch bereits vereinzelt Paare gegeben, die ihre Hochzeit im Dezember abgesagt hätten, auch wegen der strikten Personenbeschränkungen. Laut Nördlinger Standesamt sind nach derzeitigem Stand 13 Trautermine reserviert. „Und es kommen sicher noch Absagen dazu“, prognostiziert Kugler.

    In Oettingen rechnet man ebenfalls mit Absagen

    Auch im Oettinger Standesamt rechnet man noch mit der einen oder anderen Absage. In normalen Jahren werden dort etwa 70 bis 80 Brautpaare getraut. Heuer sind es, Stand jetzt, 55 bis zum Jahresende. „Selbstverständlich hat dieser Rückgang mit den Beschränkungen zu tun“, sagt Josef Deubler vom Standesamt Oettingen.

    Die Nördlinger und Oettinger Standesbeamten beobachten unterschiedliche Reaktionen der Paare auf die Einschränkungen. Kugler sagt: „Manche nehmen es schulterzuckend hin, denken sich: Ist halt so, da können wir nichts dran ändern.“ Andere würden ihren Termin absagen, weil zum Beispiel ihre Eltern nicht dabei sein können. Deubler betont: „Klar willst du deine Familie an diesem besonderen Tag um dich haben, Eltern, Geschwister, enge Freunde.“ Dass dies aktuell nicht gehe, sei ein herber Einschnitt. „Da verstehe ich natürlich, wenn Paare ihre Trauung verschieben.“

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