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Nördlingen: Urlaub trotz Corona: Was Nördlinger Reisebüros jetzt raten

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Urlaub trotz Corona: Was Nördlinger Reisebüros jetzt raten

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    Werner Schwarzer, Geschäftsführer des Reisebüros Schwarzer in Nördlingen, empfiehlt Urlaubern Ziele in Deutschland, aber auch in Südeuropa.
    Werner Schwarzer, Geschäftsführer des Reisebüros Schwarzer in Nördlingen, empfiehlt Urlaubern Ziele in Deutschland, aber auch in Südeuropa. Foto: Matthias Link

    Kroatien, Italien und Griechenland – Reisewarnungen für die meisten europäischen Länder sind aufgehoben worden, Urlaub ist wieder möglich. In einem Pilotprojekt sind die ersten Touristen bereits wieder auf die Balearen geflogen, noch bevor Spanien offiziell seine Grenzen Ende dieser Woche wieder öffnet. Welche Empfehlungen geben die Reisebüros für den Sommerurlaub?

    Werner Schwarzer, Geschäftsführer des Reisebüros Schwarzer, sagt, dass derzeit vor allem Urlaubsziele nachgefragt würden, die mit dem Auto erreichbar seien. Viele Leute wären besorgt. „Wenn Sie der ängstliche Reisetyp sind“, sagt Schwarzer, „empfehle ich Ferienwohnungen in Deutschland, beispielsweise im Mittelgebirge, im Harz, im Allgäu, im Schwarzwald oder im Bayerischen Wald. Dort ist man gut versorgt, was das Gesundheitssystem angeht. In Österreich ist das auch so.“ Die Nordsee, Ostsee und die Alpenregion seien in den ersten beiden Augustwochen, der Haupturlaubszeit, so gut wie ausgebucht – und das schon seit Januar, noch vor Corona. „Wir raten aber auch keinem von Italien ab“, sagt Schwarzer.

    Mallorca, Menorca oder Griechenland

    Wer eine Flugreise machen möchte, dem empfiehlt er als Sonnenziele Spanien mit Mallorca und Menorca oder auch Griechenland, wo die Corona-Fallzahlen ziemlich gering seien. Im Falle einer Infektion im Urlaub sei es aber nicht möglich, nach Hause zu fliegen. Infizierte könnten nicht in die vollen Flieger gesetzt werden. In diesem Fall müsste man als Erstes mit dem Veranstalter Kontakt aufnehmen und sich dann wohl vor Ort in Quarantäne begeben, sagt Schwarzer. Damit Reiseinteressenten dennoch buchen können, obwohl sich das Infektionsgeschehen nicht sicher vorhersagen lässt, hätten die meisten Reiseveranstalter sehr kulante Stornoregeln eingeführt. Wer jetzt buche, der könne teilweise bis 14 Tage vor Reiseantritt kostenlos stornieren, so Schwarzer.

    „Wir haben viele Reiseziele in Deutschland neu ins Programm aufgenommen“, sagt Michael Bader, Geschäftsführer des Busreiseunternehmens Gute Reise Hauck aus Westheim mit Geschäftsstelle in Nördlingen. Ab 22. Juni sind Gruppenreisen in Bayern wieder erlaubt und auch der Mindestabstand von 1,50 Meter wird in Bussen aufgehoben. Beides hatte die Durchführung von Busreisen zuvor unwirtschaftlich gemacht. Eine Mund-Nasen-Bedeckung muss jedoch weiterhin getragen werden. Damit gelten nun einheitliche Auflagen für Reisebusse, Flugzeuge und Bahnfahrten sowie im Linienverkehr. Da man auf die Reinigung der Busse bei Hauck schon immer gesteigerten Wert gelegt habe, sei im Hygienekonzept für Busse nur das Desinfektionsmittel hinzugekommen, sagt Bader. „Durch die modernen Klimaanlagen wird zudem ein stetiger, gefilterter Luftaustausch sichergestellt. Zusätzlich halten wir alle zwei Stunden und lüften richtig durch, indem wir alle Türen und Luken öffnen.“ Im Flugzeug werde die Luft nur durch Umwälzanlagen gefiltert, im Bus hingegen könne man für einen tatsächlichen Luftaustausch sorgen.

    Sonnenschirme am Strand sind weiter auseinander

    Auch die Hotelpartner würden sich sehr bemühen mit ihren Hygienekonzepten. „Beim Badeurlaub in Italien sind zum Beispiel in Bellaria an der Adria die Sonnenschirme am Strand weiter auseinandergestellt.“ Er werde dort selbst mit seiner Familie den Urlaub verbringen. Den Kunden rät er, sie sollten Ruhe bewahren. Er vertraue darauf, dass sich die Einschränkungen zunehmend normalisieren würden. Dabei blickt er nach Österreich, wo bereits die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes größtenteils entfallen sei. Den Kunden komme man mit einfacheren Stornierungsmöglichkeiten entgegen: „Wenn Kunden jetzt neu buchen, haben wir für alle unsere Reisen eine kostenlose Stornofrist von vier Wochen, ohne Angabe von Gründen. Bisher war das nur möglich im Falle einer Reisewarnung.“

    Das Auswärtige Amt rät aktuell von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Großbritannien, Irland und Malta ab, es warnt weiterhin vor Ferien in 160 Ländern außerhalb Europas, darunter auch die Türkei, das zweitbeliebteste Flugreiseziel deutscher Urlauber. Für den Fall, dass eine zweite Infektionswelle am Urlaubsort ausbrechen sollte, können Pauschalreisende, die Flug und Hotel gebucht haben, im Regelfall davon ausgehen, dass ihr Reiseveranstalter sie ohne Zusatzkosten heimholt. Die Lufthansa etwa führt für diesen und andere Fälle eine „Home-Coming-Garantie“ ein und möchte damit den Sorgen der Urlauber entgegentreten.

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