Archäologen haben erneut Spuren keltischer Besiedlung auf dem Gelände des Varta-Konzerns in Nördlingen gefunden. Das teilt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Erweiterung der Betriebsflächen sei auch 2020 archäologisch begleitet worden. Dabei wurden weitere Teile eines in mehreren Zeitphasen besiedelten Areals freigelegt.
Neben weiteren Funden der ersten Bauern im Ries, sogenannten Linienbandkeramik aus der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts vor Christus kamen erneut Spuren der keltischen Besiedlung zu Tage, zum Beispiel die Verlängerung eines größeren Grabens, der wahrscheinlich das Siedlungsgelände umgeben hat und gleichzeitig der Entwässerung diente.
Was an dem Fund in Nördlingen besonders interessant ist
Von besonderem Interesse ist laut dem Landesamt allerdings eine keltische Silogrube, an deren Boden das Skelett eines Kindes gefunden wurde. Die ersten Ergebnisse deuten auf eine Tötung des Kindes durch ein stumpfes Trauma hin. Laufende anthropologische Untersuchungen geben Hinweise auf das Leben und Sterben dieses Kindes.
Die Untersuchungen der Funde werden diese Woche abgeschlossen. Am Donnerstag präsentieren die Experten nähere Erkenntnisse.
Bereits im vergangenen Jahr waren in der benachbarten Fläche Reste bronzezeitlicher und eisenzeitlicher Häuser sowie ein gut erhaltener hölzerner Brunnen dokumentiert worden, dessen Sedimente den Wissenschaftlern wichtige Aufschlüsse zur Ernährungsweise und zum Ende der keltischen Siedlung im ersten Jahrhundert vor Christus geliefert haben.
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