Im Laufe dieser Woche beginnen die ersten Bauarbeiten für den dreispurigen Ausbau der Bundesstraße 25 zwischen Nördlingen und Möttingen. Am Montag fand dazu ein Informationstermin unter freiem Himmel an der Strecke statt, bei dem die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamtes Augsburg das Großprojekt offiziell vorstellten. Ausführende Firma ist das Bauunternehmen Thannhauser aus Fremdingen. Seinen ersten Auftritt im Landkreis Donau-Ries hatte dabei der neue Bereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt, Markus Kreitmeier. Er wies auf die Notwendigkeit des B-25-Ausbaus hin, um durch sichere Überholmöglichkeiten auf verschiedenen Teilabschnitten der Strecke die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Darüber hinaus soll die Bundesstraße in ihrer Funktion als Hauptverkehrsachse des Landkreises gestärkt werden. Insgesamt ist das rund 4,5 Kilometer lange Vorhaben in vier Bauphasen aufgeteilt. Die Bauabschnitte eins und zwei umfassen den Bereich zwischen der Anschlussstelle Nördlingen-Süd und der Kreisstraße DON 7, den Ausbau des Heuweges aus Richtung Reimlingen mit der Anbindung an die B 25 („Brezel-Lösung“) sowie die Schließung des Mittelweges als Zubringer zur Bundesstraße.
Die Arbeiten für den ersten Teil werden bis Mitte 2022 dauern
Für den dritten Planungsabschnitt ab der Kreuzung Grosselfingen/Balgheim bis zur Einmündung nach Enkingen läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren. Der vierte Teil beinhaltet eine Unterführung für die Kreuzung der DON 7, wofür das Staatliche Bauamt inzwischen mit den Entwurfsplanungen begonnen hat.
Laut Bauoberrat Stefan Greineder, im Straßenbauamt zuständig für den Donau-Ries-Kreis, werden die Arbeiten für den ersten Ausbauteil voraussichtlich bis Mitte 2022 dauern. Die Baufirma beginne als erstes mit einer Behelfsumfahrung über den Steppachgraben, um während der Brückenerneuerung den Verkehr aufrecht erhalten zu können, sagte Greineder. Während dieser Zeit sei allerdings der parallel zur Straße führende Radweg unterbrochen. Bis Ende November sollte die alte Brücke abgebrochen sein. Über den Winter würden noch fehlende archäologischen Arbeiten erfolgen.
Der erste Bauabschnitt beim B25-Ausbau kostet 15 Millionen Euro
Voraussichtlich im März 2021 gehe es mit der Errichtung einer neuen Steppachgraben-Brücke weiter. Gleichzeitig werde die Überführung des Heuweges über die Bundesstraße in Angriff genommen, so Greineder. Im Mai starteten dann die eigentlichen Streckenbauarbeiten an der B 25 und der Ausbau des Heuweges.. „Wenn alles nach Plan läuft, sind wir bis Mitte 2022 fertig“. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt bezifferte der Bauoberrat auf rund 15 Millionen Euro, die der Bund übernehme.
Greineder wies zudem auf eine virtuelle „Besucherplattform“ hin, die das Staatliche Bauamt für Interessierte im Internet unter www.b25-ausbau.de eingerichtet habe. Darin werde über den Bauablauf und das Baugeschehen anhand von 360-Grad-Aufnahmen informiert. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Lange nannte in einer kurzen Ansprache den dreispurigen Ausbau der B 25 den letzten Baustein eines verkehrlichen Gesamtkonzeptes für die Region. Im Zusammenhang mit der Unterführung der Kreisstraße DON 7 an der Grosselfinger Kreuzung appellierte Lange an die Grundstückseigentümer, kooperativ zu sein und entsprechende Flächen zur Verfügung zu stellen.
Eva Lettenbauer hält den Ausbau für nicht notwendig
Schließlich gehe es um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Der Abgeordnete wiederholte seine bereits mehrfach geäußerte Haltung, eine ausgebaute Bundesstraße zwischen Nördlingen und Möttingen zu keiner Kraftfahrtsstraße analog zur Wallersteiner Umfahrung zu machen und somit auch der Landwirtschaft ihren Platz auf der Verbindung einzuräumen.
Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Eva Lettenbauer, machte gegenüber unserer Zeitung ihre skeptische Haltung zu dem Ausbauprojekt im Ries deutlich. Sie halte diese dreispurige B 25 für nicht notwendig. Besser wäre es, die Gelder für Mobilitätsvorhaben in der Region einzusetzen, beispielsweise im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs. Sie teile zudem die Ansicht der Grünen-Bundesvorsitzenden Annalena Baerbock, die einen Baustopp für neue Straßenbauprojekte in Deutschland gefordert hat. Wenn schon Mittel eingesetzt würden, dann für den Erhalt der Infrastruktur durch Sanierungen bestehender Verkehrswege, sagte Lettenbauer.
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