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Nördlingen/Oettingen: Die RN-Themenwoche: Der lange Weg zur neuen Hesselbergbahn

Nördlingen/Oettingen

Die RN-Themenwoche: Der lange Weg zur neuen Hesselbergbahn

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    Die Schienen der Hesselbergbahn werden aktuell nur von historischen Museumszügen genutzt. Mittlerweile gibt es Initiativen, den Personenverkehr wieder aufzunehmen.
    Die Schienen der Hesselbergbahn werden aktuell nur von historischen Museumszügen genutzt. Mittlerweile gibt es Initiativen, den Personenverkehr wieder aufzunehmen. Foto: Josef Heckl

    Bis Herbst 1985 gehörten die weinroten Schienenbusse der Deutschen Bundesbahn zum täglichen Bild auf den Schienen in der Region. Vom Nördlinger Bahnhof aus fuhren sie in alle Himmelsrichtungen: Auf der Riesbahn nach Donauwörth und Aalen sowie auf der Hesselbergbahn nach Dinkelsbühl/Dombühl und nach Gunzenhausen/Pleinfeld. Als sich die Bundesbahn schließlich entschloss, den Personenverkehr auf dem Abschnitt Nördlingen – Gunzenhausen ganz einzustellen, blieb zwischen

    Ende der 1990er Jahre trat dann die rund zehn Jahre zuvor gegründete Bayernbahn mit Sitz in Nördlingen auf den Plan. Sie pachtete von der Deutschen Bahn die Strecke langfristig und nahm 2003 den Betrieb mit historischen Museumszügen auf. Die „Romantische Schiene“ war geboren. Eisenbahnfans hatten ihre helle Freude, an mehreren Wochenenden während des Jahres mit historischen Dampfloks und Waggons durch die Lande zu fahren. Ende 2017 kaufte die

    Die Initiative geht von Mittelfranken aus

    Mit Beginn der 2000er Jahre kam verstärkt der Wunsch vor allem auf mittelfränkischer Seite auf, von Gunzenhausen über Wassertrüdingen nach Nördlingen wieder Züge fahren zu lassen. Im angrenzenden Landkreis Donau-Ries allerdings schien die Hesselbergbahn seit Einstellung des Personenverkehrs aus den Köpfen der Rieser verschwunden zu sein. 2009 kam eine Machbarkeitsstudie auf Initiative der angrenzenden fränkischen

    Es war schließlich der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen, der nun die Initiative ergriff und teilweise durch Spenden finanziert ein Gutachten bei dem Bahnsachverständigen Rainer Christmann aus Baden-Württemberg in Auftrag gab. Dieses brachte unter anderem das Ergebnis, dass die Hesselbergbahn mit zwei zusätzlichen Halten in Hainsfarth und im Nördlinger Industriegebiet „Oettinger Straße“ die Mindestanzahl an Reisenden erreichen würde.

    Unterdessen stieg der politische Druck auf die Verantwortlichen des Landkreises Donau-Ries. Landrat Stefan Rößle rang sich auf Bitten von Grünen-Vertretern schließlich dazu durch, seitens des Kreistages eine erneute Fahrgastanalyse in Auftrag zu geben, die die beiden zusätzlichen Halte berücksichtigt. Auch der VGN bestätigte letztlich ein Potenzial von über 1000 Mitfahrern pro Tag.

    In Donauwörth drückt man auf die Euphoriebremse

    In der Folge war es Rößle selbst, der die Koordination der unterschiedlichen Aktivitäten in Sachen Hesselbergbahn übernahm. Im Landratsamt in Donauwörth drückt man allerdings auf die Euphoriebremse. Der Landrat weist auf weitere, nicht unerhebliche Hürden hin: die Beschleunigung der Riesbahn, die fünf bis zehn Jahre in Anspruch nehmen werde, damit einhergehend die Verlegung der Zugkreuzung von Möttingen nach Nördlingen, um dort die Anschlüsse zur halben Stunde erreichen zu können. Immerhin gibt es – mit Ausnahme der Gemeinden Auhausen und Hainsfarth – auch öffentliche Bekenntnisse für die Bahnlinie seitens der an der Strecke liegenden Kommunen, was insbesondere vom Bayerischen Verkehrsministerium gefordert wird. Und ein Betreiber, der die Zugverbindung auf eigene Kosten ertüchtigen und langfristig betreiben will, steht mit der BayernBahn zur Verfügung.

    Rößle hat schon einmal vorgebaut und öffentlich bekräftigt, dass in der laufenden Wahlperiode das Vorhaben keinesfalls realisiert werden könne. Unabhängig davon gibt es auf politischer Ebene mittlerweile einen partei- und fraktionsübergreifenden Konsens über die künftigen Schritte.

    In den Rieser Nachrichten soll in den nächsten Wochen das Thema Hesselbergbahn verstärkt behandelt werden. Von geschichtlichen Aspekten bis zur aktuellen politischen Diskussion beleuchten wir diverse Aspekte.

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