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Nördlingen: Präsenzunterricht: An der Schillerschule in Nördlingen fehlen nur Zentimeter

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Präsenzunterricht: An der Schillerschule in Nördlingen fehlen nur Zentimeter

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    Die Schillerschule können in dieser Woche nicht alle Kinder besuchen, da die notwendigen Abstände nicht eingehalten werden können.
    Die Schillerschule können in dieser Woche nicht alle Kinder besuchen, da die notwendigen Abstände nicht eingehalten werden können. Foto: Dieter Mack

    Die Stadtratssitzung war fast vorbei, als sich CSU-Fraktionsvorsitzender Steffen Höhn beim Punkt „Fragestunde“ meldete. Bürger aus dem Wemdinger Viertel hätten sich an seine Fraktion gewandt, berichtete er. Denn im Unterschied zu allen anderen Grundschulen sei in der Bildungseinrichtung an der Schillerstraße kein Präsenzunterricht möglich. Wo denn da die besondere Problematik sei, wollte Höhn wissen: „Kann man denen nicht unter die Arme greifen?“

    Nun findet tatsächlich diese Woche an den meisten Schulen im Kreis Präsenzunterricht statt, den vergleichsweise hohen Inzidenzzahlen zum Trotz. Denn am entscheidenden vergangenen Freitag lag dieser Wert unter 100 – warum, kann sich so mancher im Landkreis nur schwer erklären – schon am Samstag meldete das RKI eine Inzidenz von 130,1.

    Präsenzunterricht im Landkreis Donau-Ries

    Das Problem ist: Selbst wenn Präsenzunterricht erlaubt ist, müssen Bildungseinrichtungen dann einen Mindestabstand gewährleisten, wenn die Inzidenz über 50 ist. Die Leiterin der Schillerschule, Cornelia Dambacher, berichtet, dass im Oktober alle im Nördlinger Stadtgebiet verfügbaren Tische in den Klassenräumen der Bildungseinrichtung aufgestellt worden seien. So könne jedes Kind an einem eigenen Tisch sitzen und es werden Abstände von 1,20 Meter eingehalten. „Der volle Präsenzunterricht ist dort aber nur möglich, solange per Verordnung kein Mindestabstand von 1,50 Meter vorgeschrieben ist.“ Anders formuliert: Ab einer Inzidenz von 50 fehlen in der Schillerschule die entscheidenden Zentimeter, um alle Kinder in der Bildungseinrichtung zu unterrichten.

    Die Schillerhalle habe sich aus raumklimatischen, akustischen und versorgungstechnischen Problemen nicht als Klassenraum angeboten, so Dambacher. Einfach auf andere Gebäude auszuweichen, sei sehr problematisch, wegen der stundenplanmäßigen Vernetzung von Lehrern, den Hygienemaßnahmen und der zusätzlichen außerschulischen Nutzung dieser Räume. „Ein wichtiger Unterschied zu den anderen beiden Grundschulen in Nördlingen liegt in den Klassenstärken wie auch den unterschiedlichen baulichen Gegebenheiten“, sagt Dambacher.

    Alternative für Schillerschüler: Räume im TCW

    Deshalb also Präsenzunterricht nur für die vierte Jahrgangsstufe, die anderen drei Stufen wechseln täglich zwischen Präsenz- und Distanzunterricht. Zudem sei der Unterrichtsbeginn gestaffelt, es gebe unterschiedliche Pausenzeiten und zusätzliche Brückenangebote für benachteiligte Kinder. „Die Eltern wünschen sich einfach wie Sie, ich und jeder andere das normale Leben zurück“, meint Dambacher.

    In der Stadtratssitzung antwortete Oberbürgermeister David Wittner, man werde sich der Sache nochmals annehmen. Höhn schlug leere Räume des TCW als Alternative für die Schillerschüler vor.

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