Startseite
Icon Pfeil nach unten
Nördlingen
Icon Pfeil nach unten

Nördlingen: Sauna, Außenbecken, Rutsche: Wie viel kosten die Extras im neuen Nördlinger Hallenbad?

Nördlingen

Sauna, Außenbecken, Rutsche: Wie viel kosten die Extras im neuen Nördlinger Hallenbad?

    • |
    Jürgen Eichelmann hat im Stadtrat vorgestellt, wie ein neues Hallenbad im Rieser Sportpark aufgebaut sein könnte.
    Jürgen Eichelmann hat im Stadtrat vorgestellt, wie ein neues Hallenbad im Rieser Sportpark aufgebaut sein könnte. Foto: Anton Färber

    Der Stadtrat hat am Donnerstag entschieden: Im Rieser Sportpark soll ein neues Hallenbad gebaut werden. Ende Juni war eine Kostenschätzung vorgestellt worden, die ergeben hatte, dass eine Sanierung unwirtschaftlich wäre. Jürgen Eichelmann, Sachgebietsleiter Hochbau der Stadt Nördlingen, skizzierte, wie es weitergehen soll und was optionale Bausteine wie ein Saunabereich, ein Außenbecken und Rutschen bieten würden - und wie viel sie kosten.

    Es handelt sich bei dem Plan um ein Konzept in modularer Bauweise. Das bedeutet, dass die Stadt, je nach finanzieller Lage, nur ein Grundmodul bauen und später Bausteine wie eine Rutsche, eine Sauna oder ein Außenbecken hinzufügen könnte.

    Das Kernstück des Grundmoduls, so der Vorschlag der Verwaltung, ist ein Schwimmerbecken mit sechs Bahnen, das 15 Meter breit und 25 Meter lang sein soll. Wettkampftauglich wäre es wegen fehlender Seitenstreife und mangelnder Tiefe nicht. Daneben soll es ein kleineres Lehrschwimmbecken und ein Kinderbecken geben.

    Eine Caféteria sieht der Plan nicht vor, stattdessen soll in den Kernzeiten ein Kiosk öffnen, ansonsten können Schwimmer sich an Automaten bedienen. Vorgesehen sind 200 Schränke, 23 Duschen, 33 Umkleiden und drei Sammelumkleiden für jeweils 30 Personen. Außerdem wird es Räume für Personal, Vereine und die Technik geben. Dieses Grundmodul kostet brutto knapp 14,4 Millionen Euro.

    Der Saunabereich kostet 3,7 Millionen Euro

    Ein optionales Modul ist der Saunabereich. Der Vorschlag des Stadtbauamts sieht eine Außensauna, eine Biosauna mit Temperaturen zwischen 45 und 60 Grad Celsius, eine Finnische Sauna mit 80 bis 100 Grad Celsius und eine Dampfsauna vor. Das kostet 3,7 Millionen Euro.

    Möglich wäre auch ein Außenbecken. Es hätte eine Fläche von 130 Quadratmetern, wäre später anbaubar und würde eine Million Euro kosten.

    Bei den Rutschen gäbe es zwei Möglichkeiten: Die kleinere Lösung bilden eine drei Meter breite Rutsche mit einer Länge von 9,5 Metern, über der eine weitere verläuft: Sie wäre25 Meter lang und kurvig. Diese Variante kostet 0,8 Millionen Euro. Die große Lösung sieht einen Turm mit einer 90 Meter langen Rutsche für eine Million Euro vor.

    Bislang sind im Haushalt 18 Millionen Euro für ein Grundmodul mit Sauna, aber ohne Außenbecken und Rutschen vorgesehen.

    Das sagen die Fraktionsvorsitzenden im Nördlinger Stadtrat

    Steffen Höhn (CSU) sagte, er freue sich über die Entscheidung für ein Hallenbad, er fände es aber absurd, erstattete Steuerausfälle von Bund und Freistaat für eine Sauna auszugeben.

    Thomas Mittring (Stadttteilliste) betonte, die Kosten für die Folgenutzung des Gebäudes an der Gerhart-Hauptmann-Straße müssten in den Haushalt aufgenommen werden, seine Fraktion stehe aber hinter einem Neubau.

    Helmut Beyschlag (PWG) sagte, alle Verantwortlichen stünden bei den Nördlingern im Wort. Er bedanke sich bei allen, die sich für eine Förderung des Hallenbads eingesetzt hätten.

    Wolfgang Goschenhofer (Grüne-Frauenliste) sagte, die Stadt stehe nun vor der Aufgabe, eine Lösung für das Hallenbad und die Grundschule Mitte zu finden, auch wenn die finanzielle Lage schwierig abzuschätzen sei.

    Gabriele Fograscher (SPD) betonte, ein Neubau sei für ihre Fraktion immer eine Alternative gewesen. Er bringe viele Vorteile mit sich, der Stadtrat habe mutig entschieden.

    Ein Stadtratsmitglied stellt sich wegen finanzieller Sorgen gegen den Beschluss

    Thomas Knie (CSU) stimmte gegen den Beschluss. „Wir können dieses Kosten künftigen Generationen nicht zumuten“, sagte er. Er sprach sich für eine reine Sanierung des Bestandsgebäudes aus.

    Der Bauausschuss will den Vorschlag für das Raumprogramm des Hallenbads am 21. Juli diskutieren, ein Beschluss soll in der letzten Vollsitzung vor der Sommerpause am 30. Juli fallen. Dann sollen ein Architektenwettbewerb veranstaltet und anschließend die Leistungen vergeben werden.

    Lesen Sie mehr:

    Nördlingen: Gute Gründe für den Balanceakt beim Hallenbad

    Nördlinger Hallenbad soll bis 2023 im Rieser Sportpark gebaut werden

    Nördlinger Hallenbad: Abgeordneter Ulrich Lange wirft Stadt Untätigkeit vor

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden