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Nördlingen: Nördlingen: Macht der Corona-Viren-Sprühschutz Schule?

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Nördlingen: Macht der Corona-Viren-Sprühschutz Schule?

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    Die Firma Franz Kiel vertreibt ein neues, antimikrobielles Oberflächenmittel mit zwölf Monaten Wirkdauer, das unter anderem vor Coronaviren schützt und auch in öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Rathäusern eingesetzt werden kann.
    Die Firma Franz Kiel vertreibt ein neues, antimikrobielles Oberflächenmittel mit zwölf Monaten Wirkdauer, das unter anderem vor Coronaviren schützt und auch in öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Rathäusern eingesetzt werden kann. Foto: Matthias Link

    Schulbänke, Türklinken, Sitze und Haltestangen in Schulbussen, die ohne Angst vor einer Schmierinfektion berührt werden können? Die Firma Franz Kiel hat am Dienstag in der Nördlinger Mittelschule der Öffentlichkeit eine Produktinnovation im Kampf gegen die Coronapandemie vorgestellt, die gerade zum Schulbeginn für Aufsehen sorgt.

    Mitarbeiter des Unternehmens demonstrierten die Anwendung des Mittels an einem Tisch und an einem Schulbus, den das Reise- und Verkehrsbüro Schwarzer zur Verfügung stellte. Sie zeigten, wie das Spray mit dem Namen „Airdal by Kiel“ auf weiche Oberflächen wie Sitzpolster oder feste Oberflächen wie Schulbänke aufgebracht wird.

    Die Flüssigkeit benötigt Angaben des Unternehmens zufolge sechs Stunden zum Aushärten, zurückbleibe eine formlose glasartige Beschichtung, die Viren und Keime elektrostatisch anziehe und deren Hülle mittels winziger Spitzen physikalisch zerstört (wir berichteten).

    "Airdal by Kiel" hat mehrere Zertifizierungen, auch von Dekra

    Stephan Stieglauer, Director Sales and Marketing der Firma Kiel, hob den Nutzen für den Schüler-Busverkehr hervor: „Man kann derzeit lesen, dass Schüler wie Sardinen in den Bussen sitzen“, sagte er, deshalb müsse man jede Möglichkeit nutzen, um die Hygiene dort sicherzustellen. „Wir müssen wieder Vertrauen gewinnen“, sagte Stieglauer mit Blick auf den öffentlichen Personennahverkehr. Das Unternehmen Franz Kiel ist europaweit Marktführer bei Sitzen für Busse und Bahnen. Die Sicherheit des Produkts zeigten nicht nur die Dekra- und andere Zertifizierungen, sondern auch, dass Airdal bereits seit 2018 im Luftfahrtbereich unter anderem gegen SARS und Influenza eingesetzt werde.

    Vertriebsleiter David Fräde betonte, dass die Gesundheitsverträglichkeit der Beschichtung durch dermatologische Tests abgesichert sei. Da der Sprühfilm sehr dünn ist, sehe man ihn auch nicht. Ein leichter Abrieb der Beschichtung sei in die zwölf Monate Wirkdauer bereits eingerechnet. „Es ist kein chemischer, sondern ein physikalischer Prozess“, stellte Fräde noch mal den Unterschied in der Wirkweise zu herkömmlichen Desinfektionsmitteln heraus. Der aktive Stoff sei Siliziumdioxid, ein Bestandteil, der in allen Glassorten vorkommt.

    Besser wäre es gewesen, wenn man das Produkt schon länger vor Schulbeginn, und nicht erst eine Woche vorher, hätte präsentieren können, sagte Dr. Fabian Mehring, Landtagsabgeordneter aus Meitingen und Parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler. Doch nun läge erst das Gutachten vor, das bestätige, dass das Produkt erwiesenermaßen auch gegen SARS-CoV-2 wirksam sein.

    Hätte man dieses Ergebnis früher gehabt, hätte das Kultusministerium die Einsatzmöglichkeiten für die Schulen in Bayern eher überprüfen können. Denn noch ist das Mittel nicht für Schulen zugelassen. Das

    Könnte der Sprühschutz gegen Corona-Viren an allen Schulen eingesetzt werden?

    Schulleiterin Marga Riedelsheimer sagte: „Wenn wir die Zulassung des Kultusministeriums haben, kann ich mir schon vorstellen, dass das eine interessante Sache für alle Schulen ist.“ Eine Desinfektion von Oberflächen sei derzeit nicht zwingend vorgeschrieben und auch nicht unbedingt empfohlen, sagt Riedelsheimer. „Im Gegenteil: man will relativ wenig Desinfektionsmittel an die Flächen bringen, weil die Kinder letztendlich auch die Materialien anfassen.“ An der Mittelschule werden deshalb Oberflächen mit normalen Reinigungsmitteln einmal täglich gereinigt.

    Ein Baustein, der das Leben mit Corona besser macht

    Mehring sagte, man habe mit dem Produkt „einen Baustein entdeckt, der mithelfen kann, das Leben mit Corona etwas besser zu machen“. Das werde er dem Kultusministerium zurückmelden und er gehe davon aus, dass das Produkt wohlwollend geprüft werde. Jedes Produkt, das in der derzeitigen Lage ohne Impfstoff oder Medikament „etwas mehr Sicherheit und etwas mehr Freiheit“ ermögliche, gerade im Schulbereich, habe politische Unterstützung verdient.

    Oberbürgermeister David Wittner sagte, man müsse sich mit Kreativität und Innovationen der Herausforderung stellen, und das mache die Firma Kiel. Das Produkt könnte auch in öffentlichen Gebäuden wie Rathäusern eingesetzt werden.

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