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Nördlingen: Ist Nördlingen Schauplatz eines millionenfach verkauften Mangas?

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Ist Nördlingen Schauplatz eines millionenfach verkauften Mangas?

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    Nördlingen soll Standort eines japanischen Manga sein.
    Nördlingen soll Standort eines japanischen Manga sein. Foto: Carlsen-Verlag

    Die Stadtmauern zu verlassen, ist brandgefährlich. Die Ortschaften um Nördlingen herum sind alle längst ausgelöscht, menschenfressende Titanen streifen dort herum. Nur mithilfe der Stadtmauern können sich die letzten Überlebenden der Menschheit vor den Titanen schützen – und selbst dort sind sie in Gefahr. Denn als ein Titan einen Teil der Mauer einreißt, beginnt der Kampf um das Ende der Menschheit.

    Erschrocken? Keine Angst: Auch wenn das Jahr 2020 an Katastrophen nicht gerade arm ist, entspringt dieses Szenario nur der Fantasie. Ausgedacht hat es sich Hajime Isayama. Seine Geschichte „Attack on Titan“ ist eine der erfolgreichsten der Welt, die rund 30 Bücher der Serie wurden bislang über 100 Millionen mal verkauft und bereits mehrfach verfilmt. Zunächst ist sie als Manga erschienen, ein japanisches Literaturgenre, in denen die Geschichten ähnlich wie in Comics gezeichnet sind. Als Kulisse diente Isayama offenbar die Altstadt Nördlingens.

    Schauplatz der Serie ähnelt Nördlingen enorm

    Paradis heißt die Welt, in der „Attack on Titan“ spielt. Die Gebiete, in denen Menschen leben, sind vollständig von Mauern umgeben, vor allem der Bezirk Shingashina ähnelt Nördlingen enorm. Nicht nur die Stadtmauer erinnert an die Altstadt – wobei diese im Manga 50 Meter hoch und mehr moderne Gefängnismauer statt historisches Bauwerk ist – auch die Fachwerkäuser im Inneren der Stadt erinnern an ihre mutmaßlichen Vorbilder im Ries.

    Wer auf der Social-Media-Plattform Instagram nach Fotos sucht, die in Nördlingen aufgenommen wurden, findet das Bild einer Nutzerin, die sich als Figur aus der Serie verkleidet hat. In der Fanszene ist Nördlingen wegen „Attack on Titan“ bekannt, offenbar reisen einige Touristen genau deshalb nach Nördlingen. Und nicht nur Anhänger der wachsenden deutschen Manga-Szene zieht es her – sogar der Fernsehsender TBS aus Tokio berichtete vor einigen Jahren über die „Attack-on-Titan-Stadt“.

    Welchen Bezug der Autor nach Nördlingen hat, ist unbekannt

    Philipp Nakata hat der Zusammenhang zwischen Serie und Stadt dennoch überrascht. Er ist der zuständige Redakteur für „Attack on Titan“ beim Carlsen-Verlag, der das Manga in Deutschland vertreibt. „Dass Nördlingen Kulisse für die Serie ist, hatte ich bislang selbst nicht gewusst“, sagt er. Auch wenn er zum Autor keinen Kontakt habe, könne er den Zusammenhang recht sicher bestätigen – nachdem er sich auf Anfrage unserer Redaktion erkundigt hatte.

    Welchen Bezug Autor Isayama nach Nördlingen habe, wisse er zwar nicht – die deutsche Kultur sei in Japan jedoch äußerst beliebt. In vielen Mangaserien werde Deutsch etwa für Zaubersprüche genutzt. Und auch bei „Attack on Titan“ ist der deutsche Einfluss noch an anderen Stellen zu spüren: Die Protagonisten der Serie heißen Jäger und Ackermann.

    Ob die Manga-Version Nördlingens den Kampf gegen die Titanen besteht, ist nicht bekannt – neue Teile der Serie sind noch in Arbeit. „Doch selbst wenn wir bereits mehr wüssten, würden wir es selbstverständlich nicht verraten, für die Fans soll die Geschichte schließlich spannend bleiben.“ Und in Nördlingen könnte die Serie nun einige neue hinzugewonnen haben.

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