1000 Geräte und Komponenten sollen in Schulen der Stadt Nördlingen und des Schulverbands Kleinerdlingen-Ederheim ankommen – das sei die größte Ausstattungs-Offensive allerzeiten, sagte Georg Kugler, EDV-Leiter der Nördlinger Stadtverwaltung, in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss im Nördlinger Stadtrat am Montag. Er legte dar, welche Summen aus drei Förderprogrammen von Land und Bund bei der Stadt Nördlingen und dem Schulverband Kleinerdlingen-Ederheim ankommen und welche Ausstattung im dafür angeschafft werden soll.
Zuletzt hatte zwischen 2008 und 2010 eine große technische Erneuerung an den Schulen stattgefunden. Im Vordergrund steht aktuell der „Digitalpakt Schule“ von Bund und Ländern, der fünf Milliarden Euro an Förderung bereitstellt – auf Nördlingen und den Schulverband entfallen davon knapp 440.000 Euro. Im bereits laufenden bayerischen Förderprogramm „Digitalpaket für das Digitale Klassenzimmer“ sind 102.000 Euro Fördergelder für Nördlingen bereits bewilligt. Seit Juni diesen Jahres gibt es noch ein Programm, mit dem benachteiligte Familien Leihgeräte für den Online-Unterricht zuhause zur Verfügung gestellt werden können. Von den 500 Millionen Euro, die der Bund zur Verfügung stellt, fallen knapp 56.000 Euro auf die Nördlinger Schulen und den Schulverband.
Es fließt viel Geld in Schulen in Nördlingen
Georg Kugler hatte bis Herbst 2019 zahlreiche Gespräche mit Schulleitern und EDV-Beauftragten an den Schulen geführt und dabei ein Konzept mit schulübergreifender einheitlicher Ausstattung erarbeitet, was leichter und kostengünstiger umzusetzen sei als Einzellösungen. Die geschätzten Kosten von 779.000 Euro sind bereits in den Haushalt für 2020 integriert. Ein Planer liegt mit seiner Schätzung von knapp 840.000 Euro zwar darüber (zu beiden Schätzungen kommen noch etwa 57.000 Euro für die Leihgeräte hinzu), doch erst die Ausschreibung werde die reale Summe ergeben; die Summe von gut 597000 Euro an Fördermitteln steht jedenfalls fest. Georg Kugler skizzierte den Umfang der Ausstattung: Insgesamt werden 271 Tablets plus 187 Leih-Tablets für die benachteiligten Familien angeschafft, 187 Terminals und 102 WLAN-Punkte installiert. Die klassischen Schultafeln werden gegen großflächige interaktive e-screens ausgetauscht, die mit jeweils einem Lehrer-PC samt Dokumentenkamera und zugehöriger Software verbunden sind. Von mehreren Seiten kam aus dem Gremium die Frage nach den Fachkräften für Installation und Betrieb der Geräte an den Schulen.
Nördlinger Stadtverwaltung untersützt Lehrkräfte
Georg Kugler zufolge sind die EDV-Beauftragten an den Schulen Lehrer, die bei Bedarf von Fachkräften der Stadtverwaltung unterstützt werden können. Oberbürgermeister David Wittner merkte an, dass mit Anschluss-Förderprogrammen für entsprechendes Personal und Schulungen zu rechnen sei; Wittner gehe dabei von einheitlichen Vorgaben vom Bund aus. Rita Ortler (SPD) fragte nach, wie lange die Geräte wohl technisch aktuell bleiben. Georg Kugler zufolge werden gemäß der zu erwartenden Entwicklung manche Komponenten in etwa sechs Jahren nicht mehr notwendig sein, andere könne man ohne großen Aufwand nachrüsten. Steffen Höhn (CSU) begrüßte, dass Stadt und Schulen selbst über die Ausstattung entscheiden konnten. Der Ausschuss entschied einstimmig, der Vollsitzung zu empfehlen, für dem Volumen der Ausstattung zuzustimmen und Oberbürgermeister Wittner zu beauftragen, im August nach erfolgter Ausschreibung die Maßnahmen mittels dringlicher Anordnung zu vergeben.
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