An einem Mittwochmorgen sitzt Alexander Wendel in seinem Nördlinger Büro am Computer und klickt sich durch den Tod. Ein Motorradfahrer, der an der Leitplanke hängengeblieben ist. Klick. Ein Fallschirmspringer, dessen Fallschirm sich nicht öffnen wollte. Klick. Ein Toter aus dem Altenheim, mit aufgerissenen Augen und eingefallenen Wangen. „Sie alle lagen vor mir auf dem Metalltisch“, sagt er. Für die meisten Menschen sind es verstörende Bilder, die da über Wendels Bildschirm flimmern. Der Tod ist ein Tabuthema; kaum einer setzt sich gerne mit dem eigenen Ableben auseinander. Für Alexander Wendel ist es das zentrale Thema. Wenn ein Leben endet, beginnt für ihn die Arbeit.
Nördlingen