Nördlingens Stadtrat hat am Donnerstag die Bereitschaft für einen finanziellen Balanceakt signalisiert und gegen die wirtschaftliche Vernunft entschieden. Dafür gibt es gute Gründe, der wichtigste: Ein – egal, ob saniert oder neu – zeitgemäßes Hallenbad ist der Wunsch einer großen Mehrheit der Bürger und tauchte folgerichtig bei der vergangenen Kommunalwahl in den Hochglanzprospekten beinahe aller Parteien und Gruppierungen auf. Auch wenn die Corona-Pandemie die Schwerpunkte verschoben hat und die Sorgen ganz andere wurden: So schnell vergisst der Bürger/Wähler die Versprechen seiner gewählten Vertreter nicht.
Der Standort im Rieser Sportpark hat viele Vorteile
Die Entscheidung für einen nur auf den ersten Blick verblüffenden Neubau-Standort im Sportpark (Grund in städtischem Besitz, vorhandene Infrastruktur, Erweiterungsmöglichkeit, Schulnähe etc.) bindet die finanziellen Möglichkeiten der Stadt auf Jahre hinaus. Das ist den Stadtvätern bewusst, die zudem auf eine baldige Erholung der lokalen Wirtschaft hoffen müssen, damit die Steuereinnahmen wieder sprudeln. Nächste wichtige Aufgabe wird es sein, für die Grundschule Mitte nach Alternativen zu suchen. Dabei darf auch eine Auslagerung in die immer kleiner werdenden umliegenden Verbandsschulen keine heilige Kuh sein, die nicht angerührt werden darf.
Mit diesem Signal gibt der (neue) Stadtrat ein lange vermisstes Signal, dass Nördlingen auch an junge Menschen und Familien denkt. Trotz Corona darf es nicht das einzige bleiben.
Den Beitrag von Philipp Wehrmann zur entscheidenden Stadtratssitzung in Nördlingen lesen Sie hier.